Kritik
Nichts Neues im Loft!
Mittlerweile geht die Chaos-WG von New Girl ins fünfte Jahr: Jess und ihre Freunde sind weiterhin so durchgeknallt wie immer und ziehen eine Spur des Chaos hinter sich her. Egal ob Liebes- oder Privatleben, in diesem Loft spielt die Welt verrückt. Doch anstatt den Humor mit dem Hammer zu präsentieren oder ständig neue Grenzen zu überschreiten, versucht New Girl seit der ersten Staffel den Witz auf eine sympathische, jedoch leicht verrückte Art und Weise zu vermitteln. Dabei immer durch herrlich absurde Situationen sowie durch tolle Figuren, welche man einfach lieb haben muss.
Staffel 4 und 5 kämpften allerdings mit einem argen Problem: Es fehlt ein roter Faden und viele Folgen geraten schnell in Vergessenheit. New Girl hat einfach zu wenig Highlights. Keine Frage, es ist amüsant, unterhaltsam und charmant, doch prägen sich einfach zu wenige Dinge im Kopf des Zuschauers ein. Und genau mit diesem Problem hat auch die neue Staffel zu kämpfen. Die Macher hinter New Girl haben nichts dazu gelernt und setzen auf das Altbekannte, was wenig Neues zur Folge hat. Die Gags funktionieren zwar immer noch, wirken allerdings irgendwie recycelt. Dies wird selbstverständlich die Fans nicht abschrecken, die Serie weiter zu schauen, jedoch merkt man von Staffel zu Staffel einen Qualitätsverlust. Fairerweise muss man zugeben, dass eine Serie wie New Girl in erster Linie unterhalten will und das Rad nicht neu erfinden möchte. Somit dürfte es vielen schon fast egal, dass es relativ wenig Weiterentwicklung oder Experimente innerhalb der Serie gibt.
Allerdings gibt es ein viel gravierenderes Problem: Die Schwangerschaft von Zooey Deschanel. Diese passte nämlich nicht in die Geschichte von Jessica Day und somit mussten die Produzenten sich was einfallen lassen. Jess wurde für mehrere Episoden aus der Serie genommen (Der Grund hierfür wird allerdings logisch und nachvollziehbar erklärt). Funktionierte New Girl immer so gut, weil die Personenkonstellation einfach passte, wurde hier ein wichtiger Faktor entfernt. Schlimmer noch: Das Fehlen für ca. 6 Episoden hätte durchaus funktioniert (besonders da so der Fokus auch einmal auf andere Mitbewohner geworfen worden ist) doch wurde kurzerhand ein neues „New Girl“ gefunden. Niemand geringeres als Megan Fox zieht in die Chaos WG ein. Als Reagan ist sie hierbei eine erfolgsorientierte, strukturierte und ernste Pharmavertreterin – eine klare Einzelkämpferin und somit ist es schon fraglich, warum Sie überhaupt ins Loft zieht. Schon zu Beginn merkt man, dass die neue Konstellation einfach nicht passen möchte. Irgendwie fügt sich der ganze Charakter von Reagan nicht ins Konzept der Serie ein und wirkt andauernd wie ein Fremdkörper.
Doch relativ schnell kehrt Jess zurück, Reagan verschwindet vorerst und das Leben im Loft geht seinen gewohnten Gang. Ein großer Vorteil dieser Staffel ist unterdessen der rote Faden. Es geht fast ausschließlich um die Hochzeit von Schmidt und Cece. Hier und da gibt es immer noch Folgen, welche nur am Rande damit zu tun haben, jedoch existiert endlich mal ein Grundthema für die sonst relativ zusammenhanglosen Staffeln vorher. Ebenfalls ist es äußerst positiv, dass wir mehr von Winston zu sehen bekommen. War er am Anfang der Serie noch der Charakter, welchen man am ehesten ersetzen würde, entwickelte er sich mehr und mehr zum Fanliebling. Jetzt in Staffel 5 ist er gar nicht mehr wegzudenken und endlich bekommt auch er seine eigenen Subplots.
Doch auch dies rettet die fünfte Staffel nicht davor, die bisher schlechteste zu sein. Es fehlt an Highlights obwohl sich hier und da immer wieder absurd geniale Situationen einschleichen. New Girl befindet sich leider auf dem absteigenden Ast und es ist fraglich, ob die sechste Staffel den Abwärtstrend noch verhindern kann.
Technische Daten
Die DVD der fünften Staffel von New Girl fällt leider sehr schmal aus. Der Ton liegt nur in Deutsch und Englisch vor (hier allerdings im vernünftigen 5.1 Sound) und das Bild ist ein normales DVD Bild. Und leider ist dies schon das einzig Nennenswerte, denn Bonusmaterial liegt überhaupt nicht vor. Jeder Fan wird selbstverständlich sowieso zugreifen, jedoch sollte man keine Überraschungen erwartet.
Fazit
Nichts Neues im Loft. Auch die fünfte Staffel der sympathischen Serie krankt an den gleichen Problemen wie schon die vorherigen. Das kurzzeitige Fehlen von Zooey Deschanel macht es ihr sogar noch schwerer. Die Köpfe hinter New Girl verlassen sich auf das altbekannte Erfolgsrezept, bringen aber absolut nichts Neues ein. Somit handelt es sich hier um einen alten Aufguss, welcher allerdings immer noch zu unterhalten weiß. Fans der Serie werden weiterhin ihre Freude daran haben, Kritiker wird man auch jetzt nicht begeistern können.