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Videospiel "Assassin’s Creed Mirage" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Assassin’s Creed Mirage" im Test

Videospiel "Assassin’s Creed Mirage" im Test Bildnachweis: © Ubisoft

Story

Erlebe die Geschichte von Basim, einem gewitzten Straßendieb mit albtraumhaften Visionen, der auf den geschäftigen Straßen von Bagdad im neunten Jahrhundert nach Antworten und Gerechtigkeit sucht. Mithilfe einer geheimnisvollen, uralten Organisation, die als „die Verborgenen“ bekannt ist, wird er zu einem tödlichen Meisterassassinen und ändert sein Schicksal auf eine Weise, die er sich nie vorgestellt hätte.

Kritik

Wer die Assassin's Creed-Reihe über die Jahre begleitet hat, weiß, wie unglaublich groß die Games zuletzt wurden. Vor allem mit dem 2020 erschienenen Valhalla und seinem gigantischen Schauplatz sowie den darin verteilten unzähligen Aufgaben hat Ubisoft einen regelrecht erschlagen. Das kann man natürlich ganz toll finden, doch nicht jeder hat mal eben Lust und Zeit, um die 100 Stunden in ein Spiel zu investieren. Und für all jene kommt das neue Assassin’s Creed Mirage wie gerufen, denn darin geht es wieder back to the roots: Der Fokus liegt auf eine weitläufige, aber überschaubar gehaltene Stadt mitsamt etwas Natur drumherum, einer kompakt gehaltenen Kampagne und einem entschlackten Gameplay, das an die Anfänge des Franchise erinnert.

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Assassin’s Creed Mirage erzählt die Vorgeschichte von Basim, den wir als Verborgenen bereits in Valhalla kennenlernen durften. Vorwissen ist dabei vorteilhaft, allerdings nicht zwingend erforderlich, um dem Treiben zu folgen. Das Abenteuer beginnt im Bagdad des 9. Jahrhunderts: Als Straßendieb hält sich Basim dort über Wasser, bis er sich schon bald der Bruderschaft anschließt, um gegen den Orden der Ältesten zu kämpfen. In der rund 20-stündigen Kampagne arbeitet er sich zum erfolgreichen Assassinen hoch und knüpft sich nach und nach ranghohe Ordensmitglieder vor. Die Story fällt nett aus, bleibt allerdings hinter ihren Möglichkeiten zurück. Denn zum einen ist die Erzählung mitunter unnötig wirr ausgefallen, zum anderen sind die Akteure etwas blass. Ginge besser, aber sei's drum.

Der eigentliche Star ist erneut der Schauplatz, der unglaublich detailverliebt entworfen wurde und zum Staunen anregt. Hier ein Basar, dort eine Gerberei, dann wieder vorbei an einer Moschee, einem Palast oder einem Teehaus, Bagdad versprüht reichlich Charme und bietet reichlich fürs Auge. Dem lebendigen Treiben seiner Einwohner haben die Entwickler ebenfalls reichlich Aufmerksamkeit geschenkt. Doch nicht nur die Stadt zu erkunden fällt aufregend aus, auch die Umgebung drumherum, die aus Wüstenabschnitten, Oasen oder Palmenhainen besteht, fügt sich gelungen ins Gesamtbild ein. Hübsche Welten zu erschaffen ist auf jeden Fall Ubisofts Stärke, die hier einmal mehr ausgespielt wird.

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In dieser gibt es neben der Hauptstory natürlich auch wieder einiges zu tun, seien es diverse Nebenaufgaben, Schatzsuchen, kleinere Rätsel, Diebstähle oder Sammelaufgaben. Klingt sehr vertraut, wird diesmal jedoch in wesentlich kleinerem Rahmen angeboten. Während in früheren Games die Map schnell mit unzähligen Icons überfüllt war, bis einem regelrecht schwindelig wurde, bleibt es diesmal deutlich überschaubarer. Und das tut ehrlich gesagt auch recht gut. So nimmt man gern die ein oder andere Aufgabe auf seinem Weg mit, ohne dass das Ganze in Fleißarbeit ausartet. Belohnt wird man mit Erfahrungspunkten, Ressourcen für Upgrades und neuen Waffen und Klamotten.

Gewonnene Erfahrungspunkte geben uns die Möglichkeit, diverse Fähigkeiten in drei Bäumen freizuschalten, wodurch sich Basim im Kampf, Stealth oder in der Erkundung seiner Umgebung verbessert. So kommen beispielsweise neue nützliche Ausweich- und Angriffsmoves ins Bewegungsrepertoire, unser Adler entdeckt aus der Luft dann auch Schlüssel und Schätze oder wir werden beim Schleichen nicht so schnell entdeckt. Nützliche Skills, die das Spielgeschehen zusehends bereichern. Über Basims Multi-Kill lässt sich dagegen streiten, da dieser ziemlich mächtig ausgefallen ist. Klar, sein Einsatz macht Spaß und seine Ausführung schaut gut aus, wenn sich damit bis zu fünf Ziele auf einen Schlag ausschalten lassen, doch macht er es einem fast schon zu einfach. Nutzung auf eigene Gefahr also.

