Der gefeierte, spanische Regisseur und Dauergast bei den großen Filmfestival, Pedro Almodóvar, meldet sich mit dem Drama Julieta zurück. Unsere Fachfrau für alles iberische, Malinche, hat sich den Film für uns angesehen und war trotz einigen Schwächen sehr angetan von dem Endergebnis. 7,5 Punkte für den mittlerweile 20. Almodóvar-Fillm. Hier ein Auszug aus der Kritik:
[...] Im Vergleich zu früheren Filmen Almodóvars zeigt sich »Julieta« als beinahe zahm, was Ausgefallenheit der Figuren oder Verschachtelung der Erzählstränge betrifft. Erzähltechnisch jedoch läuft hier alles auf hohem Niveau ab, greift ineinander und bleibt selbst in den kleinen Absurditäten immer plausibel. Wie sich Stück für Stück enthüllt, dass auch im Leben von Julieta und Antía längst nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint, ist eine klug getaktete und souverän umgesetzte Inszenierung. Ähnlich wie in Julio Medems jüngstem Streifen »Ma Ma« steht auch hier die Muttergestalt im Mittelpunkt, doch während es bei Medem auf eine bewusst übersteigerte Lobpreisung der Mutter hinausläuft – und plottechnisch bisweilen almodóvaresker wirkt als Almodóvars Film –, stellt Pedro Almodóvar eine tiefgründige und akribisch porträtierte Mutter-Tochter-Beziehung in den Fokus, in der es genug Schattierungen gibt, um beide Seiten verstehen zu können [...]