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Monatsrückblick Juni - jonasson

Stu

Von Stu in Moviebreaks Monatsrückblick: Juni

Monatsrückblick Juni - jonasson Bildnachweis: © StudioCanal

1. Highlights aus den Kinosälen:

Song to Song - Die Freude über ein neues Werk von Großmeister Malick überwiegt dann die Enttäuschung über dessen Gelingen, sodass er für mich in die Topliste gehört. Zusammen mit den beiden Vorgängern wiederholt auch dieser Film meines Erachtens die Botschaften aus dem allumfassenden Mammutwerk The Tree of Life. Trotzdem habe ich mich wieder an den faszinierenden Bildkompositionen erfreuen können und auch die Darsteller waren mit ganzem Herzen bei der Sache. Eine lohnendes Kinoerlebnis, auch wenn es mich intellektuell nicht mehr ganz erreichen konnte.

2. Flops aus den Kinosälen: 

Der wunderbare Garten der Bella Brown - Einerseits ein irgendwie charmanter und unterhaltsamer Film, andererseits zu unausgegoren und weder Fisch noch Fleisch. Siehe meine Filmkritik.

3. Highlights im Heimkino:

Mary Poppins - Wie konnte ich dieses Musical so lange außer Acht lassen! Der Film hat mich über alle Maßen überrascht und begeistert. Wundervoll ausgestaltete Figuren, einzigartige Szenenbilder und Choreografien, wie man sie nur selten zu sehen bekommt. Dazu eine Musik, die noch lange im Ohr nachklingt und von melancholisch bis heiter die gesamte Palette zu bieten hat. Nicht nur für Kinder, sondern auch für jeden Erwachsenen Filmfan ein unumgängliches Werk!

Ernest & Célestine - Dieser französische Animationsfilm ist so clever, charmant und hochkreativ, dass man ihn nur gern haben kann. Angefangen bei der äußerst geschmackvollen Aquarelltechnik, über die vorbildlich respektvolle Behandlung der Buchvorlage, bis hin zu den liebenswerten Charakteren und der bewegenden musikalischen Untermalung ist dieser Film ein formvollendetes Kunstwerk. Es wird definitiv demnächst eine zweite Sichtung folgen.

Eine reine Formalität - Obwohl ich etwas zu müde für einen derartigen Film war, hat er mich überraschenderweise in seinen Bann gezogen. Gérard Depardieu und Roman Polanski sind das interessanteste Duo, das ich seit Langem gesehen habe. Mit all ihren Gegensätzen reiben sie sich aneinander und liefern sich ein Dialogduell allererster Güte. Hinzu kommt die unkonventionelle, überragende Inszenierung durch Tornatore und eine Kameraführung die sich an die Grenzen des Vorstellbaren wagt. Einzig die Musik von Ennio Morricone kann einen ab und zu an den Rand des Wahnsinns treiben. Und mit der Auflösung hat dann wohl am Ende keiner gerechnet. Ein exitenzialistisches Kammerspiel mit philosophischer Tiefe.

Ich seh ich seh - Diese subtile Mischung aus Psychothriller und Horrorfilm erinnert stark an Werke von Michael Haneke - und das dürfte wohl Gütesiegel genug sein. Ein hochspannender, komplexer Gruselfilm, der eine unvergleichliche Atmosphäre zu erzeugen vermag. Mit dem Ende konnte ich dann nicht ganz mitgehen, was wohl Ausdruck meiner Aversion gegen klassische Horrorfilme ist. Trotzdem wird dieser hier bei mir als gelungen in Erinnerung bleiben.

Die Regenschirme von Cherbourg - Einen Film, der über keinen einzigen gesprochenen Dialog verfügt, sondern von vorne bis hinten aus (Sprech-) Gesang besteht, sieht man nicht alle Tage. Das kann zu Beginn gewöhnungsbedürftig sein, hat aber eine ganz eigene Energie. Zwar ist die Geschichte relativ simpel, doch das ist bei diesem Film zweitrangig. Die Musik, die prallen Farben und die lebensfrohen Figuren machen dieses Werk so einzigartig. Und wer genauer hinschaut sieht, dass Damien Chazelle sich nicht nur stark von diesem Film inspirieren ließ, sondern einige Facetten in seinem La La Land eindeutig abgekupfert sind. Aber die Grenze zwischen reiner Inspiration (bzw. Hommage) und Ideenraub verläuft ja fließend, wie man weiß.


4. Flops im Heimkino:

The Fall - Die makellosen Aufnahmen kann man getrost als Bildschirmhintergrund verwenden und sind umso bestaunenswerter wenn man weiß, dass sie ohne große digitale Bearbeitung zustande gekommen sind. Doch der Film strebt nach einer emotionalen und inhaltlichen Relevanz, die er in meinen Augen beim besten Willen nicht zu erlangen vermag. Und das ist nicht die Schuld der Darsteller, sondern die verkorkste Illusion eines Regisseurs, der seine experimentelle Vorgehensweise nicht mehr im Griff hat. Da laufen Figuren mit Kostümen herum und keiner hat eine Ahnung wohin das ganze führen soll. So wenig ich den Ausdruck "style over substance" mag, hier passt er leider wie die Faust aufs Auge.

Moulin Rouge - Vor ein paar Jahren hat mich dieser Film emotional ziemlich mitgerissen, das muss ich ja zugeben. Umso schockierter war ich bei der erneuten Sichtung. Als theatralische Tragikromanze funtioniert der Film ganz gut. Aber dem maßlosen Kitsch werden keine würdigen Choreografien beigefügt und die Musik ist alles andere als berauschend. Hinzu kommt eine derartig alberne Truppe an Nebenrollen, die der Tragik der Geschichte keinen angemessenen Gegensatz bietet, sondern zu Missklängen führt. Baz Luhrman ist wahrlich nicht ganz mein Fall.

5. Alles über Serien: 

Nach wie vor im Twin Peaks-Fieber!

6. Was ich im Juli gucken möchte: 

Auf jeden Fall: Dunkirk und Baby Driver. Eventuell: The Party, Die Erfindung der Wahrheit und Ihre beste Stunde.

7. Filmschaffender des Monats: 

Stéphane Aubier, Vincent Patar und Benjamin Renner haben mit Ernest & Célestine ein Werk geschaffen, wofür ihnen großer Respekt gebührt. Ein hochkünstlerischer, liebevoll erzählter Film, der Seltenheitswert besitzt.

8. Die Erkenntnis des Monats:

Die Erkenntnis über das Ausbleiben einer Erkenntnis ist auch eine Erkenntnis.


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