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Top 10: Die besten Filme von Brian De Palma - Teil 2

Souli

Von Souli in Top 10: Die besten Filme von Brian De Palma

Top 10: Die besten Filme von Brian De Palma - Teil 2

5. Carlitos Way

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Handlung: Der Puertorikaner Carlito Brigante ist gerade erst aus dem Knast entlassen worden. Er hat einige Jahre wegen Herionhandels abgesessen und will jetzt seine kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen. Carlito träumt davon, genug Geld zu verdienen, um sich auf den Bahamas zur Ruhe zu setzen, doch alte “Freunde” und sein alter Instinkt lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Das Prequel “Carlito’s Way – Weg zur Macht” ist 2005 erschienen.

Darum in der Top 10: De Palma lässt seine Manierismen zu Hause und konzentriert voll und ganz auf die wunderbar geschriebenen Charaktere – Vorzüglich fotografiert ist „Carlito's Way“ natürlich dennoch. Al Pacino gibt wie gewohnt alles, brilliert dabei vor allem in den sensiblen, in den gar verletzlichen Momenten, während ihn Sean Penn als korruptes Wiesel mit Dauerwelle gnadenlos durch den Fleischwolf dreht. Freundschaften zerbrechen, das Paradies muss warten, ein neues Leben gibt es auf dieser Welt für Beide nicht. Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns. Die letzte wirklich herausragende Arbeit von De Palma und eine allgemeingültige Dekonstruktion dieser ganzen großspurigen Gangster-Poser-Kotze.

4. Die Unbestechlichen

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Handlung: Der Kampf des Schatzamt-Agenten Elliot Ness gegen die Chicagoer Unterwelt im Allgemeinen und den Boss der Bosse, Al Capone im Speziellen. Um den Mafia-Patron dingfest zu machen bedarf es eines kleinen Teams aufrechter Polizisten, die nicht auf dessen Gehaltsliste stehen.

Darum in der Top 10: „The Untouchables“ ist ein vorbildlicher Großstadt-Western mit viel Stil, kompromissloser Brutalität und durchgehender Hochspannung. Die Bahnhofsszene ist längst ein Klassiker, genau wie die Brückenschießerei und das anschließende Verhör. Ein Cop vs. Gangster-Thriller, verpackt als grandioses Unterhaltungskino mit Niveau und Herz. Brian De Palma ist und war ein Ausnahmeregisseur, das bewies er auch hier einmal wieder und inszenierte einen der Filme, die man immer wieder sehen kann und trotzdem kommt nie ein Hauch von Langeweile auf.

3. Der Tod kommt zweimal

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Handlung: Jake ist in Hollywood Schauspieler. Und, wie die meisten, arbeitslos. Aber wie alle wartet er auf die große Chance. Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtet er hautnah durch ein Teleskop die lasziven Liebesspiele einer wunderschönen Frau im Haus gegenüber. Doch dann muß er mitansehen, wie sie auf brutalste Weise ermordet wird. Noch schockiert, macht es sich Jake zur Aufgabe, den Mord aufzuklären. Die Spuren führen ihn tiefer und tiefer in die skrupellosen Machenschaften der Pornofilmindustrie. Und die fackelt nicht lange. Aus dem Jäger wird der Gejagte.

Darum in der Top 10: „Der Tod kommt zweimal“ nämlich ist eine in charakteristischem Sleaze und Blut gehüllte Abhandlung über die Funktion des Kinos; über die geglückte Täuschung, über den Anspruch auf eine handlungsbezogene Logik, die De Palma gegen Ende ohne falsche Scham ad absurdum führt und sich dann auch noch als Komplize des Zuschauers zu erkennen gibt, der verführen will, aber auch beabsichtigt, etwas mittels dieser Konzeption zu verdeutlichen. Darüber hinaus aber ist „Der Tod kommt zweimal“ durchgehend unterhaltsame Kost der Marke De Palma, jeder gibt sich hier als Voyeur zu erkennen, ob Hauptdarsteller Craig Wasson als Jake Scully, der Zuschauer hinter der Mattscheibe, der sich an den frenetisch exerzierten Fotografien festsaugt oder De Palma selbst. Im Korsett aus sexualisierter Gewalt, Pornographie, Musikvideos, klaustrophobischer Starre und dem thematischen Aspekt des Spannens, der Scully immer tiefer in das Tal der Obsessionen zieht, entwirft De Palma einen sinnlichen Fiebertraum, einen Trip auf Halluzinogenen, theatralischen Edelkitsch, der immer wieder ironisch gebrochen wird, um eine neue Ebene aufzuzeigen. Ein echtes Vergnügen.

