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"The Walking Dead" - Staffel 11- Kritik

Tiger

Von Tiger in "The Walking Dead" - Staffel 11- Kritik

"The Walking Dead" - Staffel 11- Kritik Bildnachweis: © eOne Entertainment (Universal Pictures) | Promobild zu "The Walking Dead"

Inhalt

In der finalen Staffel begeben sich Daryl, Maggie, Negan und der Rest ihrer Gruppe von Überlebenden einmal mehr auf eine ebenso nervenaufreibende wie gefährliche Mission: Sie müssen sich der von den mysteriösen Reapern ausgehenden Bedrohung stellen. Unterdessen steht die Gemeinschaft um Eugene vor der Aufgabe, sich in das Commonwealth einzugliedern, um Hilfe für Alexandria zu erhalten.

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Kritik

Wer sich jetzt noch The Walking Dead ansieht, muss wirklich hartgesotten sein, weil im Großen und Ganzen sich immer wieder alles wiederholt: Es ist stockfinster und es wird auf die Zombies geballert oder eingestochen und man hat natürlich kaum Vorräte und muss auf Nahrungssuche gehen und alles immer wieder neu aufbauen, was von den Zombies plattgemacht wurde. Außerdem bekriegen sich die Lebenden auch noch gegenseitig, weil die Zombies allein niemanden mehr erschrecken. Man ist einfach zu sehr an ihre dauerhafte Präsenz gewöhnt. Die Figuren sind alle so knallhart und abgeklärt, dass Zombies allein das Blut von niemandem mehr in Wallung bringen.

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Besonders Maggies (Lauren Cohan, The Boy) Figur ist erbarmungslos angelegt und erzählt auch eine passende gruselige Geschichte, die erklärt, warum sie so geworden ist, wie sie ist. Es ist schön, wenn sich die Serie darum bemüht, die Hintergrundinformationen zu den Figuren vorzustellen und es auch ziemlich gut schafft. Nur schade, dass die Entscheidungen der Figuren trotzdem hin und wieder so unlogisch ausfallen, dass es einem echt schwerfällt, die Serie ernst zu nehmen. Auf der einen Seite tut man alles, um seine Verbündeten zu retten und nimmt es mit der ganzen Zombiehorde auf und auf der anderen Seite will man einem seiner Verbündeten nicht die Tür öffnen, weil ein paar Zombies, die noch weit entfernt sind, ihm folgen könnten. Außerdem sind die Figuren wie immer auf der Suche nach Vorräten und haben kaum noch Nahrung, trotzdem sieht einer von Maggies Anhängern so wohlernährt aus, dass man ihm auf keinen Fall abkauft, dass er lange nichts mehr gegessen hat, er sieht eher so aus, als hätte er ein paar Proteinshakes intus, wie ein richtiger Bodybuilder. Sogar für Walking Dead ist es nicht gerade authentisch. Aber, in der 11. Staffel ist es eh egal. Die Figuren werden von den Zombies gejagt, die seit Jahren vor sich hinvegetieren und trotzdem nicht verrecken. Von welcher Authentizität kann man da eigentlich noch sprechen? Wenigstens wird die Bodybuilderfigur schnell entsorgt und die Vorratssuche kann weiter gehen.

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Im Grunde bemüht man sich bei der 11. Staffel zu sehr, die Aufmerksamkeit der Zuschauer irgendwie auf sich zu ziehen. Dafür ist jedes Mittel Recht und deswegen geht man auf Nummer sicher und stopft alle möglichen Handlungsstränge hinein, um bloß einen Treffer zu landen. Von der Sekte bis zu einer zunächst seltsam anmutenden Sturmtruppler-Diktatur bis zu den für die Serie typischen apokalyptischen Zuständen ist wirklich für jeden etwas dabei. Ein bisschen Folter hier, ein bisschen cholerische Ansprache da und schon hat man dafür gesorgt, dass irgendetwas vermeintlich Originelles geschieht. Dabei wirkt alles zu gewollt und aus lauter Verzweiflung, um den Plot irgendwie zu strecken, bringt man sogar wieder die Flüsterer-Sequenzen, weil es für die Protagonisten so bequemer ist durch die Horde zu kommen. Gerade an dieser Stelle wünscht man sich sehnsüchtig Alpha (Samantha Morton, Minority Report) zurück. Alpha war als Figur echt eine Wucht. Man hätte ihr lange dabei zusehen können, wie sie ihre Monologe gehalten hat. Sie war eine waschechte Anführerin im Gegensatz zu Maggie, die auf Dauer einfach nur nervt.

