Bildnachweis: © Twentieth Century Fox

Sleepy Hollow - Staffel 3 - Kritik

von Thomas Repenning

Sleepy Hollow hat als feste Marke im Fantasy-Serien-Genre nun wahrlich schon einiges hinter sich: Quoten Fallen und Steigen, etliche Charaktere sind mittlerweile nicht mehr dabei (so unter anderem Orlando Jones, Katia Winter oder auch John Noble) und auch war bereits nach Staffel 2 fraglich, ob es überhaupt weitergeht. Doch die Serie rund um den kopflosen Reiter (der aber nur in Staffel 1 und 2 wirklich eine Hauptrolle gespielt hat) hat eine große Fangemeinde. Kein Wunder also, dass so nicht nur Staffel 3 zustande gekommen ist, sondern FOX auch bereits für eine vierte Staffel grünes Licht gegeben hat. Sehr zur Freude der Liebhaber des etwas schrägen aber sehr liebenswerten Ichabod Crane (grandios von Tom Mison gespielt). Seit dem 13.10.2016 ist nun dank Twentieth Century Fox Die komplette Season 3 auf DVD und BD im Handel erhätlich. Grund genug, um einmal genauer hinzuschauen. Und dies lohnt bei der dritten Staffel. Denn hier gibt es nicht nur einen neuen Feind zu bestaunen, sondern auch einige dramatische Wendungen, die für immer die Serie verändern. Doch bleibt die Qualität bestehen? Ja, und wie – auch wenn es nicht mehr so düster wird wie früher, Sleepy Hollow bietet weiterhin tolle Serienunterhaltung.

Story

Neun Monate nachdem sich die Wege von Abbie Mills (Nicole Beharie) und Ichabod Crane (Tom Mison) getrennt haben, kehrt Abbie, nun als FBI-Agentin, nach Sleepy Hollow zurück, um Crane zu befreien. Die beiden Zeugen stellen sich wieder neuen Gefahren, zum Beispiel einer untoten Armee und einem furchterregenden Biest mit einer Verbindung zu Jenny Mills. Jedoch bringt die Ankunft der mysteriösen Pandora die größte Bedrohung von allen. Nachdem sie Abbie und Crane benutzt, um den "Verborgenen", einen scheinbar unverwundbaren Gott, zu erwecken, scheint das Schicksal der Welt besiegelt - und das führt zum schockierendsten Höhepunkt der Serie!

Kritik

Was Sleepy Hollow wohl mittlerweile am meisten auszeichnet ist seine Wandlungsfähigkeit. Wo es in Staffel 1 noch recht bodenständig gegen bestimmte Figuren ging, öffnete sich in Staffel 2 merklich die Welt von Ichabod Crane. Vergangenheit und Zukunft verwoben sich zu einem unterhaltsamen Fantasy-Mix, der zwischendurch gekonnt mit kleinen humoristischen Spitzen aufgewertet wurde (einige Fans von Buffy hatten bereits einen geistigen Nachfolger auserkoren). Mit dabei: Die starken Charaktere Abbie Mills (Nicole Beharie) und Jenny Mills (Lyndie Greenwood), die als ungleiche Schwestern gekonnt das Böse bekämpfen. In Staffel 3 geht dieses Konzept nun natürlich weiter und wird konsequenter sowie deutlich dramatischer: Natürlich war auch schon zuvor die Welt in Gefahr, doch mit Pandora (intensiv von Shannyn Sossamon gespielt) sowie ihrem Liebhaber und Gott (wirklich gut mit Peter Mensah besetzt), gibt es kein Zurück mehr. Kein Wunder also, dass gerade das Finale der dritten Staffel viele Fans mitgenommen hat. Doch auch der Rest der dritten Staffel liefert wieder gelungene Unterhaltung: Egal ob Zombies, Geister, Beschwörungen, Verschwörungen, die dann doch etwas skurrile Crossover Folge Dead Men Tell No Tales mit Bones oder sogar schlussendlich Selbstaufgabe, in den insgesamt 18 Folgen gibt es genügend Stoff, die einer spannenden Fantasy-Serie würdig ist. Natürlich bleiben kleinere Längen weiterhin bestehen und auch an der einen oder anderen Stelle rutscht Sleepy Hollow (auch aufgrund mancher Effekte) in den Bereich des Trash hinab, doch das Gesamtergebnis stimmt. Dies liegt wohl zum großen Teil auch an der Figur Ichabod Crane. Tom Mison liefert eine herrliche Performance aus skurrilen Momenten und trockenem Humor ab, welches einfach liebenswürdig ist. Wenn eben ein 200 Jahre alter Kämpfer für die Gerechtigkeit in unsere Welt geschubst wird, ist das eben auch nach drei Staffeln immer noch ein klares Highlight. Und auch der Rest der Darsteller leistet gute Arbeit darin, dass die Serie einen hohen Unterhaltungswert besitzt.

Letzteres führt allerdings gerade in Staffel 3 zu einem klaren Umbruch. Wer das Finale hinter sich hat, wird sich einige Fragen stellen müssen. Doch keine Sorge: Nicht nur, dass Fox bereits eine vierte Staffel angekündigt hat, auch an Ideen scheint es dem Team nicht zu mangeln. Bleibt aber dennoch zu hoffen, dass die eigentlichen Kernpunkte der Serie - Ichabod Crane, die mystischen wie horrorhaften Fantasy-Elemente, der trockene Humor, die gut pointierten Bösewichter sowie das gelungene Team – weiterhin vorhanden bleiben. So oder so, wird uns aber Sleepy Hollow noch etwas fest im Griff haben.

DVD

Warum Sleepy Hollow auch mit der dritten Staffel weiterhin nicht auf Blu-Ray erscheint, wird wohl ein kleines Rätsel bleiben, jedoch wurde selbst in den USA auf einen HD-Release verzichtet, obgleich die Serie über Streamingdienste als solche erhältlich ist. Was folgt ist zwar ein gutes Bild mit einer markanten Schärfe, die aber aktuellen Standards nicht ganz gerecht wird. Gleiches gilt für den Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 5.1) und Englisch (Dolby Digital 5.1) - der gerade in Sachen Raumklang zu wenig bietet. Technisch gesehen ist die DVD-Veröffentlichung von Twentieth Century Fox (seit dem 13.10. im Handel erhältlich) aber vollkommen ausreichend. Allerdings sind die fehlenden Extras dann doch ein großes Manko. Schade, denn hier wäre sicherlich noch Platz gewesen.

Fazit

Fans von Fantasy-Mystery-Serien werden an Sleepy Hollow wohl kaum vorbei kommen: Nach nun mittlerweile drei Staffeln ist die Geschichte von Ichabod Crane wahrlich auf einem Höhepunkt angekommen. Doch es gibt dennoch kleine Abnutzungserscheinungen. Hinzukommt, dass sich die Serie mehr und mehr ihrer Kernfiguren entledigt, was gerade Fans sauer aufstoßen wird. Wie geht es weiter? Hoffentlich spannend: Zumindest Fox hat eine vierte Staffel bestellt und wird uns 2017 ein völlig neues Sleepy Hollow offenbaren. Wenn es wie in Staffel drei weitergeht, dürfte dies aber kaum schaden. Die Mischung aus Horror, Humor, Tom Mison und dem Kampf gegen das Böse, ist weiterhin unglaublich unterhaltend und spaßig.

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