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„Those About to Die“ - fader Vorgeschmack auf die „Gladiator II“-Nachahmer

Lidanoir

Von Lidanoir in Schwert-und-Sandalen-Soap mit Anthony Hopkins: Kritik zu „Those About to Die“ -

„Those About to Die“ - fader Vorgeschmack auf die „Gladiator II“-Nachahmer Bildnachweis: © Peacock | Amazon Prime

INFO 

Ein Antiken-Epos in zehn Folgen, inszeniert von Roland Emmerich und Marco Kreuzpaintner, das ab dem 18. Juli 2024 auf Peacock sowie Amazon Prime ausgestrahlt wird. Von den jeweils knapp unter 60 Minuten langen Episoden wurden der Presse nur die ersten drei in einer exklusiven Kino-Vorführung gezeigt.

STORY

Rom, 79: Unter der Herrschaft des altersschwachen Kaisers Vespasian hegt der Wettenannehmer Tenax riskante Ambitionen. Während Vespasians Söhne um den Thron konkurrieren, will Tenax sich entgegen der Tradition trotz seiner niederen Herkunft mit einem eigenen Team im Wagenrennen behaupten.

KRITIK

Immerhin eines ist wirklich unterhaltsam an Roland Emmerichs (Moonfall) Sandalen-Soap, nämlich deren selbstwidersprüchliche Synopsis. Die verspricht dem Publikum das Ergründen „einer Seite Roms, die zuvor nie erzählt wurde - das dreckige Geschäft, die Massen zu unterhalten, dem Mob zu geben, was er verlangt - Blut und Spiele“. Gladiatoren-Kämpfe und Wagenrennen, um die sich die auf bisher zehn Episoden von je einer Stunde Laufzeit verteilten Ereignisse drehen, sind das populärste Thema fiktiver Darstellungen der Antike, ob Film oder Roman.

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Auf einem solchen basiert auch Robert Rodats derivatives Drehbuch. Wohl nicht zufällig der gleiche Roman diente als Vorlage zu Ridley ScottsGladiator, dessen Fortsetzung im November ansteht. Von Originalität ist der papierdünne Plot noch weiter entfernt als von einer innovativen Inszenierung. Was beides zu verschmerzen wäre, würde die dem Aufstieg des einflussreichen Wettbüro- und aspirierenden Rennstall-Betreibers Tenax (Iwan Rheon, Barbarians) folgende Story einigermaßen amüsieren. Doch Emmerich unterliegt selbst dem niedrigen Standard von Vergleichsware wie Rome oder Spartacus.

Die 2005er TV-Serie war ein unverholen reißerischer Camp um Intrigen und Affären, die 2010er Starz-Produktion ein mit Action-Szenen aufgepeppter Softporno im historischen Gewand. Doch Emmerich und Co-Regisseur Marco Kreuzpaintner (Der Fall Collini) schaffen weder Action noch Spannung oder Dynamik, sei es psychologisch, romantisch oder sexuell. Nicht nur aufgrund der artifiziellen CGI-Bilder und sichtbaren Studio-Kulissen wirkt das Pseudo-Spektakel antiquiert. Chauvinismus, Queerfeindlichkeit und Bigotterie untergraben selbst unfreiwillige Komik und Trash-Charme. Der Titel ist gilt wohl wörtlich: der Streaming-Tod ist vorprogrammiert.

FAZIT

Dass Roland Emmerichs und Marco Kreuzpaintners ungelenker Versuch, von der Fan-Vorfreude auf "Gladiator II" zu profitieren, bei der Pressevorführung nur bis zu der Folge gezeigt wird, in der Anthony Hopkins Seriencharakter abtritt, ist passend. Dessen Name und routinierte Darstellung sind das dramatische Zugpferd des plumpen Konglomerats konservativer Klischee-Vorstellungen über römische Dekadenz. In letzter wird nicht mal geschwelgt, die mittelprächtig gespielten Reißbrett-Charaktere ermüden und die enttäuschend raren Kampf- und Rennszenen sind glanzlose Beispiele für synthetische Seichtheit.

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