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Videospiel "X-Morph: Defense" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "X-Morph: Defense" im Test

Videospiel "X-Morph: Defense" im Test Bildnachweis: © EXOR Studios

Es gibt Momente im Leben, da möchte man einfach der Böse sein: Und während sich in X-Morph: Defense eine explosive wie bunte Twin Stick-Action mit Tower Defense vereint, legen wir als Spieler gleich die komplette Erde in Schutt und Asche. Einzig die menschlichen Streitkräfte leisten noch erbitterten Widerstand, doch genau hier entfaltet sich ein wunderbares Spielgefühl, welches gekonnt zwischen spektakulärem Spaß und hektischer Betriebsamkeit hin und herwechselt. Und nebenbei können wir auch noch jede Menge kaputt machen: Als außerirdische Lebensform ist man eben nicht zimperlich wenn es um die Kolonialisierung der Erde geht.

In insgesamt 14 Missionen nehmen wir uns also einen Kontinent nach dem anderen vor und versuchen unseren „Core“ vor den anrückenden Panzern, Bombern, Drohnen, Soldaten, experimentellen Waffen und Boss-Gegnern zu beschützen. Eine richtige Geschichte bietet dabei X-Morph: Defense eher am Rande durch immer wieder eingesprochene Dialoge, die die verzweifelten Menschen aufzeigen, die mit aller Waffengewalt versuchen die Erde zu retten. Allerdings reicht dies auch vollkommen aus: Es gibt es gutes Feind-Schema, die Wahl der Missionen ist ganz gut und die jeweiligen Settings ansprechend. Mehr bieten andere Tower Defense Games meist auch nicht. Was eben im Vordergrund steht ist das Spielegefühl und das Game-Play und genau hier weiß X-Morph: Defense zu fesseln und bietet auch jede Menge Herausforderungen.

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So haben wir zum einen als Spieler die Aufgabe vor jeder kommenden Welle unsere Verteidigung zu planen und zu organisieren – zum Glück ohne jeglichen Zeitdruck – um danach selbst als Pilot eines Raumschiffes ordentlich Feuer zu geben um Türme, Routen und Core zu verteidigen. Und genau hier fängt der Spaß an: So haben Freunde von Routenplanung, Turmplatzierung sowie diverser Strategien ebenso ihre Freude am Spiel wie Liebhaber von ordentlich Action und Hau-Drauf-Sci-Fi-Shootern. Der erste Part jedes Spiels ist dabei erst einmal die Routenplanung: Von wo aus starten die Gegner? Gibt es Luftangriffe oder nur Bodenfahrzeuge? Gibt es Artillerie die Türme ins Visier nehmen kann oder nur schwere Panzer? Gibt es Soldaten die durch unsere Laserzäune, mit denen wir Routen beschneiden, hindurchlaufen? Gibt es Roboter die Routen überspringen können? Oder auch einen Boss, der noch einmal die Planung völlig auf den Kopf stellt. Gerade dieser Planungsprozess macht einen großen Teil des Spiels aus. Immer wieder erwischen wir uns dabei, wie wir unsere Strategie ändern, Routen verlegen, Türme ausbauen (hier gibt es von Luftabwehr über Laserverteidigung hin zu Flammenwerfern nicht sonderlich viel, dafür aber gut gewählte) oder wo anders hinsetzen und immer wieder gucken, welche Welle uns als nächstes erwischen wird.

Und genau dieser Schritt ist auch am wichtigsten: Denn sobald erst einmal eine Welle gestartet ist – meist gibt es an die 5-6 Wellen – gibt es kaum Gelegenheit noch Dinge zu ändern, geschweige neue Türme zu bauen. Denn sobald der Spieler bei den Technologien (dazu später mehr) die Möglichkeit besitzt Wrackteile in Energie umzuwandeln, um damit später noch mehr Türme zu bauen (ein Fest für Zerstörung), ist das Raumschiff im Dauerbeschusss und Sammelmodus. Da ist Stress vorprogrammiert, vor allem wenn es dann doch nicht gelingt seine Strategie bis zum Ende durchzuhalten. Doch keine Sorge: Mit den verschiedenen Schwierigkeitsstufen – bis hin zu Extrem – und dem Speicherpunkt nach jeder Welle und Planung, ist die Frusttoleranz noch auszuhalten, sodass eher die Herausforderung im Vordergrund steht. Überhaupt gibt es jede Menge Abwechslung: Nicht nur die verschiedenen Karten sind immer wieder unterschiedlich – von kargen Vorstadtszenerien, über die Wüste, Inseln oder schließlich große Metropolen ist alles dabei – auch die Routen der Feinde ändern sich, werden stärker oder schwächer oder es erweitert sich die Karte um neue Areale, wo plötzlich neue Feindwellen aus starten. Auch die Truppenarten muss der Spieler dabei immer wieder mit einbeziehen. Während Bomber sogar Türme zerstören kann und ohne Flugabwehr den Core in Schutt und Asche legen, sind Drohnen und Humvees deutlich schneller unterwegs als große Panzer oder fliegende Festungen.

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Der Rest lässt sich dann mit gehörig Action steuern: Während zu Beginn unser Raumschiff noch über wenig Waffenleistung verfügt – außer einem kleinen Energielaser – bekommt man nach und nach durch Technologiepunkte immer stärkere Waffensysteme, mit denen sich sogar Wellen kurzzeitig stoppen lassen oder sogar große Panzer auseinandernehmen. Besonders die Luftabwehrraketen, die EMP Bombe oder gar das schwarze Loch werden schnell zum regelrechten Freund des Spielers. Der Rest entfaltet sich dann in der hervorragenden Grafik von X-Morph: Defense: Panzer zerbröseln in ihre Einzelteile, Bomber explodieren gekonnt in der Luft und zerstören am Boden Häuser, Brücken und das Terrain und auch der Spieler selbst kann durch die Vernichtung von Hochhäusern oder Industrieanlagen ganze Routen der Feinde verändern. Das ist ebenso knallig wie bunt, aber gerade daher auch ein unglaublicher Spaß. Das Menü dagegen ist eher spartanisch und zweckmäßig ausgefallen und wirkt an vielen Stellen doch arg für Controller erstellt als für Maus und Tastatur. Gerade das Technologie-Menü (unterteilt in allgemeiner Technologie für Core oder Raumschiff, Waffen sowie Türme) ist doch etwas zweckmäßig. Und auch die Aufstellung von Türmen und Laserzäunen gestaltet sich immer wieder etwas hektisch und ungenau.

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Abwechslung gibt es am Ende allerdings doch nicht so viel, wie vielleicht möglich gewesen wäre. Boss-Gegner lassen sich immer wieder auf die gleiche Weise zerbröseln und auch die x-te Welle von Panzern wirkt dann doch etwas steif. Was X-Morph: Defense aber hauptsächlich bietet ist Action und Tempo: Mehr als einmal wird der Spieler verdutzt auf die Uhr gucken, während schnell 40-50 Minuten für eine Mission verflogen sind. Wer sich am Ende doch noch einmal ins Abenteuer stürzen möchte, hat auf jeden Fall durch die verschiedenen Schwierigkeitsgerade jede Menge Möglichkeiten und auch der Splitscreen-Modus ist einen Blick wert. Zudem gibt es seit dem 26.03. das Addon European Assault, welches einige weitere Missionen ins Spiel bringt, welche alle auf dem europäischen Kontinent angesiedelt sind. Eine Eifelturmzerstörung ist dabei ebenso möglich wie neue Technologien des Feindes, die immer wieder neue Strategien und Anpassungen erfordern. Das ist zwar recht kurzweilig, erweitert das Spiel aber angenehm um ein paar weitere Missionen und das für wenig Geld. Zudem bietet der neue Survival Modus die ultimative Herausforderung für alle Spieler, die das Game bereits gemeistert haben. Da darf in Zukunft gerne noch mehr kommen.

Fazit

X-Morph: Defense ist ein fantastischer Spielehybrid, der ebenso ein gelungenes Tower Defense Spiel beinhaltet wie gehörig Twin Stick-Action. Und spätestens wenn die nächste Welle über den Bildschirm stampft und der Spieler mit Türmen, Laserstrahlen und Megabomben Löcher in die Spielwelt reißt und hektisch die Taktik anpasst, ist der Spielspaß unbeschreiblich. Ein gelungener Genre-Mix mit ordentlich Tempo, der gekonnt Verteidigung und Angriff miteinander verbindet. Fans können hier wenig falsch machen.

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