1993 versuchte sich auch Robert DeNiro als Regisseurs. Das Ergebnis kann sich bis heute wirklich sehen lassen. Mit „In den Straßen der Bronx“ erschuf er ein kleines wie packendes Drama, welches klare Anleihen an William Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“ erkennen lässt und die Bronx der frühen 1960er Jahre nicht bloß als Hexenkessel, sondern auch als Heimat porträtiert. DeNiro bleibt dabei als Nebendarsteller immer dezent im Hintergrund und lässt vor allem Chazz Palminteri (der auch das Script schrieb) genügend Luft, um eine erinnerungswürdige Darbietung abzuliefern. Eigentlich ist „A Bronx Tale“ (so der Originaltitel) aber eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, die hier geprägt ist von historischen wie gesellschaftlichen Ereignissen, die eine authentische Bühne für den Film aufbauen. Nach diesem kleinen Meisterwerk dauerte es 13 Jahre bis DeNiro wieder auf dem Regiestuhl Platz nahm. Das Ergebnis hieß „Der gute Hirte“ und war so prominent besetzt wie bräsig. Kein Vergleich zu einem Debüt, welches ein außerordentlicher Film war.