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"The Eccentric Family" - Staffel 1.1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "The Eccentric Family" - Staffel 1.1 - Kritik

"The Eccentric Family" - Staffel 1.1 - Kritik Bildnachweis: © Tomihiko Morimi, GENTOSHA / Uchoten-Kazoku Committee

Autor Tomihiko Morimi ist durchaus dafür bekannt wundersame wie höchst faszinierende Charaktere mit einer Welt zu verbinden, die zwar unscheinbar erscheint, dafür aber imposant eine Tiefe entfaltet, in der sich der Leser gerne verlieren kann. Kein Wunder also, dass sein 2007 erschienener Manga The Eccentric Family (OT: Uchōten Kazoku) mit seinen insgesamt zwei Bänden auch für eine Anime-Serie Pate stehen durfte. Unter der Regie von Masayuki Yoshihar, dem Drehbuch von Ryo Higaki sowie der hypnotischen Musik von Yoshiaki Fujisawa entstand dabei eine zwei Staffeln lange Serie, die sich gekonnt dem Original annahm und ins malerische wie durchaus trügerische Kyoto entführte. Und Kyoto erscheint als perfekte Wahl: Mit seiner langen Tradition als Hauptstadt von Japan, besitzt die Stadt eine regelrecht mystische Grundstruktur um Menschen, Tanuki und Tengu in The Eccentric Family zu vereinen. Seit dem 25.05.2018 ist dank Universum Film GmbH nun der erste Teil der ersten Staffel auf DVD/BD erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert und sind in die Welt von Yasaburou eingetaucht.

Story

In Kyoto leben, getarnt unter den Menschen, Tanuki und Tengu in einem fragilen Gleichgewicht. Die Domäne der Menschen ist die Stadt, die der Tengu ist der Himmel und die Tanuki bevölkern den Boden. Tanuki Yasaburou Shimogamo ist der dritte Sohn der Shimogamo-Tanuki-Familie. Sein Vater, Souichirou, war das Oberhaupt der Tanuki Gemeinde, hochverehrt auch bei den Tengu. Als dieser eines Tages von Menschen, genauer gesagt von den Mitgliedern des Friday Clubs, als Tanuki-Hotpot aufgegessen wurde, gerät das fragile Gleichgewicht aus den Fugen. Wer aber könnte in seine Fußstapfen treten?

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Kritik

Der Titel The Eccentric Family fasst es indes perfekt zusammen: Denn nicht nur die Familie rund um „Held“ Tanuki Yasaburou Shimogamo ist leicht schräg, einmalig und vielfach undurchsichtig, sondern auch die Welt um Yasaburou herum scheint auf den ersten Blick außergewöhnlich und, nun ja, eben exzentrisch. Doch gerade diese ausgefallene Art, ohne jemals übertrieben albern zu wirken, macht genau den Reiz der Anime-Serie aus. Nach und nach entdeckt der Zuschauer in den ersten sechs Folgen nicht nur die Welt von Kyoto und seinen Fabelwesen, sondern auch Familienzwiste, alte Feden, eine gewisse Kasten-Politik und jede Menge philosophischer Fragen. Das Leben scheint langweilig für Yasaburou, und dies obwohl immer etwas passiert.

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Gerade hier entwickelt die Serie ein einmaliges Erlebnis. Denn die Mischung aus Drama, Melancholie und lockerleichter Erzählweise – hier gibt es zumindest keine ausufernde Action – weiß zu gefallen und kann trotz eines doch recht schweren Startes überzeugen. Besonders der manchmal doch etwas derbe Humor hilft dabei viel. Wenn Yasaburou mit seiner menschlichen Gestalt angibt und seine Weiblichkeit in den Vordergrund stellt, wirkt dies zu keiner Zeit wirklich banal, sondern im Setting der Serie tief verwurzelt. Der Rest ist dann eine nach und nach brüchige Welt, in der nicht nur Yasaburou seinen Platz sucht, sondern auch alle anderen Figuren – wie auch der Zuschauer – ihre Richtung suchen. Dies ist vielleicht dann auch die größte Gefahr von The Eccentric Family. Denn trotz der gut durchdachten Dialoge und der gelungenen visuellen Schauwerte (eine Mischung aus Zeichnungen und Computereffekten), läuft die Serie immer Gefahr in der Unendlichkeit des Seins zu verschwinden. Doch genügend Interesse aufgrund der besonderen Mischung ist auf jeden Fall vorhanden.

Blu-Ray

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Technisch gesehen gibt es an der Veröffentlichung von Universum wenig zu beanstanden: Das Bild ist kräftig, scharf und kontrastreich und ist in HD eine wahre Freude und liefert eine einmalige Kunst. Auch der Ton – vorliegend in Deutsch DTS-HD MA 5.1 Japanisch DTS-HD MA 2.0 – ist gut abgemischt und kann vor allem auf Deutsch überzeugen und einen tollen Raumklang erzeugen. Schade ist hingegen, dass die japanische Tonspur nur als 2.0 Version vorhanden ist. Als Extras gibt es unter anderem Japanische Original TV-Spots, ein Textless Ending sowie ein Textless Opening.

Fazit

The Eccentric Family ist wahrlich eine wilde Mischung, die gerade durch seine ungewöhnliche Art zu überzeugen weiß. Die Charaktere sind einmalig, schräg, einfühlsam, aufbrausend, philosophisch und suchen in all den Irren und Wirren der Klassen und des Trubels von Kyoto nach einem Platz. Dies ist ebenso malerisch wie verzückend und liefert in den ersten sechs Folgen, trotz eines schweren Startes und einer gewissen ausufernden Leichtigkeit, eine Faszination, derer man sich schwer erwehren kann. Fans von humorvollen Familiengeschichten sollten hier definitiv zugreifen.

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