Erwähnungen
Videospiel "Asterix & Obelix XXL3 - Der Kristall-Hinkelstein" im Test
Von OnealRedux in Videospiel "Asterix & Obelix XXL3 - Der Kristall-Hinkelstein" im Test
am Samstag, 30 November 2019, 02:00 Uhr
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Beim Teutates! Die Spinnen die Römer! Nun, für Comic-Fans ist dieser Spruch schon seit langem Kult und auch dank der vielen Filme rund um Asterix und Obelix (zuletzt Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks), sind die beiden Wehrhaften und humorvollen Gallier seit Jahren teil der Popkultur in Europa (und teilen der Welt). Kein Wunder also, dass die beiden Haudrauf-Figuren von René Goscinny und Albert Uderzo auch immer wieder als Vorlage für Spielelizenzen genutzt werden. Die Älteren unter uns werden sich beispielsweise gut an Asterix & Obelix auf dem SNES erinnern – wohl vor allem aufgrund seines Schwierigkeitsgrades. In Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein (seit dem 21.11.2019 auf PS 4, Switch, PC und Xbox One erhältlich) geht es somit erneut den Römern an den Kragen. Doch wie gut schlägt sich der mittlerweile dritte Teil der XXL-Reihe – der letzte erschien 2006 und wurde 2018 als HD Remaster neu veröffentlicht – und kann OSome das besondere Spielgefühl zurückbringen? Die Antwort gleich vorab: Zum Teil. Denn wer sich alleine durch Asterix & Obelix XXL3 schlägt, wird an vielen Stellen etwas Frustration erleben. Dafür trumpft das Spiel beim lokalen Koop richtig auf. Wir haben uns einmal durch die Römer-Horden geprügelt.
Story
Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen …
Kritik
Die Geschichte von Asterix & Obelix XXL3 - Der Kristall-Hinkelstein ist indes vor allem praktischer Natur: Während die Hüterin des Kristall-Hinkelsteins Edda verschwunden ist, müssen sich Asterix und Obelix aufmachen, nicht nur die Hüterin zurückzuholen, sondern sie müssen nebenbei auch den besonderen Kristall-Hinkelstein mitnehmen. Der hat jedoch seine Kraft verloren: Denn die wichtigen Fragmente seiner Zauberkraft sind ebenfalls verschollen. Kurzum verwendet Obelix den Stein in erster Linie für eines, zum Draufhauen. Der Rest ist dann bekannte wie gewohnte Asterix und Obelix Kost: Römer vermöbeln, Fragmente suchen und am Ende Edda aus den Klauen Römer befreien. Doch so simpel die Geschichte im Kern auch ist, durch den ironischen Humor – der selbst Spitzen auf den letzten Kinofilm beinhaltet – und die lockerleichte Inszenierung mit seinem passenden Stil, machen unglaublich viel Spaß. Überhaupt gelingt es OSome gekonnt die Vorlage auf die PS 4 zu transportieren und mit seinen Animationen zu überzeugen. Zudem bietet das Spiel jede Menge Abwechslung. Egal ob eisige Kälte, ein exotischer Tempel oder jede Menge Römer-Lager. Zu entdecken gibt es ebenso eine Menge wie zum prügeln selbst.
Der Kristall-Hinkelstein wird indes neben den Rüstungselemente beim Händler Epidemais zum zentralen Spieleelement: Während wir beispielsweise Türme, Bäume und Mauern zerstören, Römer in Eisblöcke verwandeln, einen Magnet einsetzen um ihnen die Schilde abzunehmen und ordentlich Feuer versprühen, werden die Kämpfe mit herrlich überdrehten Gewaltspitzen aufgewertet. Ein Augenzwinkern gehört natürlich dazu, wird aber passend mit der deutschen Synchro (die sehr gut gelungen ist) und den ulkigen Animationen gut umgesetzt. Zu Beginn schaffen wir so ordentlich Meter, während wir uns recht simpel durch die Römer-Horden schlagen. Allerdings ändert das Spiel über die Zeit hinweg ordentlich sein Setting und zieht an. Gerade im Solo-Modus kommt daher schnell Frust auf, der zum Teil an viel zu vielen Gegnern liegt, manchmal an Wegfindung und Level (Stichwort Labyrinth) und dann wieder an beispielsweise den völlig überpowerten Speerwerfen. Dies ist dann auch nicht wirklich schwer, sondern an vielen Stellen eher schlecht ausbalanciert und unfair. Die frustrierenden Checkpoints sorgen für den Rest. Zudem ist der KI-Begleiter an vielen Stellen wenig hilfreich: Meist wird nur eine kleine Schelle verteilt, während danach rumstehen angesagt ist. Wer leidensfähig ist, schafft dennoch per Glück irgendwann die schwierigen Passagen und kommt weiter. Eine bessere Alternative ist dann aber doch eher der gelungene Koop-Modus.
Denn auch wenn manche Level eher schnöde Prügellein beinhalten – auch wenn sie manchmal gar taktisch sein können – und nicht immer spielerisch überzeugen, ist der Koop-Modus das wohl beste was Asterix & Obelix XXL3 - Der Kristall-Hinkelstein passieren konnte. Der Koop-Modus überzeugt mit einem jederzeit flüssigen Einstieg, einer guten ausbalancierten Spielmöglichkeit und jeder Menge Spaß. Es ist einfach unglaublich unterhaltsam zu zweit sich den Römern zu stellen, Kristall-Hinkelstein, Asterix-Fähigkeiten oder Idefix einzusetzen und dann ordentlich Haue zu verteilen. Überhaupt scheint das Spiel vor allem dafür programmiert worden zu sein. Selbst der harte Schwierigkeitsgrad im Solo-Modus ist deutlich leichter zu meistern. Dies liegt auch daran, dass wenn ein Spieler ausfällt, der zweite nur einen Countdown warten muss, bis es schließlich weitergeht. Wer zudem mit Asterix und Obelix insgesamt eine Menge anfangen kann, wird hier nochmals einen gesteigerten Spaß haben. Schade ist hingegen, dass es keinen Online-Koop gibt. Und auch technisch ist Asterix & Obelix XXL3 - Der Kristall-Hinkelstein nicht ganz ausgereift. Auf der PS 4 sind uns immer wieder kleine Ruckler begegnet, während manche Level eher starke Wiederholungen in den Vordergrund stellen. Zudem kann auch der Soundtrack wenig überzeugen.
Fazit
Fans von Asterix & Obelix bekommen mit Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein eine gelungene wie spaßige Klopperei, die vor allem mit seinen Figuren, den guten Humor sowie spaßigen Animationen überzeugen kann. Wer allerdings alleine in den Kampf gegen die Römer zieht, wird schnell aufgrund des unfairen Schwierigkeitsgrades gestoppt. Zudem leidet das Spiel an manchen monotonen Spielelementen, Mikrorucklern und einem faden Soundtrack. Wer jedoch zu zweit das Rätsel des Kristall-Hinkelstein lösen möchte, bekommt überraschenderweise einen fantastischen wie unterhaltsamen Koop-Modus spendiert, der auch beim erneuten Durchspielen immer wieder Spaß macht. Koop-Asterix-Fans sollten sich daher das Spiel nicht entgehen lassen.
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