Eine verstaubtes Zelebrieren von Allosexismus, Heteronormativität und Religion, am Leben erhalten von einer Verschwörung der Blumenläden, des Pralinen-Handels und der Postkarten-Dealer. Da wird nicht Romantik gefeiert und schon gar nicht die Liebe, sondern das öffentliche Zurschaustellen der eigenen keuschen Begehrlichkeit (hallo, Doppelmoral), wobei der "Liebesbeweis" in einen kommerziellen Wettbewerb ausartet. Das einzige, was noch peinlicher ist, sind Gender-Reveal-Parties. 💔
Wie Lidanoir zum Liebesfilm bzw. Romcoms steht:
Tja, wenn Liebesfilme mal wirklich Liebesfilme wären und nicht, wie in den allermeisten Fällen, straighte monogame Ultrasoft-Softcore-Sexfilme ... so kann ich damit auf Unterhaltungsebene wenig anfangen. Aber soziologisch konnte ich viel davon lernen: welche Codes "Romantik" definieren, Baltzverhalten beim Menschen, filmische Prägung und was Leute so machen, wenn sie nichts gemeinsam haben außer diesem ominösen Gefühl romantisch-sexueller Anziehung. Da ploppt plötzlich ein Meeresstrand auf und sie schlender da entlang. Oder sie rennen in Zeitlupe durch die Stadt ohne jemanden anzurempeln. Oder sie stehen in strömendem Regen ohne zu frieren und starren nach oben. Und Romcoms? Die haben im Idealfall zumindest den komödiantischen Anteil, der bei den besten RomComs die Romantik so sehr überwiegt, dass man selbige praktisch ausblenden kann.
Fokus: Comedy [ X ] , Drama [ X] , Schnulze [ ] , Herzschmerz [ ]
Wahrscheinlichkeit für verdrückte Tränchen: 😭 1/5 Wenn sich die zwei besten Freunde (ja, sie sind beste Freunde, kein Paar, und es ist trotzdem ein Liebesfilm, weil platonische Liebe auch "wahre Liebe" ist und nicht schlechter oder weniger bedeutsam als romantische) etwas wirklich Süßes (in mehrfachem Sinne, haha) aufbauen und das dann wieder verlieren, kann das sensiblen Gemütern schon zu Herzen gehen. Datetauglichkeit: 💘💘💘💘 4/5 Perfekt fürs Freundschaftstreffen, denn hier werden alle glücklich: Cineasten kriegen ein exzellentes Werk einer großartigen Regisseurin, die Veganer*innen & Vegetarier*innen sind erleichtert, dass der Kuh nichts passiert, die queeren Besties müssen nicht als Toleranzbeweis den x-ten straighten Film durchsitzen, Singles sehen, dass sie nichts verpassen. Und alle sind danach noch bessere Freund*innen und leben happy forever.