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Videospiel "Ghost Recon: Wildlands" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Ghost Recon: Wildlands" im Test

Videospiel "Ghost Recon: Wildlands" im Test Bildnachweis: Ubisoft

Story

Bolivien, einige Jahre in der Zukunft. Das wunderschöne südamerikanische Land ist zum größten Kokainproduzenten der Welt geworden. Der Einfluss des berüchtigten Santa-Blanca-Kartells hat das Land in einen Drogenstaat verwandelt, in dem Gesetzlosigkeit, Angst und Gewalt herrschen. Das Kartell ist zu einem gewaltigen Machtfaktor in der Unterwelt aufgestiegen und stellt eine globale Bedrohung dar.

Ein offener Krieg ist keine Lösung. Ein heimlicher und tödlicher Ansatz ist der einzige Weg, um dieses Übel an der Wurzel zu packen. Die Ghosts, eine legendäre US-amerikanische Elite-Spezialeinheit, wird hinter die feindlichen Linien geschickt, um für Chaos zu sorgen und die Allianz zwischen Kartell und korrupter Regierung zu destabilisieren und zu brechen.

Im Kampf gegen einen allmächtigen Gegner in einer gigantischen und gewalttätigen Umwelt, müssen die Ghosts wichtige moralische Entscheidungen treffen und brutale Kämpfe austragen, um ihre bisher gewagteste und gefährlichste Mission erfolgreich abschließen zu können.

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Kritik

Mit Ghost Recon: Wildlands geht die Tom Clancy-Videospielreihe rund um eine Eliteeinheit bereits in ihre 10. Runde und betritt nach knapp 16 Jahren auch erstmals Open-World-Terrain. Entwickelt von Ubisoft Paris ist der Taktik-Shooter nun für den PC, die Xbox One und die PS4 erschienen und soll sowohl Einzel- als auch Mehrspieler vor die Bildschirme locken.

Kulisse ist diesmal das wunderschöne Bolivien, das in der Welt von Ghost Recon: Wildlands von gefährlichen Drogenkartellen unterwandert und ins Chaos gestürzt wurde. Als 4-Mann-Spezialeinheit gilt es fortan im südamerikanischen Land aufzuräumen, ganz nach dem Motto: Erst ballern, dann fragen.

Gespielt werden kann entweder allein oder mit bis zu 3 Freunden im Koop. Wem keine Freunde oder menschliche Spieler zur Verfügung stehen, werden KI-gesteuerte Kumpanen an die Seite gestellt, so dass stets im Team agiert wird. Die Spielwelt von Ghost Recon: Wildlands ist riesig und bietet – je nach persönlicher Lust des Spielers – haufenweise Beschäftigungen an, in die man sich etliche Stunden verlieren kann. Typisch für ein Open-World-Spiel gehören dazu diverse Haupt- und Nebenmissionen sowie zahlreiche Collectables. Nach und nach gilt es einzelne Gebiete zu erobern, die von Drogenbaronen kontrolliert werden, um sich so letztendlich zum Oberboss vorzuarbeiten. Erinnert in seinem Aufbau stark an Mafia III.

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Wie viel Spaß diese Missionen bringen ist dabei stark abhängig davon, ob man das Spiel allein oder mit menschlichen Mitspielern erlebt. So gesehen verhält sich die KI ganz ordentlich und stellt uns Kameraden zur Seite, die sich brauchbar an unsere Seite verhalten. Da Ghost Recon: Wildlands aber ein Spiel ist, das geradezu dazu einlädt, verschiedene Ansätze  auszuprobieren, sich abzusprechen, taktisch vorzugehen und dadurch spannende Momente zu erleben, stößt die KI an ihre Grenzen, da sie nie einen Menschen ersetzen kann. Dadurch verkommt ein Soloeinsatz schnell zur Einöde, denn die rudimentäre Geschichte voll platter Dialoge und klischeebehafteter, cooler Typen ist sicherlich kein Anreiz, sich dauerhaft in die Einsätze zu stürzen. Auch das monotone Missionsdesign ist kein treibender Motor, dazu wiederholen sich die Aufgaben viel zu sehr. Als Solospieler schaut man daher leider schnell in die Röhre.

Positiver sieht es aus, wenn man mit seinen Freunden spielt. Hier entfaltet sich das Potential von Ghost Recon: Wildlands auf angenehme Weise und begeistert durch das spannende Gameplay. Dinge, die einem Einzelspieler noch ein Dorn im Auge waren, spielen hier eine eher untergeordnete Rolle. Wer experimentierfreudig ist und mit seinen Begleitern die Möglichkeiten ausschöpft, die Ghost Recon: Wildlands einem bietet, wird hier eine Menge Spaß finden können. Spieler nehmen vorteilhafte Positionen und Rollen ein, planen zeitliche Eingriffe von bestimmten Richtungen aus, kundschaften die Gegend aus, oder manövrieren Vehikel, während die Kollegen das Schießen übernehmen. Die Gegner-KI fordert dabei in der Regel auch Präzision und Können, Fehltritte werden schnell bestraft. Klingt vielseitig, und das kann es werden, wenn man die Lust mitbringt, all das auszuprobieren. Wer jedoch einfach in Rambo-Manier die Plätze stürmt, wird auch hier vermutlich nicht auf Dauer glücklich werden. À propros Vehikel: Davon gibt es in Ghost Recon: Wildlands zwar eine ganze Menge, der Einsatz dieser verläuft jedoch etwas unglücklich, da sie derart arcade-lastig gesteuert werden, dass es im hier dargestellten Kontext schon ein wenig albern wirkt, immerhin sind wir nicht bei Just Cause

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Mit der Zeit schalten wir diverse Upgrades und Fähigkeiten frei und können damit neue Manöver ausprobieren. Kein Novum und nicht besonders komplex, aber allemal motivierend genug, um weiter zu machen.

Wirklich schön gelungen ist der Schauplatz, der sehr(!) weitläufig ausgefallen und visuell äußerst schick wirkt. Grafisch macht Ubisoft hier fast alles richtig und lässt uns in einem hübsch designten Areal austoben. Lediglich die Figuranimationen fallen manchmal etwas holprig aus, das sah bei einem Watch Dogs 2 oder The Division noch hübscher aus. Lässt sich aber verschmerzen. Dynamische Ereignisse wie Konflikte zwischen Rebellen und Verbrechern spielen sich mancherorts immer wieder ab, hier und da gibt es auch einiges zu entdecken, was der riesigen Welt dazu verhelfen soll, lebendig zu wirken. Vieles davon wirkt zwar etwas formelhaft und konstruiert, einem Horizon: Zero Dawn kann die Welt daher in Puncto liebevolle Details und Lebendigkeit nicht das Wasser reichen, erfüllt aber für die Ghost Recon-Reihe ihren Zweck. 

Fazit

Ob einem "Ghost Recon: Wildlands" Spaß macht, hängt vermutlich davon ab, ob man das Spiel allein oder mit Freunden, bzw. menschlichen Spielern, bestreitet. Konzipiert ist der Taktik-Shooter vor allem für letztgenannte Gruppe, hier enthaltet sich das ganze Potential und bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich in der unheimlich großen, grafisch hübschen Spielwelt im Team auszutoben. Wer jedoch allein in den Drogenkrieg zieht, wird  angesichts des monotonen Missionsdesigns, der dünnen Story sowie der eingeschränkten taktischen Möglichkeiten (durch das Fehlen menschlicher Akteure) womöglich weniger Freude an dem Ganzen finden.

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