Peter Schlönzke (Hape Kerkeling) ist zeit seines Lebens verrückt nach Fernsehen. Aufgewachsen in kleinen Verhältnissen war es vor allem das heimische TV-Gerät, welches den kleinen Peter im Kindesalter fasziniert hat. Sein Idol ist Heinz Wäscher (Heinz Schenk), Entertainer und Star der Sendung „Witzischkeit kennt keine Grenzen“. Eines Tages nimmt Peter an einem TV Casting teil, bei dem er zwar durchfällt, ihm über Umwege zumindest aber einen Job bei einer Fernseh-Produktion einbringt. Ausgerechnet in der Sendung seines großen Idols, darf Peter zunächst mitarbeiten, bis er durch Zufall und aufgrund des völligen Wahnsinns der Fernsehbranche selbst zum Star der Sendung wird.
Warum man Kein Pardon schauen sollte:
Kein Pardon ist eine der besten TV-Satiren, die jemals inszeniert wurden. Hape Kerkeling (Horst Schlämmer - Isch Kandidiere!) ist auf der Peak seines humoristischen Schaffens und hat bei dem Streifen nicht nur die Hauptrolle, sondern auch den Regieposten sowie das Drehbuch mit auf dem Kerbholz. Der Film ist geradezu gespickt mit Seitenhieben auf das deutsche Kleinbürgertum und nimmt vor allem die TV-Branche ordentlich durch die Mangel. Der Aufstieg und Fall von Peter Schlönzke, die Schnelllebigkeit von Unterhaltungsformaten und die Gleichgültigkeit deren Produzenten sind herrlich pointiert.
Schaut man den Film heute, könnte er in Bezug auf die hiesige Fernsehlandschaft nicht aktueller sein. Neben Hape Kerkeling steht der großartige Heinz Schenk (Werner - Gekotzt wird später) im Spotlight, der die Rolle von Entertainer Heinz Wäscher mit soviel Augenzwinkern verkörpert, dass es einem förmlich die Tränen vor Lachen in die Augen treibt. Schenk war seines Zeichens selbst eine Legende in der deutschen Unterhaltungsbranche, zuerst als Radiomoderator in der Nachkriegszeit und später dann selbst im TV als Showmaster seiner Sendung Zum blauen Bock, die er über 20 Jahre moderierte. Die Nebenrollen sind gespickt mit vielen Altstars aus Film und TV, unter anderem die großartige Elisabeth Volkmann als auch Dirk Bach.
Easter Eggs:
Die Kapelle, die auf Peters Geburtstag spielt, war auch in Otto - Der Liebesfilm zu sehen. Ansonsten wartet der Film mit einer Vielzahl an Running Gags auf. Etwa die Hundefutterwerbung, für die Peter später selbst als Werbegesicht auftaucht oder seine Oma, die immer wieder weinen muss, wenn davon gesprochen wird, dass sie früher nachts mit dem Bollerwagen losgezogen ist. Nicht zu vergessen Henne, von dem immer wieder gesprochen wird, der im gesamten Film aber nicht einmal zu sehen ist.
Im Jahr 2011 entstand eine Musical Adaption des Films, entwickelt von Hape Kerkeling zusammen mit Thomas Hermanns, den man vom Quatsch Comedy Club kennt.
Wo man den Film kucken kann: Kein Pardon ist aktuell bei Netflix im Abo inkludiert sowie bei den meisten Streamingplattformen als VOD verfügbar. Für Heimkino-Enthusiasten ist er natürlich auch als DVD und Blu-Ray erhältlich.