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Monatsrückblick Juni - Vitellone

Stu

Von Stu in Moviebreaks Monatsrückblick: Juni

Monatsrückblick Juni - Vitellone

1. Highlights aus den Kinosälen:

Leider nur einmal ins Kino geschafft, leider bei den Flops gelistet

2. Flops aus den Kinosälen:

Wonder Woman – Die Begeisterung rund um diesen generischen Superheldenfilm ist maximal irritierend. Als halbherziges Snyder-Plagiat will der Film das angeschlagene DCU zu retten und wird dabei selbst zum uninteressantesten Werk des noch überschaubaren Universums. Als halber Marvelfilm versucht sich Wonder Woman an furchtbar unangenehmen Humor, Originstory nach Lehrbuch und altbekannter Vorhersehbarkeit. Moralisch fragwürdig ist auch die krude Erklärung einfach mal einen Kriegsgott für den ersten Weltkrieg verantwortlich zu machen…

3. Highlights im Heimkino:

Greasy Strangler – Einer der merkwürdigsten Filme der vergangenen Jahre. Bereits in den ersten Szenen offenbart The Greasy Strangler die komplette Bandbreite an skurrilen, abartigen, ekligen und absurden Momenten, die alle gemeinsam haben, dass sie unglaublich witzig sind. Dadurch wird der Film natürlich auch zu einer ziemlichen Wundertüte, denn ob man den ganzen Wahnsinn nun als amüsant oder doch furchtbar nervig empfindet, ist mehr noch als bei den meisten anderen Filmen der subjektiven Wahrnehmung des Zuschauers geschuldet. So spielt The Greasy Strangler alsbald mit offenen Karten, denn abseits seiner Erscheinung als Skurrilitätenkabinett bietet der Film eben nicht sonderlich viel. Diesem Konzept ist er jedoch vorne bis hinten leidenschaftlich verschrieben, sei es die befremdliche Elektro-Soundkulisse, die abstruse Logik des Handlungsverlaufs oder die schlichtweg verrückten Bilder. Sympathisch.

The Eyes of my Mother – Atmosphärisch stimmige und inszenatorisch stilsichere Kreuzung aus Horrorfilm und Arthausdrama. Mit suggestiven Einstellungen und einer gewissen Selbstverständlichkeit für abstoßende, verstörende und brachiale Bilder gelingt es The Eyes of my Mother eindrucksvoll seinen Zuschauer in Beschlag zu nehmen. Wirkungsvoll bis zum Schluss, weil die Vision des Regisseurs Pesce von Beginn an etwas Beängstigendes mit sich bringt.

The Bad Batch – Ein Film für die Sinne. Wer großen Wert auf Handlung und dramaturgische Regeln legt, der wird mit dem spärlichen Narrativ des Films kaum glücklich werden. Alle anderen dürfen sich von Ana Lily Amirpour in eine atmosphärisch dichte, in ihrem Wahnsinn überraschend stimmige und herrliche absurde Welt tragen lassen, die unverkennbar über eine gewisse Sogwirkung verfügt. Die stilistisch gekonnt strukturierte Inszenierung und der elektronisch-poppige Soundtrack tragen mühelos durch die zwei Stunden der überaus sehenswerten Kannibalenromanze.

Kap der AngstScorsese. De Niro. Leben.

Zweitsichtungen: Die Frau in den Dünen, Terminator, In the Mood for Love

4. Flops im Heimkino:

Verborgene Schönheit – Was für ein Film. Was Will Smith und Co. hier abliefern, muss man gesehen haben. Ein Film über den Verlust der 6-jährigen Tochter wird spielend zum (unfreiwillig) komischsten Film des Jahres. An Fragwürdigkeit nicht zu übertreffen und so dermaßen schmalzig, dass man den Film unmöglich ernst nehmen kann – was die Beteiligten aber nicht daran gehindert hat, das trotzdem zu tun.

Die schönen Tage von AranjuezWim Wenders in Ehren, aber was er hier abliefert, hat wenig mit einem Film zu tun. Abgefilmtes Theater in seiner langweiligsten und uninspiriertesten Form. Belanglos, fehlgeleitet, schlichtweg unnötig.

Free Fire – Zwei Handvoll Figuren, eine abgehalfterte Lagerhalle und jede Menge Schusswaffen – mehr braucht Ben Wheatley nicht, um das Feuer zu eröffnen. Leider heißt das nicht automatisch auch, dass er nicht mehr braucht, um einen guten Film zu drehen. Free Fire ist alles andere als das, gemessen an Wheatleys großartigem Vorgänger High Rise sogar eine der größten Enttäuschungen des bisherigen Kinojahres. Denn obwohl man ihm durchaus ein gewisses inszenatorisches Geschick attestieren muss und er den endlosen Schusswechsel so wenigstens hin und wieder mit Dynamik und Tempo versorgt, verkommt Free Fire schnell zum immer gleichen und furchtbar banalen Hin und Her unheimlich eindimensionaler und unsympathischer Figuren. Als durchwachsene Hommage an das 70iger-Jahre Actionkino hätte das Konzept durchaus Potential, obgleich man wie bei vielen Kammerspielen einige naturgegebene Probleme aus dem Weg schaffen müsste. Hauptproblem ist jedoch Wheatleys Umgang mit seinen Figuren – oder besser formuliert den blassen Abziehbildern und überzogenen Klischees altbekannter Stereotypen – für die er eigentlich nur Verachtung und Spott übrighat. Und so kann er von seinen Zuschauern eben auch nicht erwarten, dass diese sich plötzlich für deren Schicksal interessieren oder in irgendeine Weiße in den Fortgang der Geschehnisse investiert sind.

Fifty Shades of Grey Teil 1 & 2 – Braucht man wohl auch nicht mehr viel zu sagen…

Speed Racer - Von Beginn an ertränkt Speed Racer seine Zuschauer in einer gigantischen Welle aus quietschbunten Farben, absurden Effekten und nervtötender Hyperaktivität. Die Adaption der kultigen Animevorlage artikuliert sich beinahe ausschließlich über seine Form, malträtiert den Betrachter so lange, bis er aus Verzweiflung Regenbögen kotzt und mit einem epileptischen Anfall vorm Fernseher zusammenbricht – vorausgesetzt er hat sich nichts bereits zuvor die Augen aus dem Kopf gekratzt. Der Wahnsinn der Wachowskis hat natürlich System, ist einerseits gewiss das Ergebnis einer großen Leidenschaft und möglicherweise auch kreativer Ausdruck ihres Selbstverständnisses. Anderseits weist der fertige Film auch ausführlich daraufhin, dass dieses Verständnis maximal fehlgeleitet ist und weit über die Grenzen guten Geschmacks hinausreicht. Denn auch wenn die Geschwister dadurch die Grenzen des gängigen Mainstreams sprengen, ändert das nichts an der Tatsache, dass ihr in Zuckerwatte gekleidetes Endprodukt über die Maße hässlich und ausdruckslos ist und sich darüber hinaus noch seltsam steril und emotionslos anfühlt.

5. Alles über Serien:

Mal wieder nichts über Serien…

6. Was ich im Juli gucken möchte:

Der Ornithologe, Baby Driver, Dunkirk

7. Filmschaffender des Monats:

Hiroshi Teshigahara, denn seine Frau in den Dünen zählt immer noch zu den besten Filmen aller Zeiten.

8. Die Erkenntnis des Monats:

Schönes Wetter und Filme vertragen sich einfach nicht…


Vitellone

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