Man hat manchmal dein Eindruck, international sei Deutschland nur mit Stasi-und Naziflmen vertreten. Verstärkt wird sowas dann noch durch Meldungen, Filme wie "Victoria" können nicht in den Wettbewerb um den Oscar eingereicht werden, weil in ihnen zu viel Englisch gesprochen wird. Stattdessen geht ein Nazifilm in den Wettbewerb.
Natürlich wird man dem deutschen Film so nicht gerecht, gute und schlechte Verfilmungen zu dieser wichtigen Thematik in einen Topf zu werfen. Mit "Im Labyrinth des Schweigens" geht ein wichtiger Film ins Rennen. Und mit "Der Staat gegen Fritz Bauer" kommt ebenfalls ein wichtiger Film in die Kinos. Dort geht es, wie bereits beim Oscar-Kandidat "Im Labyrinth des Schweigens", um die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen in den Anfangszeiten der BRD.
Hier steht ebenfalls Auschwitz im Zentrum der Aufmerksamkeit. Allerdings sind es nicht die Porzesse selbst, sondern deren Vorbereitung, die der Film zur Thematik nehmen wird. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903 - 1968) muss sich dabei als Feind im eigenen Land sehen, da viele Ämter nach der NS-Zeit übergangslos von damaligen Tätern und Funktionären übernommen wurden, die ihre ehemaligen Parteigenossen, auch aus egoistischem Selbstschutz, vor der bundesdeutschen Gerichtsbarkeit schützen wollten. Bauer war auch maßgeblich an der Verhaftung von Adolf Eichmann beteiligt, in dem er wichtige Informationen an den deutschen Behörden vorbei, direkt an den israelischen Staat lieferte.