Und wieder mussten wir zwei Jahre warten bis The Returned bei uns fürs Heimkino erscheint. Doch hat sich die Wartezeit auf die Fortführung der spannenden wie mysteriösen Geschichte rund um ein kleines Bergdorf, in dem plötzlich die Toten wiederkehren, gelohnt? Wir verraten es euch.
Story
Sechs Monate nach ihrem mysteriösen Verschwinden fehlt jede Spur der „Zurückgekehrten“ und auch die Polizisten, die damals die Dorfbewohner schützen sollten, sind unauffindbar. Ein Teil der Stadt ist noch immer überflutet und der Damm steht unter ständiger Beobachtung. Doch Gerüchte machen sich breit, dass sich die Toten ganz in der Nähe aufhalten. Zudem wird das Dorf plötzlich von einer neuen Welle Auferstandener überrollt ...
Kritik
Noch immer wirkt es sphärisch, dieses Bilder von diesem französischen Bergstädtchen irgendwo in Frankreich. Aber es reicht ein kurzer Blick, um die Stimmung wahrzunehmen, die einem suggeriert, dass dieser Ort mehr bietet als Urlaubsmotive für Postkarten. Hier lauert etwas. Wobei das zu hart ausgedrückt ist. Mit lauern verbinden wir eine Gefahr, die oft explosionsartig zum Vorschein kommt. Doch bei The Returned ist es anders. Die Gefahr bleibt im Dunkeln, ist eigentlich gar nicht wirklich existent, denn noch immer stellt die Serie von Fabrice Gobert die Frage an vorderster Stelle, was würde passieren, wenn plötzlich Menschen, die wir einst verloren haben, wieder vor uns stehen. Nicht als blutrünstige Zombies, sondern als menschliche Existenzen, die wieder in ihr Leben drängen, obwohl sich dieses noch nachhaltig verändert.
Staffel 2 setzt sechs Monate nach dem Ende der ersten an (hier geht's zur Kritik) und umkreist die alles überschattende Frage immer noch mit elegantem Schwermut. Aber es gibt natürlich auch neue und erweitere Situationen. Das Militär ist in der Stadt,, die Wiederkehrer verstecken sich im Wald und eine Vielzahl neuer Figuren wird ins Serienuniversum eingeführt. Hier wären wir auch schon bei der großen Schwäche der zweiten Staffel. Die neuen Figuren erweisen sich größtenteils als aufdringlich und uninteressant. Die Macher entwerfen neue, charakterliche Baustellen, obwohl sie doch noch genügend offene aus der vorangegangen Season übrig haben. Durch diesen Ballast und die bedächtige wie sphärische Inszenierung verkommt die Serie damit immer öfters zu einer Geduldsprobe, die allerdings immer noch phantastisch aussieht.
Da fällt es fast schon etwas schwer, sich auf das Inhaltliche zu konzentrieren, da es bei der Fülle von Figuren und (vorangegangen) Ereignissen nur schwer ist,das Vergangene zu rekapitulieren. Vielleicht sollte man sich beide Staffeln direkt hintereinander ansehen. Nach zwei Jahren Wartezeit ist gewiss nicht mehr alles in den Erinnerungen vorhanden, was letztlich in Staffel 2 wieder aufgegriffen, behandelt und teils zu einem ende gebracht wird, Was sich jedoch gut im Oberstübchen festgesetzt hat, ist der atmosphärische Soundtrack der schottischen Postrock-Band Mogwai auch hier wieder für die Musik zuständig sind und erneut mit dazu beitragen, dass The Returned einen an den Bildschirm fesselt und dies alles ohne großes Horror-Buhei.
Die Blu-ray
Bei solch einer interessanten Serie wäre ergänzendes wie informatives Bonusmaterial ein echter Segen. Doch leider bietet Staffel 2 nur eine unkommentierte B-Roll und zwei extrem kurze Featurettes, in denen die Macher knapp zu Wort kommen. Das ist leider zu wenig. Technisch bietet die Blu-ray aber guten Ton und ein solides Bild, das hin und wieder mit Hintergrundrauschen zu kämpfen hat. Staffel 2 kommt von Studiocanal und ist im Handel erhältlich.
Fazit
Trotz Schwächen lässt sich Staffel 2 nur empfehlen, denn das zu Grunde legende Gedankenexperiment, die kühle und einnehmende Atmosphäre, die im Laufe der Staffel sich teils noch einmal drastisch erhöht, und nicht zu unterschlagen, die simple aber effektive Mechanik der „Was passiert wohl als nächstes“-Frage sorgen dafür, dass The Returned auch weiterhin ein echter Geheimtipp bleibt. Zumindest hierzulande. Die Franzosen haben die Qualität irer Serie bereits früh erkannt.