{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Das Parkour-Game "Mirror's Edge: Catalyst" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Mirror's Edge: Catalyst" im Test

Das Parkour-Game "Mirror's Edge: Catalyst" im Test Bildnachweis: Electronic Arts / Dice

Story

Nachdem Faith auf sich allein gestellt am Rande der totalitären Gesellschaft aufwuchs, fand sie Zuflucht bei einer Gruppe von Außenseitern, die als Runner bezeichnet werden. Lerne Faiths Vorgeschichte kennen und begleite sie auf eine Reise, in deren Verlauf sie sich gegen die Unterdrückung auflehnt und zum Auslöser von Ereignissen wird, die die Stadt Glass für alle Zeiten verändern können.

Über den Dächern der Stadt

Vor knapp acht Jahren erschien mit Mirror’s Edge ein innovatives Parkour-Abenteuer, das zwar von der Fachpresse viel Lob einheimste, verkaufstechnisch aber leider doch zum Flop wurde. Umso überraschender, dass sich Electronic Arts dennoch für einen Nachfolger entschieden hat, der nun, erneut entwickelt von DICE (Star Wars: Battlefront), für Nextgen-Konsolen und den PC erschienen ist.

So gesehen handelt es sich beim neuen Mirror's Edge: Catalyst um keinen Nachfolger im klassischen Sinn, sondern um einen Neuanfang. Die Geschichte wird losgelöst vom ersten Serienteil erzählt und eignet sich somit auch wunderbar für jeden Neueinsteiger.

Image title

Mirror's Edge: Catalyst ist im Kern an seinen gefeierten Vorgänger angelehnt, macht jedoch an einigen Stellen einiges anders, um diesmal ein eventuell größeres Publikum anzusprechen. Augenscheinliche Neuerung ist die Entscheidung, eine offene Spielwelt anzubieten, statt wie zuvor einzelne begrenzte Levelabschnitte. Man bewegt sich frei auf den Dächern der futuristischen Stadt Glass und folgt dabei entweder einfach nur den Hauptmissionen, oder aber auch zahlreichen Nebenmissionen, diversen zeitbegrenzten Aufgaben oder widmet sich einfach all den Sammelquests. Je nach Spielweise bewegt man sich somit irgendwo zwischen zehn und zwanzig Stunden Spielzeit. Auch tauchen in der Welt überall von anderen Spielern erstellte Time Trials und Beat-L.E.s auf, bei denen es darum geht, in möglichst kurzer Zeit bestimmte Ziele zu erreichen. Zu tun gibt es also, sofern man sich darauf einlässt, reichlich, dennoch zählt der Open World-Aspekt in Catalyst nicht unbedingt zu den größten Stärken, denn auch wenn die Welt weitläufig erscheint, kommt man ohnehin nicht drumherum, eine mehr oder weniger feste Route zu wählen.

Neu ist auch das Skillsystem, bei dem man mit der Zeit durch gesammelte Erfahrungspunkte diverse neue Fähigkeiten freischaltet, von Bewegungsmanövern bis hin zu Vorteilen im Kampf. Auch solch ein System hat man in anderen Spielen schon optimaler eingesetzt vorgefunden, hier wirkt es eher aufgesetzt. Die meisten Skills besitzt man bereits von Beginn an, einige weitere wie der Enterhaken werden automatisch freigeschaltet, alle anderen sind eher optionaler Zusatz. 

Image title

Worin Mirror's Edge: Catalyst aber zweifellos punktet ist das tolle, flüssige Gameplay. In Egoperspektive durch die Stadt zu rennen und elegant im Parkour herumzuturnen entfaltet einen fantastischen Flow, der richtig Spaß macht. Die Steuerung ist dabei wunderbar intuitiv und reagiert auch sehr genau. Sieht toll aus und fühlt sich gut an!

Auf seinen Routen hat man übrigens auch die Entscheidung, die sogenannte Runner's Vision zu aktivieren oder deaktivieren. Aktiviert wird dem Spieler meist angezeigt, wie er zum Ziel kommt, was zwar nicht immer den besten Weg darstellt, aber garantiert zum Ziel führt. Verzichtet man auf die Hilfestellung, muss man sich komplett selbst zurechtfinden. Nicht selten kommt es beim herumklettern vor, dass man in den tiefen Tod stürzt, doch dank fair gesetzter Checkpunkte hält sich der Frust in jedem Fall in Grenzen.

Image title

Hin und wieder kommt es auch zu Nahkämpfen, die sich diesmal auch wirklich nur auf Tritte und Schläge beschränken und, anders als beim Vorgänger, auf Schusswaffen verzichten. Leider ist das Nahkampfsystem ziemlich öde ausgefallen, die Gegner-KI verhält sich sehr dumm, ein einfacher Wechsel zwischen zwei Knöpfen reicht aus um die Gegner auszuschalten. Da man aus den Kämpfen ohnehin kaum Spaß zieht wird man ihnen auch ziemlich schnell aus dem Weg gehen und seinen Kontrahenten einfach davon sprinten.

Erzählerisch ist Mirror's Edge: Catalyst im Grunde ganz akzeptabel ausgefallen, Luft nach oben wäre aber auf jeden Fall noch gegeben, da das Setting an sich absolut interessant ist und viel narrativen Spielraum erlaubt. Auch Heldin Faith gibt eine Menge her. Die Dramaturgie, die einem per Trailer vermittelt wurde, wird also leider nicht ganz erreicht, unterhaltsam bleibt das Abenteuer aber dennoch.

Image title

Wie auch schon der Vorgänger besitzt Mirror's Edge: Catalyst visuell einen sehr originellen, unverkennbaren Stil. Die Mischung aus Simplizität und Sterilität mitsamt der dominierenden Weißtöne, die an entscheidenden Stellen durch Farbspielereien durcheinandergewühlt werden, ist absolut großartig. Schade ist dabei nur, dass die Grafikengine an sich da nicht immer ganz mithalten kann, Texturen wirken bei näherem Hinsehen oftmals etwas verwaschen, kommen (zumindest auf Konsolen) mit unserem Speed nicht ganz hinterher und müssen erst einmal nachgeladen werden, was nicht immer schön ausschaut. Dank seiner Stilsicherheit, toller Lichteffekte und der vielen schönen Spiegelungen überall in der Umgebung schaut das Ganze dann aber dennoch gut aus.

Nichts zu meckern gibt es hingegen auf akustischer Seite. Vom Gequietsche unserer Schuhe bis hin zur guten Vertonung durch die Synchronsprecher hat man hier durch die Bank hinweg gute Arbeit geleistet. Auch der Soundtrack von Solar Fields ist erneut ganz große Klasse und fügt sich schön ins Spielgeschehen ein.

Fazit

Mirror's Edge: Catalyst hat durchaus noch einige Ecken und Kanten, an denen Entwickler Dice gern noch etwas polieren hätte dürfen. Dafür überzeugt das Game mit seinem tollen, flüssigen Gameplay, das all die Parkour-Turnereien absolut spaßig gestaltet. Der erhoffte große Wurf mag Catalyst durch den ein oder anderen Makel letztendlich zwar nicht geworden sein, verdient aber durchaus seine Chance, da es sich nach wie vor um ein gutes Game handelt. Und auch der bereits angedeutete, mögliche Nachfolger wäre in jedem Fall willkommen.

Wird geladen...