Erwähnungen
Videospiel "Call of Duty: Infinite Warfare" im Test
Von siBBe in Videospiel "Call of Duty: Infinite Warfare" im Test
am Dienstag, 08 November 2016, 11:55 Uhr
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Story
Nach einem vernichtenden Angriff auf die Erde schlüpft man in die Rolle von Captain Reyes, einem Stufe 1-Spezialeinsatz-Piloten, der das Kommando über die Retribution übernimmt, einem der letzten Kriegsschiffe der Erde. Die verbliebenen Koalitionstruppen müssen nun gemeinsam gegen einen grausamen Feind anführt werden, während man versucht, die tödlichen, extremen Umstände des Weltraums zu bezwingen.
Kritik
Alle Jahre wieder steht pünktlich ein neues "Call of Duty"-Game an. Als eine der meistverkauften Marken der Welt hält Activision logischerweise fest am Franchise und stellt dabei stets ein ordentliches Budget zusammen, um jeden aufwändig produzierten neuen Ableger an den Mann zu bringen. Dieses Jahr wird der Kampf um die Multiplayer-Shooter-Krone besonders spannend, immerhin erschienen mit "Battlefield 1" und "Titanfall 2" erst kürzlich zwei Titel, die die gleiche Spielerschaft ansprechen. Im Falle von "Titanfall 2" sogar thematisch, behandeln beide immerhin ein Sci-Fi-Zukunftsszenario mit einigen Parallelen.
Wie es sich für ein "Call of Duty"-Spiel gehört fackelt auch das neue "Infinite Warfare" nicht lange und lässt es schon bald ordentlich krachen. Inszenatorisch leistet das Entwicklerteam von Infinity Ward auch diesmal wieder großartige Arbeit, das gescriptete Geschehen kommt sehr bombastisch und filmisch daher, immer wieder fliegt uns irgendwas um die Ohren und lässt das Geschehen visuell sehr abwechslungsreich wirken. Doch das dürfte die wenigen überraschen, immerhin ist das schon seit jeher ein Merkmal der "Call of Duty"-Reihe.
Kritik hagelt es in der Regel gern mal für das eigentliche Gameplay, das im Kern doch recht repetitiv ist und darauf ausgelegt ist, Gegnerhorden einfach über den Haufen zu schießen. Zugegeben, auch "Infinite Warfare" weicht nicht allzustark von dieser Formel ab, ist aber im Vergleich zu einigen älteren Serienteilen nicht ganz so plump ausgelegt, sondern hat sich positiv weiterentwickelt. Auch wenn die Gegner-KI noch immer nicht die allerbeste ist, so spawnen unsere Feinde zumindest nicht mehr in Endlosschleife auf dem Schlachtfeld und fordern uns in einem spielerisch durchaus spaßigem Kampf heraus, der technisch völlig sauber entwickelt wurde und gut von der Hand geht. Zahlreiche futuristische Waffen stehen uns zur Verfügung, dazu eine Reihe von Gadgets, mit welchen wir beispielsweise unsere Feinde hacken und danach steuern können, sie per Anti-Graviations-Granate orientierungslos in die Luft schleudern oder Drohnen einsetzen, die uns im Kampf unterstützen. Es entsteht ein temporeicher Flow, der über die gesamte Kampagne hinweg gut zu unterhalten weiß. Diese mag zwar nicht an die überaus starke SP-Kampagne eines "Titanfall 2" heranreichen, die spielerisch noch abwechslungsreicher aufgebaut war und das akrobatische Moveset fantastisch einzusetzen wusste, ist aber in jedem Fall gelungener als die eines "Battlefield 1".
Worin "Infinite Warfare" diesmal ein wenig von seinen Vorgängern abweicht ist die Möglichkeit, uns zwischen Haupt- und Nebenmissionen selbst zu entscheiden, was wir als nächstes spielen. Die Nebenmissionen bleiben dabei auch rein optional, ausgewählt werden sie an Bord unseres Raumschiffs auf der Brücke. Auch schön: Wir sind nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern fliegen mit kleinen Raumjägern inmitten von Asteroidenfeldern in den Kampf. Hier funktioniert die Steuerung des Flugkörpers ebenfalls sehr gut. Die Weltraumschlachten wiederholen sich in ihrem Ablauf mit der Zeit zwar ein wenig zu sehr, sind für sich aber durchaus nett inszeniert und meistens auch optional als Zusatzmissionen auswählbar. Im All sind wir übrigens nicht nur per Raumschiff unterwegs, sondern gleiten das ein oder andere Mal auch im schwerelosen Raum umher, wobei wir uns auch hierbei diverse Feuergefechte liefern.
