Basierend auf dem Roman The Code des Autors G.B. Joyce läuft bereits seit 2016 sehr erfolgreich die kanadische Crime-Serie Private Eyes (dessen ursprünglicher Titel ebenfalls The Code lauten sollte) – der Autoren Tim Kilby und Shelley Eriksen – auf dem Sender Global. Mittlerweile in eine dritte Staffel verlängert, kam bislang das deutsche Publikum jedoch nicht in den Genuss des ungleichen Paars bestehend aus dem ehemaligen Profi-Eishockeyspieler Matt "Shadow" Shade (Jason Priestley) sowie der Privatdetektivin Angie Everett (Cindy Sampson). Dies hat sich zum Glück geändert: Denn dank Edel Germany GmbH ist die Serie seit dem 17.08.2018 auch endlich im deutschen Handel mit der ersten Staffel erhältlich. Die Mischung aus gut getakteten wie spannenden Fällen sowie einem äußerst charmanten Helden-Duo weiß dabei zu gefallen. Und auch wenn die Mixtur keineswegs neu ist und für Krimi-Fans viele Erinnerungen hervorrufen sollte, ist sie dennoch einen Blick wert.  

Story

Bereits auf dem Eis hat Matt gelernt, sich durchzusetzen, in Menschen hineinzuschauen und ihr Handeln vorherzusehen - Fähigkeiten, an die er jetzt anknüpfen kann. Angie hat die Agentur ihres Vaters nach dessen Tod übernommen und setzt alles daran, sein Vermächtnis zu bewahren. Sie liebt es, Strategien zu entwickeln und Pläne zu schmieden. Matt hingegen verlässt sich eher auf sein Bauchgefühl. Mit ihren komplett unterschiedlichen Herangehensweisen geraten Angie und Matt bei ihren Ermittlungen als ungleiche "Partners in Crime" immer wieder aneinander. Doch ihnen wird klar, dass sie viel voneinander lernen können. Und so gelingt es beiden, Everett Investigations zu einer Privatdetektei zu machen, mit der man rechnen muss.

Kritik

Dies liegt vor allem an Jason Priestley und Cindy Sampson: Denn obgleich das Paar in den ersten Folgen noch etwas Startschwierigkeiten hat, wenn sich danach beide aufeinander eingeschossen haben – inklusive flotter Sprüche, gewisser Nettigkeiten und jeder Menge Charme – erinnert dies gekonnt an humorvolle gelungene Unterhaltung wie zu Zeiten von Castle. Und es muss auch nicht immer gleich um Mord gehen: Denn neben dem amüsanten Zweiergespann, die sich gegenseitig die meiste Zeit necken, vermischt sich die Arbeit zu spannenden Fällen aus jeglichem Spektrum der privaten Detektivarbeit und jeder Menge familiärer Verwicklungen. Niemals wirklich perfekt, aber gut inszeniert, packend erzählt und daher definitiv unterhaltsam. Der Mix aus Humor, wirklich gut geschriebenen Wortgefechten und klassischen Untersuchungen weiß zu gefallen. Kernelement von Private Eyes bleibt aber die Chemie zwischen den Darstellern. Gerade der ehemalige Beverly Hills, 90210 Star Jason Priestley offenbart hier die beste Performance seines Lebens.

So entpuppt sich Shade als kleiner Draufgänger, Lebemann, verantwortungsloser Vater und Faulpelz, der in der ersten Staffel eine Menge lernen muss: Gerade das Gefühl endlich einer „strukturierten“ Arbeit nachzugehen und sich mehr auf seine sehbehinderte Tochter Jules (Jordyn Negri) zu konzentrieren, stellt ihn regelmäßig vor Herausforderungen. Angie Everett – die nicht minder genial von Cindy Sampson verkörpert wird – ist dagegen die ernste, verbissene und gradlinige Alleskönnerin, die sich jedoch immer wieder selbst beweisen muss. Chaos und Schwierigkeiten sind da schlichtweg programmiert und ergeben den angenehmen roten Faden für die erste Staffel. Doch auch der Nebencast ist gut besetzt. Hier unter anderem mit Barry Flatman, Ennis Esmer oder Clé Bennett. Was folgt ist sehr kurzweilige aber nicht minder uninteressante Krimi-Unterhaltung, die jede Menge Spaß macht – wenn auch etwas mehr Mut nicht geschadet hätte. Fans von Serien wie Castle oder The Mentalist kommen aber voll auf ihre Kosten.  

Blu-Ray

Technisch gesehen ist die Veröffentlichung von Edel Germany GmbH ohne jeden Makel: Das Bild ist kräftig, scharf und kontrastreich und auch der Ton – vorliegend in Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1) – ist gut abgemischt und erzeugt einen tollen Raumklang. Als Extras gibt es zudem die 4-teilige Webisode „Vertrauensprobleme“ sowie 4 kleine Featurettes, die insgesamt rund 11 Minuten Hintergrundinfos bieten und für Fans eine tolle Ergänzung darstellen.

Fazit

Auch wenn Private Eyes durchaus keinen Innovationspreis im Krimi-Genre gewinnen wird, bietet die Mischung aus dem gelungenen wie charmanten Ermittler-Pärchen Jason Priestley und Cindy Sampson, dem wirklich gut pointierten Humor, reichlich Spannung sowie einigen kleineren Überraschungen, insgesamt solide kurzweilige Unterhaltung die Spaß macht. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Staffel bald folgen wird.