2. Die Verdammten des Krieges

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Handlung: Gerade drei Wochen ist Eriksson an der Front, als er von seinem kaltschnäuzigen Sergeant Meserve aus einer Falle des Vietcong gerettet wird. Pausenlose Feindeinsätze im vietnamesischen Dschungel strapazieren die GI’s bis zum Äussersten. Wenig später, auf einem langen Erkundungsmarsch, befiehlt Meserve schier Unglaubliches: “Zur besseren Unterhaltung” der Truppe soll eine junge Vietnamesin gekidnappt, mitgenommen und vergewaltigt werden. Meserves Männer sind von der Idee begeistert. Eriksson ist schockiert und weigert sich mitzumachen, doch bald muss er sich mehr vor seinen Kameraden fürchten als vor dem Gegner.

Darum in der Top 10: Bewegend inszeniert und wahnsinnig geschickt besetzt. Michael J. Fox war damals schon ein Star, nur in einem ganz anderen Genre. Durch die "Zurück in die Zukunft" Reihe zum Traum aller 80er Mädels avanciert, unterstützt durch "Teen Wolf" oder "Das Geheimnis meines Erfolgs" der klassische Teenie-Star, nur ernste Rolle, kaum denkbar. Sehr tragisch, dass gerade dieser Film (damals) wenig erfolgreich war. Fox lösst sich erstmals komplett von seinem Image, ist erwachsen geworden, spielt seinen Part mit Bravour. Doch alles überschattet Sean Penn, der Inbegriff der Bestie Mensch. Penn war damals schon ein Geheimtipp, spätestens jetzt untermauerte er seine Klasse. So bösartig, dennoch glaubhaft, das können nur wenige. Ein sagenhafter Auftritt, trotz aller Energie nie übertrieben, eher genau den Punkt getroffen, wenn Engagement zum unkontrollierbaren Wahnsinn wird.

1.Scarface

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Handlung: Als politischer Flüchtling der Herrschaft Fidel Castros entflohen, sucht Tony Montana das Glück in den USA. Doch schnell hat er genug vom Klischee des Amerikanischen Traumes, sich vom Tellerwäscher hochzuarbeiten und verdingt sich schnell in Drogengeschäften. Durch seine direkte und vorlaute Art arbeitet er sich schnell nach oben und knüpft Kontakte zu bedeutenden Drogenbossen. Doch schon bald danach wird ihm sein unbändiger Drang, immer weiter noch oben zu kommen, zum Verhängnis...

Darum in der Top 10: Brian De Palma und Oliver Stone verherrlichen das Leben als Gangster zu keiner Zeit, sie reflektieren es hingegen. Sicher sehen wir Tony in einer flamboyanten Welt aus Sex, Drogen, Partys und Alkohol. Doch am Grund dieses bunten Cocktails, hinter dem farbenfrohen Schleier verbirgt sich ein düsteres Drama über die allesfressende Selbstzerstörung. Dramaturgisch im Kern natürlich ganz konventionell als „Rise & Fall“-Geschichte angesiedelt, greift „Scarface“ immer tiefer in seine Materie, in seine Hauptprotagonisten und lässt den Zuschauer Teil eines existenziellen Zerfalls werden; eines haltlosen Individuums, welches sich durch seine Besessenheit alle Träume im Rausch zerstören wird. Die Nebenfiguren agieren dabei als Spiegel und akzentuieren Tonys charakterliche Disposition, seine Verrohung, seine Entmenschlichung, seinen Marsch in den eigenen Abgrund, der alles unhaltbar in sich zieht und in den Mühlen des Selbsthasses, der Verlorenheit zermahlt. Brian De Palma knöpft sich den amerikanischen Traum vor, stellt ihn ins hellste Licht, bereitet ihm ein Podium und demontiert diesen, wie Tony, nachhaltig.

Und? Welcher ist euer Lieblingsfilm von Brian De Palma?

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