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Videospiel "It Takes Two" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "It Takes Two" im Test

Videospiel "It Takes Two" im Test Bildnachweis: © Electronic Arts / Hazelight Studios

Story

Man schlüpft in die Rollen von Cody und May, einem Paar mit Konfliktpotenzial, das durch einen Zauberspruch in Puppen verwandelt wurde. Gefangen in einer fantastischen Welt müssen sie dank des charmanten Liebesgurus Dr. Hakim wohl oder übel die Scherben ihrer Beziehung wieder zusammensetzen. Eine enorme Vielzahl chaotisch-vergnüglicher Herausforderungen steht zwischen ihnen und ihrer Rückkehr zur Normalität.

Kritik

Vor genau drei Jahren wagte Hazelight Studios mit seinem Action-Adventure A Way Out, das als reines Koop-Spiel ausgelegt war, einen mutigen Schritt. Das Experiment ging auf, sowohl Presse als auch Spieler zeigten sich vom tollen Ergebnis sehr angetan. Josef Fares (Jalla! Jalla!, Kops), Gründer und leitender Entwickler des Studios, der für seine überschwänglichen Auftritte in der Öffentlichkeit bekannt ist, hatte damals also nicht zu viel versprochen. Im Zuge der Promotour zu seinem zweiten Werk It Takes Two haute er mit euphorischen Versprechen nun aber noch mehr auf die Kacke, bot sogar jedem 1000 Dollar an, der ernsthaft keinen Spaß mit seinem neuen Game haben würde. Hat der Mann sich zu weit auf dem Fenster gelehnt? Keineswegs, mit It Takes Two ist seinem Studio ein wahres Meisterwerk gelungen, das zweifellos zu den Highlights dieses Jahres zählen wird.

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Wie schon A Way Out setzt It Takes Two exakt zwei Spieler voraus, die das Abenteuer entweder gemeinsam lokal im Couch-Koop bestreiten oder sich online connecten. Feine Sache: Lediglich eine Person muss bei Letzterem das Spiel gekauft haben, per Freundespass darf man einen beliebigen Mitspieler einfach kostenlos einladen. Sehr kundenfreundlich. Hat man sich auf einen der beiden spielbaren Charaktere festgelegt, beginnt auch schon das verrückte Abenteuer, in dem zwei zerkrachte Eheleute durch einen Zauber zu Puppen verwandelt werden. Um wieder ihren Körper zu erlangen, müssen die beiden nun zwangsläufig zusammenarbeiten und begeben sich in Miniaturform auf eine epische Reise, die sie auch immer wieder zur Selbstreflexion zwingt. Wohin das Ganze am Ende führt, mag man zwar leicht erahnen, dennoch erzählt It Takes Two eine rührende Geschichte voller Witz und Charme, der man gerne folgt. Und die schrägen Charaktere wachsen einem dabei ebenfalls schnell ans Herz. 

It Takes Two zu beschreiben ist gar nicht so einfach, da das Spiel in Sachen Abwechslungsreichtum neue Maßstäbe setzt. In erster Linie handelt es sich um einen Mix aus Action-Adventure und 3D-Platformer. Wir hüpfen durch bunte, fantasievoll gestaltete Welten, müssen dabei zahlreiche Rätsel lösen, Gegner bekämpfen und beim Vorankommen Geschicklichkeit beweisen. Doch das ist noch längst nicht alles, immer wieder wechseln Gameplay-Elemente, sogar das Genre macht regelmäßig Ausflüge in gänzlich neue Regionen. Kämpften wir uns gerade noch durch ein gefährliches Wespennest innerhalb eines Baums und stellten uns abschließend der wütenden Königin in einem abgefahrenen Bossfight, fliehen wir bereits in der nächsten Sequenz per Flugzeug durch den Bau, wobei ein Spieler die Steuerung übernimmt, der andere die Bordkanone. Dabei springt einer unserer Verfolger auf unsere Maschine, sodass wir vom Flugmodus direkt in ein Beat 'em Up à la Tekken wechseln. Und wenig später wechseln wir urplötzlich in die isometrische Perspektive und kämpfen uns mit Magie ganz im Stile eines Diablo durch einen Dungeon. Wahnsinn!

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Das und noch viel mehr geschieht in It Takes Two am laufenden Band, nie kann man sich sicher sein, mit welchen originellen Ideen die Entwickler als Nächstes um die Ecke kommen. Und nichts davon wirkt aufgesetzt oder halb gar umgesetzt, denn jedes einzelne Element spielt sich hervorragend und durchdacht. Solch einen Einfallsreichtum findet man im Videospielbereich selten und er zeigt sich auch noch an vielen weiteren Stellen im Spiel. Beispielsweise im liebevollen Leveldesign, das uns durch überdimensionale Kinderzimmer (Toy Story lässt grüßen), überwucherte Gärten oder in den Weltraum schickt. Stets weiß auch die Umgebung zu entzücken und die Story sinnvoll voranzutreiben. Wer sich am Wegesrand etwas umsieht, stolpert dabei auch noch auf zahlreiche versteckte Mini-Games, die man optional in einem Wettstreit gegeneinander ausfechten kann oder auf etliche spaßige Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung.

Durch hinzugewonnene Fähigkeiten spielen sich beide Charaktere je ein wenig anders und erleben teils auch ganz unterschiedliche Dinge. Während Cody zu Beginn mit einer Nagelkanone ausgestattet ist, die Bretter und Plattformen festnagelt oder Halterungen schafft, besitzt May einen riesigen Hammer, mit dem sie darüber schwingen oder Blockaden aus dem Weg räumen kann. Ein wenig später besitzt Cody dann beispielsweise die Möglichkeit, die Zeit zu manipulieren, während May sich teleportieren kann. Zum Vorankommen ist stets Teamwork gefragt, die vielen clever gestalteten Rätseleinlagen lassen sich nur gemeinsam lösen, wenn jeder mit seinen Fähigkeiten dazu beiträgt. Dadurch schafft man übrigens auch einen hohen Widerspielwert, da der Reiz groß ist, das Abenteuer nach etwa 12 gut gefüllten Stunden auch mal in der Rolle des jeweils anderen zu erleben.

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Technisch fällt das Ergebnis auf der getesteten PS5 ebenfalls sehr beeindruckend aus, It Takes Two sieht absolut bezaubernd aus und läuft mit seinen 60 fps auch jederzeit wunderbar flüssig. Und das, obwohl das Spiel im dynamischen Splitscreen zwei unterschiedliche Ausschnitte darstellen muss und dadurch einen höhreren Rechenaufwand betreibt, was aber jederzeit problemlos klappt. Ruckler hätten bei solch einem Spiel ganz schnell in die Hose gehen können, daher ist es schön, welch sauberes Ergebnis die Entwickler hier abliefern. Dass auch die Musik und die (englischsprachige) Synchronisation auf hohem Niveau sind, rundet den starken Eindruck bestens ab.

Fazit

Wer Lust auf ein reines Koop-Spiel hat, wird wohl kaum einen spaßigeren Titel als das charmante "It Takes Two" finden. Was die Entwickler hier an Abwechslungsreichtum aus dem Hut zaubern, sucht seinesgleichen. Das verdient größten Respekt und wird hoffentlich mit jeder Menge Erfolg belohnt.

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