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Silicon Valley - Staffel 2 - Kritik

Stu

Von Stu in Silicon Valley - Staffel 2 - Kritik

Silicon Valley - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © HBO

Story

Nachdem Richard (Thomas Middleditch) und seine "Pied Piper"-Truppe trotz Prügel-Eklat und vielen anderen Turbulenzen mit ihrer Präsentation bei einem Tech-Kongress triumphierten, blicken sie einer lukrativen Zukunft im Valley entgegen. Doch die Konkurrenz schläft nicht! Nicht nur Hooli-Chef Gavin Belson (Matt Ross) macht den Nerds mit seiner Plattform Nucleus das Leben schwer. Auch andere Wettbewerber sorgen dafür, dass Richard & Co. es mit jeder Menge rechtlicher und finanzieller Probleme zu tun bekommen.

Kritik

HBO hat Grund zur Freude. Mit den aktuellen Staffeln Game of Thrones, Last Week Tonight und Veep- Die Vizepräsidentin besitzt der amerikanische Pay-TV-Sender ein wirklich brillantes Line-Up für den Sonntagabend. Ebenfalls dazu gehört Silicon Valley von Beavis and Butt-Head-Schöpfer Mike Judge. Während im Bezahlfernsehen die dritte Season läuft, wurde hierzulande die zweite Staffel auf DVD veröffentlicht und jeder der bereits die vorangegangen Folgen mochte (hier geht’s zur Kritik der ersten Staffel), sollte zugreifen, denn die Rückkehr der Jungs von Pied Piper knüpft problemlos an der Qualität des Vorgängers an.

Erneut beschreiben Judge und sein Team die Prozesse, die hinter dem schimmernden Banner der weltweiten Technik- und Computer-Hochburg Silicon Valley in Kalifornien liegt. Die Serie verschweigt nicht, dass dieser Ort, an dem z.B. Google, Microsoft und Apple entstanden und beheimatet sind, das Epizentrum moderner, technologischer Entwicklungen ist. Gleichsam zerrt die Serie aber auch mit großer Wonne an der Demontage all die größeren und kleineren Feinheiten ans Tageslicht, die diesen Standort eine wesentlich unfreundlichere Fratze verleihen: Egoismus, Gier und großspurige Eitelkeiten.© HBO

Der Humor entsteht, wie bereits in Staffel eins, aus dem Kontrast zwischen dem zwar durchaus genialen Pied Piper-Chef Richard und der eiskalt changierenden Welt des Valleys. Denn während Richard von Panikattacken geplagt wird, frönen seine Mitarbeiter ihrer bornierten Unberührbarkeit, während die Big Player der Konzernwelt Piep Piper zum Spielball eines eiskalten wie durch und durch wahnsinnigen Spiel machen, in dem es letztlich darum geht, wer wirklich das Sagen hat. Silicon Valley erzählt im Grunde eine klassische David-gegen-Goliath-Geschichte und da es ihr gelingt, dass man trotz der Komik immer mit den Davids mit fiebert, ist die Serie auch in Season 2 nicht nur höchst vergnüglich, sondern auch äußerst mitreißend.

Aber nicht nur Richard ist eine überaus gelungene Figur. Auch alle anderen in der Serie auftauchenden Rollen sind famos. Zum einen, weil jede Einzelne ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen entwickelt, zum anderen werden im Grunde in jeder einzelnen Episode gängige Klischees entweder so erfüllt, dass dennoch stets eine menschliche Note übrig bleibt, oder aber die Stereotypen werden vernichtend als blauäugige Nichtigkeiten abgetan. Silicon Valley versteht es das Nerdtum und deren Differenzen mit der angeblichen „Normalität“ nicht als erheiternde Freakshow abzuhandeln, so wie es etwa der Sitcom-Schmu The Big Bang Theory seit Jahren tut, sondern als schräge Symbiose. Denn „normal“ ist in diesem Tal in Kalifornien gar nichts und nicht jeder New Economy-Milliardär ist ein Steve Jobs. Manche sind auch einfach Glückspilze, die dank fetter Brieftasche ihr eigenes Unvermögen kaschieren.

Die DVD

© HBO

Erschien die erste Season hierzulande noch auf DVD und Blu-ray, gibt es die zweite leider nur auf DVD. Die bietet aus technischer Sicht aber keinen Grund zur Klage. Bild und Ton sind einwandfrei und beide Sprachfassungen mitsamt Untertitel sind ebenfalls vorhanden. Leider wurde beim Bonusmaterial gespart. Abgesehen von einem Mini-Featurettes, welches nicht einmal die 5-Minuten-Marke knackt, bieten die beiden Discs noch 6 Audiokommentare sowie gelöschte Szenen. Mehr Hintergrundinformationen zum Dreh und der Entwicklung in Form eines Behind-the-Scenes wäre wünschenswert. Dennoch hinterlässt die Heimkino-Veröffentlichung einen guten Eindruck. Die DVD von HBO Home Entertainment ist im Handel erhältlich.

Fazit

Glückwunsch an HBO. Mit Silicon Valley hat der US-Sender eine wirkliche Perle unter ihr Banner genommen. Mitreißend und dennoch äußerst amüsant erzählt, deckt die Serie auch in ihrer sehenswerten zweiten Season die hässliche wie teils absurde Seite des Mekka 2.0 auf.

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