1. Highlights aus den Kinosälen:
Good Time – Der zynische Thriller ist zwar kein echtes Highlight, aber schafft es dank des kompromisslosen Plots und bitteren Realismus locker zum besten Film des Monats.
2. Flops aus den Kinosälen:
Der Schneemann – Ein Thriller so spannend wie der Titel: gar nicht.
Suburbicon – Wäre George Clooney nicht so ein narzisstischer Profiteur der Umweltzerstörung, könnte er einem fast Leid tun. Da baut er sich mühselig ein Image als moralischer Projektor der US-Demokraten in Hollywood auf und zerstört es dann selbst mit Machwerken wie jüngst dieser verkrampft-fehlfokussierten Vorstadt-Satire.
A Bad Moms Christmas – Hirn-und humorloses Amüsement einer elitären verklemmten Bourgeoisie, dasss sich als feministische Anarcho-Provokation aufspielt. Ein Heintje-Lied voll aufgedreht ist noch lange kein Punkrock.
Coco – Die Disneyfizierung Pixars schreitet mit der klischeelastigen Verkitschung der mexikanischen Kultur und deren einzigen Festes, das auch dem borniertesten Zuschauer vage ein Begriff ist, weiter fort.
3. Highlights im Heimkino:
Dokumentarfilmerin Amy J. Berg stellte ihre enthüllende Doku An Open Secret überHollywoods Pädophilen-Clique frei auf Vimeo ein. Corey Feldman, eines der damaligen Opfer, sammelt unterdessen Geld, um eine weitere Dokumentation über die perverse Schattenseite machner hofierter Filmgrößen zu realisieren.
4. Flops im Heimkino:
Die oft voyeuristisch-reißerische, auf groteske Weise das dysfunktionale Rechtssystem offenlegende Berichterstattung über Harvey Weinstein ist (wiedermal) Medienkino der deprimierendsten Sorte.
5. Alles über Serien:
Gilt Dauerstress als Serie?
6. Für den November plane ich:
Die nächste Berlinale. Der frühe Vogel surft im Sturm.
7. Filmschaffender des Monats:
AshleyJudd, repräsentativ für alle Menschen, die sich mit ihren traumatischen Erfahrungen an die Öffentlichkeit gewagt haben.
8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert: