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Videospiel "Silence" im Test

Felidae

Von Felidae in Videospiel "Silence" im Test

Videospiel "Silence" im Test Bildnachweis: Daedalic

Story

Es herrscht Krieg. Während eines Luftangriffs sucht der 16-jährige Noah mit seiner kleinen Schwester Renie Zuflucht in einem Bunker. Doch dort finden die Geschwister nicht nur Schutz vor dem tödlichen Angriff, sondern auch einen Übergang zur Welt zwischen Leben und Tod: Silence. Als Noah seine Schwester an Silence verliert, ist auch er gezwungen, die ebenso idyllische wie bedrohliche Welt zu betreten um sie zu suchen.

Doch auch Silence ist von Krieg und Elend geplagt. Dunkle Kreaturen überfallen die Städte und verwüsten die meisten Gebiete der einst malerischen Zwischenwelt. Nur eine kleine Gruppe von Rebellen hält der wachsenden Bedrohung noch Stand. Nun ist es an den Geschwistern, Silence mit seinen fantastischen Einwohnern vor dem Untergang zu bewahren – und sich selbst vor den lauernden Gefahren zu retten.


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Review

Point and Click Adventures, ein Genre das den PC Markt einst dominierte. Titel wie Day of the Tentacle, Curse of Monkey Island, Sam & Max, oder Indiana Jones: Fate of Atlantis fesselten die Spieler mit einer spannenden Geschichte, skurrilen Figuren und knackigen Rätseln. Doch jene Titel sind nunmehr ein Relikt der Vergangenheit, denn den ganz großen Stellenwert haben klassische Adventure Games heutzutage leider nicht mehr, zumindest gemessen am kommerziellen Erfolg. Hier in Deutschland wurde die Adventure Fahne jedoch seit jeher hoch gehalten, Spiele wie Deponia, Edna bricht aus, Machinarium, oder The Whispered World überzeugen seit Jahren nicht nur aufgrund ihres Retro Charmes, sondern auch mit ihrer spielerischen Finesse, die eine jüngere Generation von Spielern in ihren Bann zieht, wie es einst die berühmten Lucas Arts Adventures taten.

Mit Silence: The Whispered World 2 bringt Daedalic nun nach knapp 7 Jahren den Nachfolger zu The Whispered World auf den Markt, reichlich spät für eine Fortsetzung. Glücklicherweise erhält man im Tutorial des Spieles nicht nur eine kurze Einführung in die Steuerung, welche in typischer Adventure-Manier für Niemanden eine Hürde darstellen sollte, sondern auch in die Geschichte des ersten Teils. Auch wenn zu Beginn trotzdem ein paar Fragen offen bleiben, können neue Spieler so ohne große Probleme in das Abenteuer starten. Jenes spielt erneut in der Welt von Silence, einer malerischen Traumwelt, die ein düsteres Geheimnis birgt. Grafisch überzeugt das Spiel vor allem mit seinen wunderschönen Hintergrundbildern, über die sich die Charaktere bewegen. Jede Location wirkt einzigartig, ohne dabei aus dem übergreifenden Thema der gesamten Welt zu fallen. Die malerischen Pastelltöne tun ihr übriges, um sich in jene Märchenwelt zu verlieben.

Doch natürlich braucht die Welt auch die passenden Charaktere, schließlich spielen wir nicht Myst. Der 16 jährige Noah, Held des ersten Teils, kehrt erneut in die Welt von Silence zurück, dieses mal jedoch zusammen mit seiner kleinen Schwester Renie. Die Beiden, sowie der Rest der Figuren, passen optisch sehr organisch zum Gesamtlook des Spieles, sodass sie zwar immer im Vordergrund klar herausstechen, in der wunderschönen Umgebung jedoch nie deplatziert wirken. Zwar könnte man durchaus anmerken, dass der Detailgrad, gerade in den Zwischensequenzen, nicht ganz auf dem Stand der Technik ist, aber in Anbetracht des Budgets ist dies vollkommen in Ordnung. Außerdem spielt ja bekanntlich Niemand ein Adventure nur wegen seiner Grafik. 

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Was jedoch ein Kaufkriterium darstellt, ist der Kern des eigentlichen Spiels: Die Rätsel. Silence richtet sich mit seinem Umfang ganz klar an jüngere Spieler und Genre-Neulinge. So verzichtet der Titel etwa auf ein Inventar, in dem Dinge kombiniert werden können und die Aufgaben konzentrieren sich für gewöhnlich auf eine sehr überschaubare Anzahl von Bildschirmen.

Positiv fällt dabei die Lernkurve auf, die den Spieler sehr behutsam an neue Spielmechaniken heranführt, ohne dabei jegliche Herausforderung aus dem Gameplay zu nehmen. Profis dürften meine Spielzeit von knapp 5 Stunden wohl locker unterbieten, generell sind 5-6 Stunden aber durchaus ein guter Richtwert für die Länge des Spiels. Abschließend sei zu den Rätseln noch gesagt, dass diese zu 99% recht logisch sind, natürlich im Rahmen der Logik einer Märchenwelt, wodurch sich der Frust, selbst bei kniffligen Stellen, in Grenzen hält.

Blicken wir abschließend noch auf die Geschichte von Silence, denn auch wenn die Rätsel natürlich der Kern des Gameplays sind, so ist es doch die Geschichte, die uns dazu animiert den nächsten Bildschirm zu sehen und somit dem Ende ein Stückchen näher zu kommen.

Die grundlegende Handlung von Silence hört sich zunächst recht unspektakulär an: Zwei Kinder, die in einer verwunschenen Traumwelt den Weg zurück in die Wirklichkeit suchen. Spannend wird es jedoch ab dem Moment, an dem man emotional mit dem Schicksal der Figuren mitfiebert, denn dann stellt sich einem die Frage, ob Silence nicht ein weitaus besserer Ort ist, als die kalte, von Krieg gebeutelte Realität. Eine Entscheidung, mit der auch die beiden Protagonisten im Laufe der Handlung des öfteren konfrontiert werden. Während die Beiden Geschwister in ihren Charakterzügen recht ausgereift wirken, von fröhlich und naiv, bis hin zu zynisch und missgelaunt, wirken die überschaubare Schar von Nebenfiguren etwas unausgereift. Zwar könnte man argumentieren, dass Silence als Traumwelt jene Figuren nach den Maßstäben des Träumers formt und so zwangsläufig Charaktere entstehen, die eher eindimensional wirken, dennoch hätte man mit mehr Dialogoptionen und weitere Zwischensequenzen der ganzen Welt noch mehr Leben einhauchen können.  Überraschend positiv fällt hingegen auf, dass es der Geschichte gelingt eine sehr schöne Narrative aufzubauen, ohne dabei den Gameplay Aspekt zu vernachlässigen. Silence ist mal witzig und übermütig und dann wieder ernst und todtraurig, melancholisch und verspielt, eben eine Geschichte, der man bis zum Ende hin folgen möchte.

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Fazit:

Silence: The Whispered World 2 wird von seinem Schwierigkeitsgrad her die wenigsten Spieler vor eine harte Probe stellen, doch darum ging es den Entwicklern auch sichtlich nicht. Stattdessen erzählt das Team von Daedalic hier eine schöne Geschichte, die Fans des ersten Teils, wie auch Neueinsteiger, zurück in die malerische Welt von Silence entführt.

Wer sich mit dem Design anfreunden kann und nicht auf den Kopf gefallen ist, der bekommt hier für 25 Euro ein gelungenes kleines Adventure.

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