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"Triage X" - Volume 1 - Kritik

Mugiwara

Von Mugiwara in "Triage X" - Vol. 1 & 2 - Kritik

"Triage X" - Volume 1 - Kritik Bildnachweis: Bildnachweis: © Kazé | Triage X

Kritik

Als für den erfolgreichen Manga Highschool of the Dead ein Zeichner gesucht wurde, empfahl Hellsing Mangaka Kōta Hirano seinen Kollegen Shōji Satō. Für ihn bedeutete die Manga-Reihe den Durchbruch. Kaum verwunderlich also, dass Satō einige Zeit später mit einem eigenen Manga an den Start ging, der insbesondere einer kaum zu übersehenden Stil-Entscheidung von Highschool of the Dead treu blieb. 6 Jahre nachdem der erste Manga zu Triage X erschien, wurde die 15 (+1) Bände umfassende Reihe dann von Studio Xebec unter der Regie von Akio Takami und Takao Katō verfilmt. Die Anime-Serie läuft seit April diesen Jahres bei ProSieben Maxx und erhält nun auch ein Blu-ray Release durch Kazé. Wir haben uns das erste Volume mit den Folgen 1-4 angeschaut.

Mikoto Kiba - könnte so viel mehr sein als der Anime aus ihr macht | © Kazé

In Triage X machen es sich Klinikleiter Masamune Mochizuki, Chefärztin Yūko Sagiri, Anästhesistin Miki Tsurugi, Chefkrankenschwester Sayo Hitsugi sowie Arashi Mikami, Mikoto Kiba und Oriha Nashida zur Aufgabe, Tumore zu bekämpfen. Mit Tumoren sind in dieser Serie Verbrecher gemeint, die von der Polizei nicht belangt werden können. Mochizuki gründete nach einem Terroranschlag, der seinen Sohn das Leben kostete, die Untergrund-Organisation Black Label um eben solche Verbrecher zu beseitigen. Vor ihrer Beseitigung  werden die „Patienten“ aber erst noch einer Überprüfung unterzogen (Triage), die zeigen soll, ob es sich um unheilbare Fälle handelt.

Protagonisten der Serie sind der 17-jährige Arashi Mikami und seine Schulfreundin Mikoto Kiba. Mikami trug von dem oben erwähnten Terroranschlag schwere Verletzungen davon. Nur durch die Organe von seinem besten Freund – Mochizukis Sohn – konnte er überleben. Yakuza-Kind Kiba verlor ihren Bruder und ihren Vater bei einem Anschlag einer feindlichen Familie. Schwer verletzt wurde auch sie von Mochizuki wiederbelebt. Beide helfen sowohl aus Dankbarkeit, als auch aus Überzeugung dem Klinikleiter dabei, die Übel der Stadt zu beseitigen.

In den ersten vier Folgen der Serie, werden wir ohne Vorwarnung sofort in die Welt von Triage X hineingeworfen. Es bedarf keiner großen Exposition, denn nach und nach entschlüsselt der Zuschauer selbst in welcher Beziehung die Charaktere zueinander stehen und welche Funktion sie erfüllen. Das liegt unter anderem leider daran, dass es hier auch nicht sehr viel zu erklären gibt. Wirkt die Beschreibung oben vielleicht etwas grob, zeichnet sie doch schon ein ganz gutes Bild vom Inhalt der Serie. Jede Folge läuft dabei nach einem ähnlichen Schema ab. Bösewicht X muss beseitigt werden und nebenbei bekommen wir dann noch in Form von Dialogen oder Rückblenden ein wenig Information über die Charaktere. Die Bösewichte sind in den ersten Folgen leider auch einfach nur böse. Ihre Motivation und ihr Charakter bleibt uns völlig fremd. Sie sind Stereotypen die wir halt einfach scheiße finden sollen. Damit macht es sich die Serie leider etwas sehr einfach. Doch sind es nicht nur die Bösewichte, die bei der Charakterzeichnung auf der Strecke bleiben. Selbst über die Hauptcharaktere erfahren wir kaum etwas. Die Rückblenden und Dialoge zeigen uns wirklich nur das allernötigste um zu wissen wo Charakter X herkommt und was seine Motivation ist. Tiefgang jedweder Form sucht man hier vergebens.

