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"Rainbow - Die Sieben von Zelle sechs" - Vol.1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Rainbow - Die Sieben von Zelle sechs" - Vol.1 - Kritik

"Rainbow - Die Sieben von Zelle sechs" - Vol.1 - Kritik Bildnachweis: ©2010 George Abe, Masasumi Kakizaki/Shogakukan, VAP, NTV

Dank Universum Anime kommt einer der härtesten wie spannendsten Animes auch endlich zu uns in den Handel: Rainbow - Die Sieben von Zelle sechs (OT: Rainbow: Nishakubou no shichinin). Das erste Vol. 1 – seit dem 26.07.2019 im Handel – blickt dabei auf den Beginn einer wahren Hölle, derer sich nicht nur die Figuren nicht entziehen können, sondern auch der Zuschauer. Dabei wäre die Vorlage von George Abe und Masasumi Kikizaki fast gar nicht in den Handel gekommen. Doch zum Glück wurde der Manga nicht nur in Japan (sowie international) ein großer Erfolg, sondern das Anime Studio Madhouse drehte 2010 gleich eine Umsetzung des düsteren wie harten Stoffes. Herausgekommen ist eine Abwärtsspirale der Gewalt, die die absolute menschliche Finsternis offenbart. Doch auch Hoffnung. Zumindest besitzt Rainbow - Die Sieben von Zelle sechs kein simples Schwarz/Weiß, sondern nur raue Grautöne, die auch heute noch gleichsam fesseln und entsetzen. Wir haben einen Blick in den Abgrund geworfen.

Story

Rund ein Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Land von Armut und Kriegsschäden zerrüttet. In dieser Zeit treffen sechs Jugendliche in einer Art Jugendstrafanstalt aufeinander, die sich noch als Hölle auf Erden erweisen soll. Tag für Tag sehen sie sich hilflos dem grausamen Regime eines pädophilen Arztes und eines sadistischen Wärters ausgeliefert. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer scheint durch den grauen Knastalltag, denn ihr Zellenkollege Rokurouta bringt den Frischlingen schnell bei, wie der Hase im Gefängnis läuft und, dass das Leben doch etwas wert ist.

Kritik

Dank seines eigenwilligen wie düsteren Looks, werden wir als Zuschauer gleich zu Beginn gekonnt in die Szenerie geworfen: Einer Welt voller Gewalt, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Das Setting des vom Krieg zerstörten Landes ist dabei nur eine Seite der Medaille. Viel eher ist es auch die Hoffnungslosigkeit und die Armut, die viele der Figuren über den Rand schickt. Zumindest ist es schwierig trotz heftiger Gewalt, alle Charaktere zu verfluchen. Zudem bekommt die Serie mit der brutalen Jugendstrafanstalt ein Gefängnis spendiert, welches fassungslos macht: Nicht nur die Gefangenen müssen täglich ums Überleben kämpfen aufgrund innerer Machtkämpfe und Gewalt, sondern auch die Leitung setzt auf starke Repressalien und Machtdemonstration. Genau hier kommen dann die insgesamt 7 Hauptcharaktere in den Fokus, die vor allem um Zusammenhalt kämpfen und Sympathien bekommen. Dieses bedrückende Szenario ist es dann wohl auch, was die meiste Faszination hinter Rainbow - Die Sieben von Zelle sechs ausmacht. Der brutale Nihilismus ist hier allgegenwärtig, während versucht die Menschlichkeit zu überleben.

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Die Serie ist indes keineswegs für Kinder geeignet. Sogar Themen wie Folter, Vergewaltigung sowie natürlich Tot werden hier schonungslos vorgetragen. Jedoch nie zum Selbstzweck, wie schon der körnige Animationsstil beweist. Hier geht es um Reue, Vernunft, Menschlichkeit, Überleben und die Frage nach Moral. Das erste Vol. 1 – insgesamt sechs Folgen – liefert dabei einen gekonnten Einblick in die finstere Welt und das Leben in der Anstalt bzw. der Figuren. Jede Folge ist dabei eine für sich abgeschlossene kleine Kurzgeschichte in dieser Welt, während danach immer ein kleiner Zeitsprung folgt. Das Ziel natürlich: Entlassung. Doch dieser Weg ist weit und die Serie – bzw. auch die ersten Folgen – nimmt sich dabei viel Zeit den Figuren nicht nur in der Anstalt genügend Zeit einzuräumen, sondern auch in den Rückblicken ihr früheres Leben zu offenbaren. Wie sind sie dort gelandet? Ist die Schuldfrage immer nur eindeutig? Oder sind wir alle nur das Ergebnis eines brutalen Umfelds, an dem sich manche leider zu leicht anpassen? Eine Antwort liefert Rainbow darauf natürlich nicht, will aber Verständnis für Umstände liefern. Klare Antagonisten liefert uns Rainbow allerdings auch. Zum Glück, denn hier wird der menschliche Abgrund mehr als deutlich. Die grobe Atmosphäre wird zudem perfekt mit rockigen Klängen untermalt, während die Action immer wieder im Vordergrund mit teils brutalen Faustkämpfen steht. Insgesamt ein gelungenes Kleinod im Genre.

Blu-Ray

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Die Blu-Ray von Universum Film GmbH (Universum Anime) ist seit dem 26.07.2019 im Handel erhältlich und ist technisch gesehen gut umgesetzt, aber mit kleinen Mängeln behaftet. Das Bild ist grobkörnig und angesichts der 2010er Veröffentlichung gut übertragen, aber keineswegs HD-Referenz. Der Ton – vorliegend in Deutsch DTS-HD MA 2.0 Japanisch DTS-HD MA 2.0 – ist gut, aber eben nicht als 5.1 vorliegend, was keinen Rundum-Sound erzeugt. Extras gibt es keine ein Special Booklet sowie die gute Aufmachung der Box selbst, mehr aber auch nicht.

Fazit

Rainbow: Die Sieben von Zelle Sechs ist brutal, grob, nihilistisch und aufgrund seiner ambivalenten Figuren ein faszinierender Blick in den Abgrund: Schuld und Sühne lagen selten so dicht beieinander, während der Überlebenskampf zum Mantra wird. Fans von düsteren Animes sollten hier auf jeden Fall einen Blick riskieren. Rainbow gehört klar zu den besten Serien der letzten Jahre im Genre. Eine klare Empfehlung.

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