Auch wenn Eran Riklis engagierte Verfilmung Azar Nafisis autobiografisch geprägten Romans nicht dessen Kraft und Komplexität erreicht, besticht das entschlossene Drama durch sein eindringliches Ensemble. Nicht zuletzt dessen persönliche Parallelen zur Situation der Hauptfiguren, deren individuelle Konfrontation mit patriarchalischer Unterdrückung sich nur bruchstückhaft erschließt, verleihen dem gegenwartsnahen Geschehen eine aufwühlende Authentizität. Obwohl die Dramaturgie nie diese Stärke gewinnt, erschaffen dezent entsättigte Farben ein stimmiges Szenario, das sich durch die Reduktion zeitspezifischer Requisiten noch näher anfühlt.