Von Souli in Road to "Spectre" - Unsere große James Bond Retrospektive: Teil 3
am Sonntag, 26 April 2015, 13:37 Uhr
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Weder Terence Young noch Guy Hamilton haben den Regiestuhl bei „James 007 – Man lebt nur zweimal“ für sich beansprucht, stattdessen darf Lewis Gilbert seinen Einstand im kunterbunten Bond-Universum feiern. Besser als „James 007 – Feuerball“ ist das fünfte Unternehmen der mondänen Doppelnull allerdings nicht geraten, vielmehr wirft uns „James 007 – Man lebt nur zweimal“ gleich zu Anfang zurück in sexistische Sphären, die wir eigentlich glaubten mit „James Bond 007 – Feuerball“ hinter uns lassen zu dürfen. Wenn James Bond nämlich „tätig“ ist, dann bedeutet das, dass er an einer sich ihm willenlos ergebenen Dame herumschraubt. In diesem Fall ist das dann eine Chinesin, die, wie James Bond in einer gewohnt charmanten (äh...) Anekdote anmerkt, anders schmecken als „unsere“ Frauen. Aber egal ob es sich nun um Pekingente, russischen Kaviar oder Fish and Chips handelt: James Bond fic...mag alles. Nach der mäßigen Prolog- und der wie gewohnt gelungenen Titelsequenz samt Nancy-Sinatra-Beschallung, darf Sean Connery auch noch einmal untermauern, dass ihm die Rolle des wendigen Agenten kaum noch reizt und schleppt sich lustlos durch die Sets. Sogar ein knackblödes Asia-Umstyling muss er über sich ergehen lassen (wobei ein desinteressierter Connery natürlich immer noch einnehmender ist, als ein Großteil seiner Zunft)! Das Ruder reißt hier nicht nur Donald Pleasence herum, der Blofeld endlich ein entstelltes Gesicht verleihen darf, sondern vor allem Ken Adam, dessen Raumhafen im Inneren eines Vulkans schlichtweg fasziniert.