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Was in der 11. Staffel wirklich gut ankommt, ist die vollständige Wiederherstellung der normalen Welt bei der Commonwealth Gemeinde. Endlich kehrt man weitestgehend zum Satus Quo vor der Zombieapokalypse zurück und diese Welt hat auch noch Platz für politische Intrigen und Machtspielchen, sogar für einen kleinen Krimi- und Thrillerplot bleibt noch genug Raum. Auf den ersten Blick passt es nicht zum Charakter der Serie, aber nach so vielen Folgen in der Dunkelheit und Einöde der apokalyptischen Welt, in der die Zombies immer wieder auf gleiche Art getötet werden, freut man sich über ein paar Intrigen und zwischenmenschliche Interaktionen, die nicht mit den Zombies zu tun haben. Selbstverständlich durchschaut man die Taktik mit der die Serie gestreckt werden soll und wenn man ehrlich ist, dann hätten auch 10 Folgen völlig als Abschluss gereicht, aber wenn es schon 24 Folgen sein müssen, dann ist es wenigstens positiv, dass die Serienmacher sich bemühen, den Abschied von der Serie so unterhaltsam wie möglich zu gestalten.

Nach dem man sich nun genug mit politischen Konflikten, Gesellschaftskritik und dem Gefühlsleben der Figuren aufgehalten hat, entdeckt man auf den letzten Metern auf einmal für sich wieder den Grundsatz "Back to the roots" und kehrt zurück mit ordentlicher brutaler Zombie-Action, die viel mehr Spaß macht als die Platzfüller-Folgen. Man könnte vielleicht denken, dass eine Serie, die so lange existiert hat, mit einem ordentlichen Knall endet. In gewisser Weise stimmt es auch, aber der Knalleffekt hält nicht lange an und die Serie steuert langsam den sicheren Hafen der schon bald folgenden Spinn-offs an. Auf Wiedersehen, The Walking Dead und herzlich willkommen alle möglichen Spin-offs! Wer also dachte, dass es endlich vorbei ist, hat sich geirrt. Die Zombies werden uns wohl nie so wirklich loslassen und irgendwie haben sie sich ihr Berechtigungsdasein aber auch verdient.

Fazit


Nun ist es vollbracht und die Serie  "The Walking Dead" findet mit der 11. Staffel endlich ihren Abschluss, wobei man der Serie nach so vielen Jahren schon angesehen hat, wie sehr sie unter der völlig gleichen Thematik gelitten hatte. Darum probiert man mit der 11. Staffel etwas völlig Neues und kehrt sogar teilweise mit der Commonwealth Gemeinde zur Normalität zurück. Mit diesem Handlungsstrang führt man in die Serie solche Themen wie politische Intrigen und "Sturmtrupler-Diktatur" ein. Es ist durchaus unterhaltsam, aber die Serie hat trotzdem ihre Längen und Lückenfüllerfolgen, bei denen die Zombies kaum noch eine Rolle spielen. Es gibt trotzdem teilweise gute Zombie-Action, die man aber im Laufe der Jahre bei "The Walking Dead" schon zur Genüge gesehen hat. Deswegen ist man auch erleichtert, dass die Serie sich endlich von den Zuschauern verabschiedet, auch wenn wohl noch einige Spinn-Offs auf uns zukommen. Was sie wohl mit sich bringen werden? Auf jeden Fall neue Zombies, denn sie wird man bekanntlich nicht so schnell wieder los.


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Technischer Part 
 eOne Entertainment (Universal Pictures) veröffentlichte die 11. Staffel von The Walking Dead am 31. August 2023 auf 6 Discs in hervorragender Bild- und Tonqualität auf Deutsch und Englisch in 5.1 DTS-HD Master Audio. Als Bonusmaterialien sind nur gelöschte Szenen vorhanden.

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