Von der Story sollte man nicht allzu viel erwarten. Gut kämpft erneut gegen Böse, sehr viel mehr Substanz gibt es nicht. Nicht falsch verstehen, die Story taugt als Grundgerüst durchaus, ist dank der spektakulären Inszenierung und der vielen guten Cutszenes auch unterhaltsam in Szene gesetzt, doch hat man bereits einige "Call of Duty"-Spiele hinter sich, so bewegt sie sich eben in sehr gewohnten Bahnen.
Im Multiplayer geht es in zahlreichen Modi auf zwölf abwechslungsreichen, kompakten Karten in den Kampf. Die meisten Modi dürften bekannt sein, einige neue wie Frontline oder Defender erweitern das Set jedoch. Während es in Frontline Zonen gibt, in welchen wir die doppelte Enrgie erhalten, jedoch nur einen halben Punkt pro Kill, müssen wir in Defender eine Drone erspielen und sie möglichst lange behalten. Wir wählen aus einer von sechs Klassen unseren Charakter und bestimmen damit Spezialfähigkeiten und Perks, wodurch sich jede Klasse anders als die andere spielt. Mit der Zeit können wir unseren Charakter immer weiter aufleveln und uns in einem komplexen Anpassungssystem richtig austoben. Hier gibt es neue Waffen und Gadgets bis hin zu neuen Skins.
Das Moveset, bestehend aus Wallruns und Jetpack-Jumps, kommt hier nun richtig zum Einsatz, im Single-Player-Modus fand sich dafür leider kaum Verwendung. Neu ist die Akrobatik jedoch nicht, bereits letztes Jahr wurde sie in "Black Ops 3" eingesetzt. Manch einem gefällt es, manch einer kann damit bekanntlich nicht viel anfangen. Wer sich nach alten Zeiten sehnt darf sich aber freuen, Activision hat sich in diesem Jahr einen besonders cleveren Coup ausgedacht: "Modern Warfare" gibt es mit rundum erneuerter Grafik, sowohl für die Kampagne, als auch den Multiplayer, obendrauf im Set dazu. Kostet in dem Fall zwar ein wenig mehr als "Infinite Warfare" als Standalone, wird aber zahlreiche Spieler anlocken, für die "Modern Warfare" noch heute eines der Highlights der Serie darstellt.
Was wäre ein "Call of Duty" aber ohne seine Zombies? Ganz traditionell finden auch diese wieder ihren Weg ins neue "Infinite Warfare" in Form eines zusätzlichen Modus, den man im Koop bestreiten kann. Hier hat sich das Team von Infinity Ward richtig Mühe gegegen und sich einen kreativen Stilbruch zum restlichen Game erlaubt, indem wir als einer von vier Teenagern von einem durchgeknallten Filmregisseur in die 80er Jahre zurückgeschickt werden, um uns dort in einem Vergnügungspark gegen die Untoten zur Wehr zu setzen, die uns in mehreren Wellen über den Haufen rennen wollen. Bei erfolgreichen Abschüssen verdienen wir Geld, können dieses in neue Waffen investieren und spielen Tarotkarten aus, die uns diverse Boni verpassen. Nach und nach erkunden wir den mit viel Liebe zum Detail gestalteten Park immer weiter, wo es allerlei witzige Details zu entdecken gibt. Ach ja, und sogar David Hasselhoff findet hier seinen Weg ins Spiel, nicht nur in musikalischer Form, sondern auch auf herrlich bekloppte Art als agierender Charakter. Insgesamt ein sehr cooler Modus, der gerade im Team mit Freunden für reichlich Spaß sorgt.
Fazit
"Call of Duty: Infinite Warfare" erfreut einmal mehr durch seinen großen Umfang, bestehend aus gelungenem Single- und Multiplayer sowie einem unterhaltsamen Zombiemodus. Die ganz großen spielerischen Neuerungen wird man in "Infinite Warfare" zwar nicht finden, spaßig und bombastisch inszeniert ist der Weltraumtrip aber in jedem Fall.
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