Mein Besuch von „Harry Potter – The Exhibition“ hatte mich im Oktober letzten Jahres ja eher mit einem gemischten Gefühl zurück gelassen, denn auch wenn der Einblick in die Welt des jungen Zauberschülers ganz nett war, so wirkten viele Exponate doch etwas willkürlich zusammen gewürfelt und mit Informationen geizten diese ebenfalls, sodass am Ende des Tages recht wenig in meinem Gedächtnis blieb, und dass obwohl ich mir die gesamte Ausstellung in 90 Minuten knapp 3 mal angesehen habe.
„Star Wars Identities“ macht hingegen ab der ersten Minute alles richtig. Die Möglichkeit der Interaktion mit den einzelnen Stationen und die Erschaffung seines eigenen Helden ist hochgradig motivierend und unterhaltsam, der Audioguide ist eine Sinnvolle Ergänzung, da man so seine Ruhe hat und nicht ständig von wiederholenden Tonspuren der Filme genervt wird.
Die Filme sind nett gemacht und man bekommt quasi im Vorbeigehen auch noch einen Grundkurs in Psychologie, so dürften meine Dozenten ihre Vorlesungen auch gerne mal gestalten.
Die Exponate haben mich als Fan ebenfalls überzeugt, auch wenn man hier anmerken muss, dass die Zahl der eigentlichen Filmrequisiten doch verhältnismäßig gering ausfällt, wohingegen die Zahl der Zeichnungen, Skizzen, Storyboards und so weiter bei vielen Exponaten im Vordergrund stehen.
Dies ist zum einen den mangelnden Platz im Odysseum geschuldet, schließlich ist die nutzbare Fläche für jene Ausstellung recht überschaubar. Wer also erwartet dort die gleiche Anzahl an Kostümen und Requisiten wie noch bei „Harry Potter – The Exhibition“ zu sehen, der wird zumindest in dieser Hinsicht enttäuscht werden.
Auch das Preis- Leistungsverhältnis kann sich sehen lassen, so zahlt am als Erwachsener an Wochentagen etwa 20-22 Euro und am Wochenende 20-24 (Ermäßigten Eintritt gibt es unter anderem für Schüler, Studenten und Azubis), was wirklich fair ist. Zeitlich habe ich für das gesamte Programm etwa 90 Minuten gebraucht, je nach der Größe der Gruppe würde ich aber durchaus mit bis zu zwei Stunden rechnen.
Für Fans und Sammler empfehle ich zudem im Shop sich unbedingt ein Exemplar des Ausstellungskataloges zu kaufen. Hätte ich meinen nicht umsonst bekommen, ich hätte die 20 Euro dafür gerne auf den Tisch gelegt, denn auf 130 Seiten darf man sich hier noch einmal genüsslich durch alle Exponate blättern, vor allem da diese, wie bereits an mehrfacher Stelle erwähnt, zu einem nicht unmerklichen Teil aus wunderschönen Zeichnungen bestehen.
Wer sich auch nur im entferntesten für Star Wars interessiert, der sollte definitiv einen Blick auf die Ausstellung werfen, zumal man im Anschluss ja notfalls auch die etlichen Sehenswürdigkeiten Kölns bewundern darf, die zwar naturgemäß nicht so schön sind wie jene meiner Wahlheimat Düsseldorf, aber das ist ein Thema für ein anderes Special.