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Monatsrückblick Oktober - jonasson

Stu

Von Stu in Moviebreaks Monatsrückblick: Oktober

Monatsrückblick Oktober - jonasson Bildnachweis: © Sony / Warner Bros.

1. Highlights aus den Kinosälen:

Blade Runner 2049 - Dieses Sequel hat es in sich. Überragende visuelle Eindrücke, ein markerschütternder und adäquater Sound, herausragende schauspielerische Leistungen und nicht zuletzt ein Drehbuch, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Die langsame Erzählweise und die sukzessive sich entfaltende Story sind ein wahrer Genuss. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, aber das Sequel gefällt mir in der Tat noch etwas besser als das Original. Es wird definitiv nicht bei den zwei Kinosichtungen bleiben!

The Square - Ein fulminantes filmisches Experiment, das seine gesellschafts- und kunstkritischen Seitenhiebe nicht beißender hätte vortragen können. Es gibt eine Fülle an großartigen Einzelszenen, die als Kurzfilm für sich stehen könnten und nichts an Aussagekraft einbüßen würden. Als Gesamtkonzept konnte der Film mich dann jedoch nicht hundertprozentig überzeugen, da er sich in einzelnen Argumenten verläuft und nicht ganz auf den Punkt kommt. Trotzdem lohnt er sich unbedingt!

Happy End - Nach den beiden Vorgängern von Haneke bedeutet dieser Film für mich eine klitzekleine Enttäuschung. Die Erwartungen waren einfach zu hoch. Viele interessante Ansätze, wie zum Beispiel der Einsatz von Snapchat oder die Metaphorik der Baustelle. Insgesamt aber etwas zäh und uninspiriert was die Erzählung angeht. Einige Szenen treffen ins Schwarze und in die Magengrube des Zuschauers, andere verlaufen auf unbefriedigende Weise im Sande. Solide Analyse einer dysfunktionalen Familie vom Meister Haneke.

2. Flops aus den Kinosälen:

Gab diesen Monat keine.

3. Highlights im Heimkino:

Walk the Line - Nach wie vor die beste filmische Umsetzung einer Musiker-Biografie. Begeisterung pur.

Wilde Erdbeeren - Wunderbar besinnlicher Film über die Lebensrückschau eines alten Mannes. Es kann sein, dass er mich in einer anderen Lebensphase nochmal mehr mitreißen wird. Trotzdem eines der größten Werke eines großen Regisseurs.

Son of Saul - Auch wenn man sich erstmal an die Kameraführung gewöhnen muss, ist dies eine der eindrücklichsten filmischen Aufbereitungen dieses dunklen Kapitels der Historie. Und es kommt soviel an Visuellem und Auditiven, an das man sich nie gewöhnen wird und auch niemals gewöhnen möchte, das diese Art der Kameraführung ein adäquates Mittel der Darstellung zu sein scheint. Mit seiner grenzenlosen Authentizität, seinem Interesse für das Individuum und seiner neutralen Haltung, gelingt Nemes hier ein angemessener Umgang mit der Thematik. Die Geräuschkulisse geht uns dabei wesentlich näher als so manche andere drastische filmische Gewaltdarstellung der Grausamkeiten des Dritten Reiches. Hut ab, vor diesem ernsthaften Film.

Berlin Syndrom - Interessante Mischung aus subtilem Charakterdrama und nervenzehrendem Horror. Siehe meine Kritik.

4. Flops im Heimkino:

Gegen die Zeit - Vielleicht liegt mir das Actionkino momentan nicht. Das würde erklären, warum mich die interessant konstruierte Story, die guten Darsteller und das atemberaubende Tempo des Films nicht so richtig überzeugen konnten. Nette Unterhaltung, aber nicht mehr.

Legenden der Leidenschaft - Die Filme des guten Edward Zwick scheinen nach einigen Jahren in der Achtung bei mir zu sinken. So war ich früher einigermaßen begeistert von diesem epischen, melodramatischen Film. Mittlerweile gehen mir einige Charaktere gehörig auf den Senkel und die Poesie entpuppt sich doch als purer Kitsch. Schade eigentlich.

5. Alles über Serien:

So die eine oder andere Folge Mord mit Aussicht bereitet doch immer wieder Freude.

6. Für den November plane ich:

Ordnung zu schaffen.

7. Filmschaffender des Monats:

Hier nenne ich mal Denis Villeneuve, weil er schon wieder ein eigenständiges Werk geschaffen hat, das die Wucht besaß, mich umzuhauen. Kann dieser Mann auch schlecht? Anscheinend nicht!

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Krieg und Frieden.

jonasson

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