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Während des Abenteuers wird wieder geklettert, geschlichen und gekämpft, jedoch liegt der Fokus diesmal weniger auf offenen Konfrontationen, sondern viel mehr auf Stealth. Auch das ist eine angenehme Rückbesinnung auf alte Tugenden, schließlich spielen wir einen Attentäter, keinen Rambo. Zur Hilfe stehen uns dabei eine Reihe an Hilfsmitteln: Rauch- und Lärmbomben, Wurfmesser, Blaspfeile und Fallen können taktisch eingesetzt werden, um sich das Leben einfacher zu machen. Auch lassen sie sich durch Upgrades gezielt verbessern und dem eigenen Stil anpassen. So können die Wurfmesser beispielsweise mit Gifteffekten ausgestattet werden oder so umgebaut werden, dass sie auch schwere Rüstungen durchdringen.

Wer aber mal doch entdeckt wird oder es vielleicht auch selbst drauf anlegt, muss sich mit Schwert und Dolch zur Wehr setzen. Das Kampfsystem fällt dabei relativ simpel aus und erlaubt lediglich einen (aufgeladenen) Schlag, ein Ausweichmanöver und das Parieren gegnerischer Angriffe. Wird man dabei von mehreren Gegnern umzingelt, fällt das Gekloppe schnell unübersichtlich aus, da von allen Seiten zugleich auf einen eingeschlagen wird. Und da sich das Ganze etwas hakelig steuert, zieht man in solchen Fällen auch schnell den Kürzeren. Flucht ist dann oftmals die bessere Option. Da die KI nicht besonders helle ist, lässt sie sich aber auch prima austricksen, indem man sich die Gegner beispielsweise einen nach den anderen einfach herbei pfeift.

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Abseits des Kampfes bewegen wir uns flink im Parkour über die Dächer Bagdads. Das schaut dank der hübschen Animationen nicht nur toll aus, sondern spielt sich abgesehen von gelegentlich falschen Ausführungen insgesamt doch sehr spaßig. Es gibt kaum einen Ort, den Basim so nicht erreichen kann. Und wenn ihm mehrere Gegner auf den Fersen sind (es gibt ein dreistufiges Fahndungssystem, was es einem immer schwerer macht, wenn man sich daneben benimmt), kommt auch gern Spannung auf. Dann gilt es, seine Verfolger erfolgreich abzuhängen, sich zu verstecken oder (durch Bezahlung eines Marktschreiers oder Beseitigen von Fahndungsbildern) wieder für Ruhe zu sorgen. 

Highlight dürften die großen Attentatsmissionen sein, in welchem wir in gut gesicherte Anlagen eindringen müssen und auch mal ein klein wenig taktisch vorgehen dürfen. Mal lohnt es sich, eine Verkleidung überzuziehen, um nicht aufzufallen, dann wiederum können bezahlte Schlägertrupps für nötige Ablenkung sorgen. Dabei gehen wir mehreren Hinweisen nach, um so den genauen Aufenthaltsort unserer Zielperson zu ermitteln. Von den Möglichkeiten eines Hitman ist Assassin's Creed Mirage zwar weit entfernt, dennoch fallen die Einsätze sehr kurzweilig aus und sorgen für das passende Meuchelmörder-Feeling.

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Technisch basiert Mirage auf der Engine von Valhalla, die auch heute noch eine gute Figur macht. Durch die bereits oben erwähnte gestalterische Detailverliebtheit gibt es optisch kaum etwas zu bemängeln, vor allem die Umgebungen sehen fantastisch aus und bieten reichlich Postkartenmotive an jeder Ecke. Lediglich die Mimiken der Figuren fallen etwas hölzern aus, was sich in Cutscenes oder Dialogen schon mal bemerkbar macht. Das haben Games wie Horizon Forbidden West dann doch besser hinbekommen. Lässt sich aber verkraften, da der Rest eben äußerst stimmig ist. Auf der getesteten PS5 lief das Spiel im Performance-Modus angenehm flüssig mit rund 60 fps. Wer lieber im Grafik-Modus spielt, wird zwar mit einer höheren Auflösung und maximalen Details belohnt, muss dann aber auch mit maximal 30 fps vorliebnehmen.

Fazit

Wem die letzten Serienableger zu aufgeblasen waren, der wird sich über das reduzierte und zugleich fokussierte "Assassin’s Creed Mirage" freuen. Eine Rückbesinnung an die Anfänge der Reihe, worin das heimliche Vorgehen im Vordergrund steht und man sich hauptsächlich auf eine Stadt als Handlungsort konzentriert, statt gewaltige Landstriche unsicher zu machen. An KI und Kampfsystem hätte man zwar gern noch etwas feilen können, doch auch so ist die Reise in den zauberhaften Orient für Fans ein lohnenswerter Ausflug. 

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