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"Prison Break" - Kritik zum Serien-Revival

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Von siBBe in "Prison Break" - Kritik zum Serien-Revival

"Prison Break" - Kritik zum Serien-Revival Bildnachweis: Fox

Story

Sieben Jahre sind seit dem letzten Gefängnisausbruch und dem Tod von Michael Scofield (Wentworth Miller) vergangen. Jeder der damals Beteiligten ist seinen eigenen Weg gegangen, bis T-Bag (Robert Knepper) bei seiner Entlassung aus dem Knast einen mysteriösen Umschlag erhält, mit welchem er sich sogleich auf den Weg zu Lincoln Burrows (Dominic Purcell) macht. Darin befindet sich ein Hinweis darauf, dass Michael noch am Leben sei und sich in einem Gefängnis in Jemen befindet. Die alte Crew muss sich wieder zusammenschließen um dem Geheimnis auf die Spur zu gehen.

Kritik

Totgeglaubte Serie zu reanimieren ist derzeit voll im Trend. Zuletzt wagten beispielsweise Akte X oder Heroes Reborn den Schritt, während Twin Peaks nach stolzen 26 Jahren ebenfalls zurückgekehrt ist. Und selbst Roseanne wird nach über 20 Jahren fortgesetzt. Prison Break wurde zwischen 2005 und 2009 ausgestrahlt und umfasst insgesamt vier Staffeln und den abschließenden Film The Final Break. So stark die Serienanfänge auch waren, in den letzten beiden Staffeln ging Prison Break merklich die Puste aus, ein Ende war daher kein verkehrter Schritt. Unbefriedigend war es dennoch, immerhin endete eine einstmals großartige Serie nicht mit der Klasse, die sie verdient hätte, außerdem war der Tod von Michael Scofield, die zentrale Figur und der Sympathieträger der Serie, sicherlich nicht das, was Fans sich zu sehen gewünscht haben. Nun aber gibt es nach stolzen acht Jahren wieder Nachschlag, Prison Break wurde wider Erwarten wiedererweckt und kehrt mit beinahe allen ehemaligen Beteiligten zurück - sogar mit Michael Scofield! 

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Im Gegensatz zu früheren Staffeln, die rund 20 Folgen umfassten, passt man sich diesmal der heutigen Serienlandschaft an und legte die 5. Staffel auf insgesamt neun Folgen aus. Mehr wäre ohnehin riskant gewesen, immerhin gilt es zu testen, wie gut die Serie heute noch ankommt. Wer sich nur noch schwer an frühere Ereignisse erinnert bekommt zu Beginn eine kleine Zusammenfassung, die den Zuschauer grob auf das Kommende vorbereitet. Denn die fünfte Staffel beginnt sogleich mit rasantem Tempo, viel Zeit lässt sie sich nicht dabei, auf die Charaktere und ihr neues Leben einzugehen. Hinweise deuten auf das Überleben von Michael (Wentworth Miller) hin, und dass er sich in einem brutalen Gefängnis im Jemen befinden soll. Wie und ob  Michael überlebt hat, warum er ausgerechnet im Jemen eingebuchtet sein soll und von wem die Hinweise stammen, all das bleibt zunächst im Dunkeln. Schnell haben sich die Ehemaligen zusammengefunden, darunter Bruder Lincoln (Dominic Purcell), Psychopath T-Bag (Robert Knepper), Knastbruder C-Note (Rockmond Dunbar) und Ex-Frau Sarah (Sarah Wayne Callies). Das Wiedersehen mit ihnen geschieht etwas ruckartig, nostalgische Freude kommt aber bei so vielen liebgewonnenen bekannten Gesichtern dennoch auf.  Auch Fernando Sucre (Amaury Nolasco) ist wieder mit von der Partie, spielt diesmal aber leider keine größere Rolle, schade. Bis auf Agent Machone (William Fichtner) scheinen es aber alle Charaktere in die neue Staffel geschafft zu haben, selbst Randfiguren wie Paul Kellerman (Paul Adelstein) tauchen wieder mit auf und sorgen allesamt dafür, dass sich Prison Break weitestgehend wie früher anfühlt, so weit so gut.