Das ist in erster Linie Shōji Satō zu verdanken. Schon der Manga gibt inhaltlich nicht wirklich viel her. Das liegt daran, dass Satō den Fokus auf etwas ganz anderes legt. Um das zu verdeutlichen, schauen wir uns mal die ersten zwei Einstellungen des Anime an, die repräsentativ für das stehen, was im weiteren Verlauf noch folgt. Nachdem wir in der ersten Einstellung einen wunderschönen blauen Himmel mit Sonnenschirm im Bild und Möwen Geräuschen im Hintergrund bewundern dürfen, sehen wir in der zweiten Einstellung zwei überproportional große Brüste in einem extrem knappen Bikini. Wer Higshcool of the Dead gesehen hat, kann sich vorstellen, dass hier der gleiche Zeichner am Werk war. Der Unterschied zwischen beiden Mangas und auch Animes ist aber, dass Highschool of the Dead hinter seiner großbusigen Fassade eine unterhaltsame Geschichte mit interessanten Charakteren erzählt hat. Triage X gelingt eben das leider nicht. Der Anime ist in seinen ersten vier Folgen wie Higschool of the Dead nur ohne Charaktere und ohne Story.

Das Haupt-Verkaufsargument von Triage X: Brüste | © Kazé

Kaum verwunderlich, wenn man sich die Vergangenheit von Zeichner und Autor Satō anschaut. Unter dem Pseudonym Inazuma fertigte er zuvor pornografische Mangas an. Nun ist ein Genrewechsel ja durchaus möglich, doch scheint Satō zu sehr in einer Welt voll von großen Brüsten gefangen zu sein. Dass überträgt sich leider auch unmittelbar auf den Anime, dessen Fokus ebenfalls ganz klar auf den weiblichen Reizen liegt. Die Darstellung der Brüste in unterschiedlichsten Posen nimmt allem Anschein nach den Großteil der kreativen Kraft der Macher in Anspruch, denn nicht nur für Charaktere und Story fehlt es danach an Einfallsreichtum, sondern auch für die Inszenierung selbst. Die Anime-Serie ist im Stil ohnehin sehr schlicht gehalten, wird durch die sehr undynamische und träge Inszenierung aber noch lebloser. Und obwohl die Serie keine Scham zeigt, was die Sexualisierung der Charaktere angeht, scheint Brutalität ein aboslutes No-Go zu sein. Ob nun in den Kopf geschossen oder ein Arm abgetrennt wird, es fließt kein Tropfen Blut. Dadurch laden selbst die Kämpfe und Gefechte der Serie eher zum Schlafen als zum Mitfiebern ein. Man kann nur hoffen, dass sich der Fokus in den weiteren Volumes ein wenig verschiebt, denn das Potential ist durchaus vorhanden.

Technischer Part

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Das erste Volume (Episode 1-4) bringt Kazé in einem schönen Papp-Schuber mit Platzhalter für die zwei weiteren Volumes. Der Box liegen 10 Postkarten mit Zeichnungen der Charaktere bei. Die Blu-ray selbst kommt mit scharfen (pun intended) und einem sehr klaren Ton daher. Neben der ordentlichen deutschen Tonspur besteht auch die Möglichkeit, das erste Volume auf japanisch (wahlweise mit Untertiteln) zu sichten. Die Extras fallen mit Trailern zu anderen Kazé Animes leider etwas mau aus. Dennoch ist die Box insgesamt für Fans der Serie empfehlenswert.


Fazit

Ihr steht auf große Brüste und sonst nichts? Dann ist Triage X genau das richtige für euch. Falls ihr allerdings interessante Charaktere und eine unterhaltsame Story sucht, seit ihr mit dem ersten Volume dieser Serie schlecht bedient.

Das erste Volume von Triage X bekommt 3 von 10 Brüsten (Keine Anspielung auf Total Recall).

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