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Terminators Gedanken zu Stephen King und zu "Es"

DingDong

Von DingDong in Von bösen Clowns, kuscheligen Friedhöfen und dem Erwachsenwerden: Eine Auswahl an Stephen King-Verfilmungen

Terminators Gedanken zu Stephen King und zu "Es" Bildnachweis: © Warner Bros (Universal Pictures) | Szene aus "Es"

Terminators Gedanken zu Stephen King, dessen Schaffen sowie den zahlreichen Verfilmungen:

Jahrelang wusste ich nicht, dass einer meiner Lieblingsfilme auf einer Vorlage von Stephen King basiert. King war mir als Autor von Horrorliteratur bekannt und ich kannte nur zahlreiche Verfilmungen von ihm aus dem Horrorgenre. Stand by Me passte für mich da überhaupt nicht rein. Mit dem Wissen von heute kann man ganz klar seine Handschrift erkennen. Erstaunlich finde ich, wie vielfältig sein Schaffen ist, dass völlig zu Unrecht oft nur auf das Horrorgenre reduziert wird. Mit zu meinen liebsten Büchern von King gehören nämlich die eher dystopischen Romane, die er unter dem Pseudonym Richard Bachman geschrieben hat. Sowohl „Todesmarsch“ als auch „Menschenjagd“ zeichnen eine düstere Zukunft, in der skrupellose Despoten das Sagen haben und, die die Bevölkerung wie im alten Rom mit Brot und Spielen bei Laune halten, um ihre Macht zu sichern. Es geht um die gezielte Manipulation (auch durch die Medien), um die Unterdrückung und den Freiheitskampf. Derart gesellschaftskritisch war King sonst eher selten, obwohl ich gestehen muss, nicht alle seine Werke gelesen zu haben.

Eine King-Verfilmung war auch mein erster Horrorfilm. Soweit ich mich erinnern kann, muss es tatsächlich Friedhof der Kuscheltiere gewesen sein, den ich damals noch auf VHS gesehen habe. Danach folgten noch weitere seiner Werke, die im Abendprogramm im Fernsehen liefen und von denen einige grottenschlecht waren (Stichwort: Kinder des Zorns). Doch es gab immer wieder kleine Hoffnungsschimmer, auch abseits seiner großen Werke. Die Fernsehproduktion Der Sturm des Jahrhunderts hatte mich seinerzeit bei der TV-Erstausstrahlung gepackt. Der Dreiteiler, der nicht auf einer Buchvorlage basiert, sondern zu dem King das Drehbuch schrieb, ist nicht besonders innovativ, aber doch irgendwie wirkungsvoll, vor allem wenn man den Film spätabends in einer leicht stürmischen Winternacht allein anschaut und man sich in die Lage der Protagonisten hinein versetzen kann. Ich könnte jetzt noch lange über einzelne Filme philosophieren, aber kommen wir doch zu meiner King-Empfehlung.

Filmvorstellung:

In Derry, Maine, tun sich sieben junge Freunde zusammen, um gegen ein grausiges übernatürliches Wesen vorzugehen, das die Kleinstadt seit Jahrhunderten heimsucht. Das Monster bezeichnet sich selbst als den tanzenden Clown Pennywise – ES verfügt über die entsetzliche Fähigkeit, stets das zu verkörpern, was man am meisten fürchtet. Von den schlimmsten Albträumen getrieben, bleibt den Kids nur eine Möglichkeit, wenn sie ES überleben wollen: Sie müssen zusammenhalten.

Mit über 1500 Seiten ist Es wahrscheinlich das umfangreichste Werk von Stephen King und es ist sicherlich eine seiner bekanntesten Geschichten, dank der ikonischen Figur Pennywise. Dabei ist Es viel mehr als der tanzende Clown. Es ist eine uralte, gestaltwandlerische Kraft, die das ultimative Böse widerspiegelt und die sich von den Ängsten der Menschen, in erster Linie den Ängsten der Kinder ernährt. Genau das macht den Reiz der Figur aus, denn sie kann sich in alles verwandeln, vor dem man sich fürchtet und deshalb ist niemand sicher vor ihr. Sowohl im Roman als auch in den Filmen erscheint Es noch in weiteren Gestalten, etwa als gigantischer Vogel, Mumie oder riesige Paul Bunyan-Figur. Doch keine Figur dürfte bekannter sein, als Pennywise und für alle Menschen mit Clownphobie reicht der Anblick sicherlich schon aus, um sie in Panik zu versetzen.

Bekanntermaßen gibt es mittlerweile zwei Verfilmungen von Es und da stellt sich natürlich die Frage welche Version ist besser, welche ist näher an der Romanvorlage und welcher Clown ist furchteinflößender. Für mich gibt es hier keine klaren Antworten, denn beide Filme sind für mich fast gleichwertig und gelungen. Sowohl der Fernsehfilm von 1990 als auch die Kinoversion von 2017/ 2019 haben ihren eigenen Charme. Beide orientieren sich über weite Strecken am Roman, finden aber trotzdem ihren eigenen Weg und kleben nicht nur an Kings Buch. Vieles aus dem Roman taucht in beiden Filmen nicht auf und das ist auch gut so, denn es hätte den Gesamteindruck zerstört. Ein wesentlicher Punkt, der beide Verfilmungen unterscheidet, ist wohl die Gliederung. Während sich der Fernsehfilm deutlich mehr am Buch orientiert und zwischen den Zeitebenen springt, konzentriert sich der 2017er Film zunächst auf die Kindheit und ist vielmehr Coming-of-Age- als Horrorfilm. Tatsächlich ist das aber ein geschickter Schachzug von Andés Muschietti, denn bei dem Umfang des Buchs ist klar, dass man das nicht in einen Film verpacken kann und mit der Konzentration auf die Kinder, findet man für den ersten Teil einen guten Abschluss, sodass der Film auch eigenständig existieren kann. Für den Fernsehfilm ist das natürlich einfacher, denn man kann gut mit einem Cliffhanger enden, wenn man weiß, dass Teil zwei schon am Folgetag ausgestrahlt wird.

In der Umsetzung muss man den Fernsehfilm tatsächlich sogar etwas mehr loben, wenn man sieht, was hier aus dem doch deutlich geringeren Budget herausgeholt wurde. Dafür können sich die Effekte wirklich sehen lassen. Nun aber zur alles entscheidenden Frage: Welcher Pennywise ist besser? Die Version von Bill Skarsgård ist optisch definitiv näher an der Romanvorlage und wirkt von vornherein gruseliger. Dafür kann Tim Curry mehr mit seinem Spiel überzeugen. Als typische fröhliche Clownsfigur, die plötzlich ihre spitzen Zähne ausfährt und mit Krallenhänden nach den Kindern greift, kommt der Horror hier mehr durch die Verwandlung des scheinbar harmlosen zum Monstrum zum Vorschein. Für mich gibt es auch hier keinen klaren Sieger. Beide passen perfekt zu ihren Filmen und haben es in die Popkultur geschafft. Was will man mehr?! Viel wichtiger ist es, dass man die Kernbotschaft des Romans in beiden Filmen wiederfindet, denn Es ist nun mal mehr als eine Horrorgeschichte. Es geht um den Zusammenhalt, um Außenseiter, die ihren Weg im Leben finden, um das Erwachsen werden und die Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten. In diesem Sinne ist Es nicht nur ein Meilenstein des Horrorgenres, sondern auch im Coming-of-Age-Genre.

Terminators Top 3 filmischer King-Adaptionen:

1. Stand by Me
2. Es
3.  Running Man

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