Hallo Jacko a.k.a. JackoXL ...
Was ist das Allererste, das dir unwillkürlich in den Sinn kommt, wenn du an den Begriff Science-Fiction denkst?
Unwillkürlich eine Form von Eskapismus. Sei es, da man sich in der nahen oder fernen Zukunft befindet, fremde Welten bereist oder mit etwas im Hier und Jetzt konfrontiert wird, dass nicht dem Alltag entspricht. Science-Fiction ist aufgrund dessen nie zu 100% real, aber gute Science-Fiction darf sich so anfühlen, als könnte es irgendwann real werden. Und gerne darf es einem dann mulmig werden, denn dann fühle ich das besonders – sollte mir das zu denken geben?!
Weißt du noch, was so deine ersten Berührungspunkte mit filmischer Science-Fiction waren und wie es sich angefühlt hat?
Kann ich nicht definitiv beantworten. Vermutlich war es tatsächlich beim Durchzappen Star Trek oder so, aber das hat mich schon damals nicht sonderlich interessiert. Science-Fiction, die mich früh nachhaltig beeindruckt hat war die alten Planet der Affen-Filmreihe, die ich als Kind im TV gesehen habe, sowie in viel zu jungen Jahren die 1958er Version von Die Fliege mit Vincent Price und den ersten Terminator, damals noch ungeschnitten und ohne Werbeunterbrechung auf RTL (damals noch RTL+). Und irgendwann dazwischen natürlich auch E.T. – Der Außerirdische, der mich aber eher genervt hat (was sich bis heute übrigens kaum geändert hat). Ich habe auf jeden Fall schon damals festgestellt, dass mich eher die Science-Fiction reizt, die mit einer mahnenden Botschaft daherkommt und der Menschheit eine düstere Zukunft prognostiziert – das sollte mir jetzt aber wirklich zu denken geben, oder?!
Hast du spezielle Themen oder Aspekte innerhalb des Genres, die dich besonders reizen und wenn ja, welche und warum?
Wie bereits erläutert, reizt mich besonders die dunkle Seite des Genres. Dystopische Zukunftsvisionen, bösartige Kreaturen, aber auch ein politischer wie gesellschaftlicher Subtext, der Themen des Genres verwendet, um etwas über die reale Vergangenheit oder noch besser das reale Hier und Jetzt zu erzählen bzw. anzuprangern. Im Idealfall eine Kombination aus all diesen Faktoren.
Welche Science-Fiction-Filme waren für dich besonders einprägsam oder womöglich gar prägend und wie genau haben sie das geschafft?
Planet der Affen und Terminator habe ich ja bereits erwähnt, später folgten dann natürlich Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (bis heute mein Lieblingsteil der Reihe, trotz des ähnlich famosen, wenn auch ganz anderen Nachfolgers) & Blade Runner von Ridley Scott, Die Klapperschlange & Das Ding aus einer anderen Welt von John Carpenter, 2001: Odyssee im Weltraum & Uhrwerk Orange von Stanley Kubrick, Die unglaubliche Geschichte des Mister C. von Jack Arnold oder Starship Troopers von Paul Verhoeven. Auf jeden dieser Filme einzeln einzugehen, würde hier definitiv den Rahmen sprengen, aber das waren Filme, die zum damaligen Zeitpunkt (also dem meiner Erstsichtung) meinen persönlichen Horizont im Genre durch ihre ganz eigene, individuelle und herausstechende Klasse maßgeblich erweitert haben. Das es sich dabei ausschließlich um ältere Filme handelt, liegt natürlich an meinem inzwischen fortgeschrittenen Alter und der Tatsache, dass mir moderne Science-Fiction - egal, wie grandiose sie zum Teil ist (Blade Runner 2049!) – eben nicht mehr etwas für mich nie Dagewesenes anbieten kann. Was ihre Qualität absolut nicht schmälert.
Gibt es bestimmte Regisseure oder (Drehbuch)Autoren, deren Visionen es dir besonders angetan haben?
Auch wenn ich mit seinem Pocahontas-Abenteuer in Schlumpfhausen nichts anfangen kann, muss ich hier wohl James Cameron nennen, dessen ersten beiden Terminator-Filme und Aliens – Die Rückkehr zum eindeutigen besten zählt, was das Genre zu bieten hat. Und Ridley Scott sowie John Carpenter natürlich, dank ihrer bereits weiter oben erwähnten Meilensteine. Trotzdem verbinde ich mit dem Begriff Science-Fiction nicht automatisch bestimmte Autor*innen oder Regisseur*innen, da auch besagte Herrschaften sich in ihrer Karriere noch durch deutlich mehr ausgezeichnet haben.
Ist es dir möglich, im Hinblick auf das Genre ein "Lieblingsjahrzehnt" zu benennen oder alternativ ein Jahrzehnt, das du als besonders spannend empfindest?
Schwierig, da seit den 50er Jahren für mich jedes Jahrzehent seine Perlen hat und irgendwo auch einen ganz eigenen Stil. Am ehesten vermutlich noch die 70er, da mir dieses Jahrzehnt cineastisch betrachtet generell am besten gefällt, aber die 80er sind aufgrund einiger Genre-Meisterwerke mehr oder weniger auf Augenhöhe. Mir gefällt das Kino der 70er Genre-übergreifend aufgrund seiner gesellschaftskritischen, progressiven Vorgehensweise, was sich natürlich auch im Science-Fiction-Film widerspiegelt.
Wovon würdest du im Bereich Science-Fiction zukünftig gerne (wieder) mehr sehen?
Cleveres Invasion-Kino, das ohne großes Spektakel und Geballer auskommt. Also bitte keinen dritten Independence Day (aber das Thema hat sich ja hoffentlich eh erledigt). Eher so was in Richtung Body Snatchers, aber nicht unbedingt noch ein Remake. Oder eben feinen Creature-Horror, das geht immer.
Magst du den Leser*innen verraten, was deine 10 allerliebsten Science-Fiction-Filme sind?
1. Terminator (1984)
2. 2001: Odyssee im Weltraum (1968)
3. Uhrwerk Orange (1971)
4. Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
5. Alien – Das unheimliche Wesen aus einer anderen Welt (1979)
6. Blade Runner (1982)
7. Zurück in die Zukunft II (1989)
8. Blade Runner 2049 (2017)
9. Die Klapperschlange (1981)
10. Die unglaubliche Geschichte des Mr. C (1957)
Hättest du eventuell auch noch eine Handvoll futuristisch-fantastischer Geheimtipps am Start? Serienempfehlungen sind hierbei natürlich ebenfalls gerne gesehen.
Ganz ehrlich: mir fällt nichts ein.
Zum Abschluss noch the BIG one: Star Wars oder Star Trek? Oder womöglich gar weder noch!?
Kann man das essen? Ich mag Star Crash – Sterne im Duell (verdammt, den hätte ich als Geheimtipp nehmen können).