Willkommen in der Steinzeit, einer Epoche extremer Gefahren und grenzenloser Abenteuer, in der gewaltige Mammuts und Säbelzahntiger die Erde beherrschten und der Mensch noch am Ende der Nahrungskette stand. Als letzter Überlebender einer Jagdgruppe lernt der Spieler, sich ein tödliches Arsenal zusammenzustellen, blutrünstige Raubtiere abzuwehren und feindliche Stämme zu überlisten, um das Land von Oros zu erobern und der größte Beutejäger seines Stammes zu werden.

Seit 2004 erfreut sich das "Far Cry"-Franchise großer Beliebtheit. Bereits vier Teile umfasst die Hauptserie, mehrere Spin-Offs wurden daneben auch noch produziert. Auch einen, wenn auch weniger schmeichelnden, Film von Uwe Boll mit Til Schweiger in der Hauptrolle gab es obendrauf. Nachdem es zuletzt mit "Far Cry 4" in den Himalaya ging versetzt uns Ubisoft mit "Far Cry Primal" nun auf PS4, Xbox One sowie den PC (bei Letzterem ab 1. März) zurück in die Steinzeit. Ein frisches, noch unverbrauchtes Szenario, das nicht nur aufregend klingt, sondern in "Primal" auch großartig zum Leben erweckt wird. Wir haben uns auf der PS4 in die Welt der Mammuts und Säbelzahntiger gestürzt.

Man beginnt das Spiel als Einzelgänger, der von seinen Kameraden getrennt wird und nun allein im Urzeittal Oros unterwegs ist. Eine befremdliche Welt, die grafisch und auch stilistisch eine richtige Wucht ist. Flora und Fauna werden wunderbar in Szene gesetzt, beeindruckende  Lichteffekte sorgen für die passende Atmosphäre. Eine Welt, die unglaublich schön und lebendig wirkt. Überall trifft man auf wilde Tiere, die sich entweder selbst vorsichtig durch den Urwald bewegen oder gegenseitig jagen. Und auch schon bald trifft man auf andere Menschen, die die Welt bewohnen. Das sind entweder die friedfertigen Wenjas, zu deren Stamm man selbst gehört und die man für sein Dorf nach und nach gewinnt, oder aber feindlich gesinnte Ureinwohner. Sie alle befüllen die sehr weitläufige Welt und sorgen dafür, dass man im Grunde doch nie allein ist.

Schön dabei ist auch, dass Tiere und Menschen die Welt glaubhaft mit dynamischen Ereignissen versehen. Tiere jagen sich wie erwähnt gegenseitig oder greifen auch schon mal Menschen an. Diese wiederum bekriegen sich gegenseitig oder jagen selbst nach Tieren. Daneben kommt es auch zu gelegentlichen Unfällen, wobei einzelne Waldabschnitte in Brand gesetzt werden können. Dieses Zusammenspiel einzelner Aktionen, der starken Grafik-Engine sowie vielen weiteren schönen Details versetzt auch noch nach etlichen Stunden in Staunen.

Zu tun hat man in "Far Cry Primal" auch reichlich. Die Weltkarte ist beinahe schon erschlagend groß, überall gibt es Haupt- und Nebenmissionen zu erfüllen sowie daneben auch zahlreiche Sammelmissionen. Letztere mögen vielleicht nicht jedermanns Sache, doch ob man ihnen nachgeht oder nicht ist schließlich jedem selbst überlassen. Somit ergibt sich je nach Spielstil locker eine Spielzeit von rund 40 Stunden.

Tief im Inneren von "Primal" schlummert ein bekanntes Gameplay-Gerüst, das Spielern der Reihe nicht unbekannt sein dürfte. Auch "Primal" ist nach dem gleichen Prinzip wie zuvor beispielsweise "Far Cry 4" aufgebaut: Dorfbewohner vergeben Missionen und überall auf der Welt gibt es diverse Stützpunkte die es einzunehmen gilt. Obendrauf sammelt man auf verschiedene Arten an Erfahrungspunkten, die man in Skills investiert und sammelt sich überall auf der Welt Rohstoffe zusammen, die man in das Crafting-System steckt. So kann man sich nach und nach weitere Waffen freischalten oder bereits vorhandene verbessern, ebenso aber auch das eigene Dorf immer weiter vergrößern, wodurch man wiederum weitere Fähigkeiten freischaltet. Dazu werden zusätzlich Bewohner benötigt, die man überall auf der Welt befreien oder durch verschiedene Missionen von sich überzeugen kann. Viel zu tun also, und da das Crafting- und Skillsystem auch ordentlich umfangreich ausgefallen sind motiviert das Ganze auch, dem nachzugehen.

Das Waffenarsenal ist natürlich dem Szenario angepasst. Statt mit diversen Gewehren umherzurennen bedienen wir uns hier primitiven Waffen. Geworfen werden Steine, geschwungen wird eine Keule, unser Speer kann zum Stechen oder Wurf genutzt werden und mit Pfeil und Bogen nimmt man Gegner auf größerer Distanz aufs Korn. Passt nicht nur zum Setting, es spielt sich damit auch sehr angenehm. Vor allem mit dem Bogen macht es jede Menge Spaß seinen Widersachern entgegenzutreten.

Auch kann man sich einen Begleiter zulegen in Form von sogenannten Biestern. Das sind Tiere, die man bei seiner Jagd zähmen kann. Vom kleinen Rothund bis hin zum starken Säbelzahntiger oder Bär ist das Arsenal auch hier recht groß, einige von ihnen lassen sich im späteren Verlauf auch reiten. Und hat man einen von ihnen an seiner Seite, beschützt es den Spieler im Kampf und lässt sich auch gezielt auf Feinde hetzen.

Die Story selbst mag keinen Innovationspreis gewinnen, funktioniert aber gut genug um uns bei Laune zu halten. Gleiches gilt für die Missionen, die zwar alle recht ähnlich aufgebaut sind, dennoch genügend zum Austoben einladen. Somit mag "Far Cry Primal" spielerisch zwar nicht revolutionär sein und ruht sich ein wenig auf altbekannten Zutaten der Reihe aus, macht aber dennoch genügend Spaß um über lange Zeit hinweg zu unterhalten.

Fazit: "Far Cry Primal" erweckt die Steinzeit beeindruckend zum Leben. Mit der hier großartig erschafften Welt trumpft "Primal" technisch und auch atmosphärisch voll auf. Zudem gibt es reichlich zu tun, Spieler dürfen sich auf rund 40 gut gefüllte Stunden in einer riesigen Welt freuen, in der es in jedem Winkel etwas zu erledigen gibt. Wieviel man davon erfüllen will muss jeder für sich selbst entscheiden, da vieles davon sicherlich repetitiv ist. Doch wer sich darauf einlassen kann und will wird mit "Primal" gewiss eine gute Zeit haben.

"Far Cry Primal" ist seit dem 23. Februar für PS4 und Xbox One erhältlich und erscheint am 1. März auch für den PC.

Mit freundlicher Unterstützung von Ubisoft Entertainment verlosen wir an dieser Stelle auch ein Fanpaket zu Far Cry Primal. Mitmachen könnt ihr hier noch bis zum 2. März.