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"Mr. Sloane" - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Mr. Sloane" - Kritik

"Mr. Sloane" - Kritik Bildnachweis: © Polyband

Wenn es zurzeit um Serien geht, dann ist es für Zuschauer wahrlich schwer den Überblick zu behalten: Neben qualitativen Blockbuster-Serien können sich vor allem Genre-Fans über allerlei Leckerbissen freuen, die in jede nur erdenkliche Richtung gehen. Darunter natürlich auch jede Menge Comedy, die mal leichtfüßig und locker ist, dann bedächtig und schwermütig oder eben Mr. Sloane. Denn die sechsteilige Mini-Serie von Robert B. Weide (unter anderem bekannt für seine Regie bei Lass es, Larry! – wo er auch als Produzent fungierte) hat einen ganz eigenen wie besonderen Charme, der zudem hervorragend von Hauptdarsteller Nick Frost getragen wird. Für Sloane ist das Leben wenig Sonnenschein und selbst wenn es dann mal vorangeht, steht er sich mehr im Wege als alles andere. Das ist nicht immer Treffsicher, aber ein herrlich bedrückender Spaß, der vor allem von seinen Darstellern und dem Setting der 60er Jahre lebt. Seit dem 24.11.2017 ist die Serie nun dank Polyband/WVG im Handel erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert.

Story

Mit den gescheiterten Versuchen einer Ehe, einer beruflichen Karriere und sogar eines Suizidversuchs, ist der in Watford lebende Jeremy Sloane (Nick Frost) weit davon entfernt, 1969 als ein erfolgreiches Jahr zu bezeichnen.  Aber mit einem neuen Job in Sicht und der Telefonnummer einer möglichen neuen Liebe, könnte sich Mr. Sloanes Pech schon bald in Glück umwandeln. Doch wie so oft steht er sich dabei selbst im Weg...

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Kritik

Jeremy Sloane könnte sich fast als Antagonist für die Serie eignen, denn so richtig viel Sympathie kann er zu Beginn nicht transportieren: Seine Karriere ist am Ende, seine Ehe gescheitert und ein Trümmerhaufen und daher entschließt sich Jeremy das Leben zu nehmen – was ebenfalls scheitert. Schon der Beginn macht also zwei Sachen klar: Zum einen bekommen wir hier das tragikomische Leben eines klaren Außenseiters zu sehen, zum anderen beschäftigt sich Mr. Sloane viel mit den Fragen von Leben, Freundschaft und dem eigentlichen Sinn dahinter. Doch so Tief die Stimmung auch zu Beginn ist, so wird doch Hoffnung geschürt. Und so erlebt der Zuschauer mit den insgesamt sechs Folgen (mehr werden wohl auch nicht mehr produziert) einen stetigen Aufstieg, den es aber mit Bier und Freunden – und dem eigenen tollpatschigen Verhalten – ordentlich zu torpedieren gilt. Für reichlich Chaos und Spaß ist also gesorgt, was zudem durch die grandiosen darstellerischen Leistungen noch verstärkt wird. Jedoch kann nicht jeder Gag sitzen und der oftmals aufgezwungene Fäkalhumor sorgt für ein müdes Lächeln. Zumindest kann die Geschichte aber bis zuletzt begeistern und es macht Spaß dabei Nick Frost zu beobachten, wie er als verträumter Jeremy sein Leben meistert.

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Überhaupt sind es gerade die Darsteller, die viel von der Faszination von Mr. Sloane ausmachen. So kann Nick Frost erneut gekonnt beweisen, was für ein fantastsicher Schauspieler er ist und nicht nur in banaler Comedy sein Zuhause kennt. Er versteht es zudem gut das Setting der späten 60er Jahre zu nutzen und da auch durchaus gesellschaftliche Konventionen zu durchbrechen. Dies zusammen mit dem knackigen Soundtrack sowie den ausführlichen Kulissen, sorgt für einen audiovisuellen Leckerbissen. Doch auch abseits von Frost, kann das Ensemble überzeugen: Wohl allen voran Olivia Colman als scheidende Ehefrau Janet Sloane, die mehr als einmal über die Stränge schlägt und das gesamte Feld für sich beansprucht. Ihre koketten Versuche sind ebenso erheiternd wie ihre spitze Zunge. Und auch Ophelia Lovibond als neue Liebe Robin ist ein klares Highlight. Nicht nur, dass die Chemie zwischen beiden stimmt und sich ein sympathisches Paar findet, auch ihr Humor ist einmalig, sodass sie sich viele Lacher sicher ist. Der Rest der Serie plätschert dann schließlich so vor sich hin, sodass wir Jeremy fallen und aufstehen sehen. Gerade Fans von britischer Sub-Comedy-Kultur werden hier gefallen dran finden.

DVD

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Die DVD von Polyband/WVG (seit dem 24.11.2017 im Handel erhältlich) ist technisch gesehen eine sehr gute Umsetzung. Das Bild ist kräftig, matt und kann auch mit den trüben Farben überzeugen und liefert so ein klares Bild ab. Der Ton – vorliegend in Englisch (Dolby Digital 2.0) – könnte indes kraftvoller ausfallen, ist aber insgesamt recht gut. Eine Synchron-Fassung gibt es hier nicht, was auch angesichts dieser Nischen-Serie nicht verwunderlich ist. An Extras gibt es ein Behind the Scenes Featurette sowie ein Audiokommentar.

Fazit

Mr. Sloane wechselt regelmäßig von schwerer Comedy hin zu ausuferndem Trival-Humor, sodass es den Zuschauer nicht immer gelingt einen Weg in die Geschichte zu finden. Dafür kann die Serie aber mit seinem Setting, den hervorragenden Darstellern sowie einer bittersüßen Stimmung überzeugen. Vor allem Nick Frost ist ein Highlight und kann erneut zeigen, was er für ein toller Schauspieler ist. Der Rest ist dann Neigungssache. Für Fans gibt es aber eine ebenso feinfühlige wie tragische Geschichte zu entdecken.   

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