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Was den Produktionsaufwand angeht, macht die neue Staffel einiges her. Sobald es in den Jemen geht befinden sich die Akteure auf explosivem Kriegsgebiet, wo sie es nicht nur mit einem geheimnisvollen Michael Scofield hinter Gittern zu tun bekommen (der hier nun unter dem Namen Kaniel Outis agiert und als Terrorist gilt), sondern auch mit zig radikalisierten Islamisten, die in der Serie, in Anlehnung an den IS, unter der Bezeichnung ISIL operieren und Jagd auf die Truppe machen. Prison Break behält sein hohes Tempo bei und liefert dem Zuschauer haufenweise Action, die größtenteils auch sehr ordentlich inszeniert wurde und seinen exotischen Schauplatz gut zu nutzen weiß. Schaltet das Geschehen zurück in die USA, wo sich Sarah und T-Bag weiterhin aufhalten, kommt man auch dort nicht zur Ruhe, da es die Zurückgebliebenen mit zwei Auftragskillern zu tun bekommen. 

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Was die Macher bei all dem gehetzten Treiben jedoch ein wenig aus den Augen verlieren ist ein plausibles Drehbuch. Nicht nur sind einige Dialoge äußerst hohl, auch entwickelt sich die Story manchmal sehr konstruiert und primitiv. An einigen Ecken wurde sogar schlicht geschlampt, so dass sich angedeutete Storyentwicklungen völlig im Sande verlaufen (Stichwort: Sohn im Garten). Wer die erste Staffel noch in Erinnerung hat, wird wissen, dass Prison Break durchaus anders kann, dass clevere Ideen dem Spektakel dienlich sind und zu weiterer Spannung verhelfen, die fünfte Staffel geht jedoch einen ähnlichen Weg, den die Serie schon mit der dritten und vierten beschritt. Wer damit zuvor schon kein Problem hatte, wird vermutlich auch diesmal keins haben und Prison Break in vollen Zügen genießen können, so gesehen ist die Narrative nicht merklich  schlechter als in der zweiten Hälfte der Originalserie. Genug Zeit hatten die Autoren aber gehabt, um erzählerisch mehr aus ihrem Projekt zu kitzeln.   

Ob es mit Prison Break weitergeht werden letztendlich die Quoten entscheiden, die Türen stehen zumindest offen und die Beteiligten scheinen dazu durchaus gewillt zu sein.

Technisches zur Blu-Ray

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20th Century Fox Home Entertainment veröffentlicht Prison Break - Die komplette Season 5 am 12. Oktober 2017 auf dem deutschen Heimkinomarkt. Die uns vorliegende Blu-Ray weiß technisch voll zu überzeugen, sowohl Bild (16:9 - 1.77:1) als auch Ton (Italienisch (DTS 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Französisch (DTS 5.1), Spanisch (DTS 5.1), Englisch (DTS 5.1)) sind überaus gelungen. Unter dem Bonusmaterial befindet sich lediglich ein Making of mit einer Lauflänge von 13 Minuten, welches größtenteils aus Promoschnipzeln besteht.

Fazit

So richtig begeistern kann Prison Break mit seiner Rückkehr nicht, von einem Reinfall ist man aber glücklicherweise auch noch weit entfernt. Produktionstechnisch kann man Prison Break nichts vorwerfen, in typischer Serienmanier gibt es reichlich Action und spannende Momente, auch die ehemaligen Beteiligten sind wieder fast alle mit an Bord und sorgen insgesamt für ein angenehmes Feeling.  Wenn es den Machern also darum ging da weiter zu machen, wo die Serie einst endete, haben sie das Ziel durchaus erreicht. Inhaltlich schwächelt das Serienrevival jedoch (weiterhin) und kommt teilweise plump daher. Wer das ausblenden kann, wird seinen Spaß haben, für eine potentielle Fortsetzung darf es aber gern ein stärkeres Drehbuch sein.  Sonst ist das nächste Ende quasi schon vorprogrammiert. Zu wünschen wäre es der Serie nicht. 

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