1. Highlights aus den Kinosälen:
Diesmal leider nichts.
2. Flops aus den Kinosälen:
The Belko Experiment - Der menschenverachtendste, zynischste, abstoßendste Film des Jahres. Um dieses gewaltgeile Debakel sollte jeder einen großen Bogen machen.
Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie - Eine potentiell interessante Prämisse, die aber in furchtbar seichte Gewässer führt, in denen naive Kalenderweisheiten, optimistische Mottos und Sprüche regieren, die in sozialen Netzwerken eher von Nutzern geteilt werden, die das Alter der Hauptfigur schon mindestens seit 30 Jahren hinter sich gelassen haben.
3. Highlights im Heimkino:
Let Me Make You a Martyr - Erscheint erst im August bei uns im Handel, sollte man aber spätestens dann keinesfalls verpassen. Ein Film, der abgründige Milieustudie, Rache-Meditation, Slow-Burn-Thriller und religiös angehauchte Erlösungsfantasie in einem ist. Das Regie-Duo balanciert sämtliche Elemente ihres unkonventionellen Films mit beachtlicher Präzision und führt die Geschichte auf einige emotionale Faustschläge zu, die fernab von explizit dargestellter Gewalt, die hier ausschließlich im Off geschieht, nachhaltig aufwühlen und beschäftigen dürften.
The Bad Batch - Wie auch schon ihr Debüt trägt dieses zweite Werk durch und durch die Handschrift einer Regisseurin, die Impressionen von gigantischer Größe kreiert, welche sich nie in einen festen, stringenten Plot einschnüren lassen wollen. Zwischen euphorische Techno-Partys, muskelbepackte Kannibalen und verpeilte Hippies mixt Ana Lily Amirpour trashigen Dance-Pop aus den 90ern und peitschende Electro-Beats der Gegenwart, wobei selbst während eines missglückten Drogentrips Momente von kurzer Romantik nicht ausgeschlossen sind. Ein audiovisuelles Highlight und zugleich ein potentieller Hassfilm für Plotfetischisten und Serienjunkies.
Die versunkene Stadt Z - Mit der starken Aura eines klassischen Abenteuerfilms und einem ungemein feinfühligen Verständnis für das menschliche Bewusstsein inmitten megalomanischer Ambitionen wird dieser Film zum schier urgewaltigen Ereignis, das jeder zelebrieren sollte, der das Kino selbst als unentwegte Erkundungstour persönlicher Seelenwelten versteht.
4. Flops im Heimkino:
Kong: Skull Island - Hässlicher, seelenloser und uninteressanter als dieser Film werden Blockbuster im Jahr 2017 sicher nicht mehr.
Loser - Auch Verlierer haben Glück - Macht seinem Originaltitel alle Ehre und erweist sich nach einem kurzweiligen Auftakt als miserabel geschriebenes, uninspiriert inszeniertes College-Filmchen, das lediglich in einigen Momenten von der unbeschwerten Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern getragen wird. Kein Nostalgie-Bonus kann hier was retten.
5. Alles über Serien:
Weiterhin die neue Staffel von Twin Peaks, weiterhin Woche für Woche völlige Verblüffung. Die zuletzt ausgestrahlte achte Folge dürfte das avantgardischste sein, was in den letzten 20 Jahren in Serienform geschaffen wurde.
6. Was ich im Juli gucken möchte:
7. Filmschaffender des Monats:
Ana Lily Amirpour - Ist ihrem Stil nicht nur treu geblieben, sondern hat ihn für ihr zweites Werk noch weiter radikalisiert und behauptet sich somit als handwerklich aufregendste Regisseurin der letzten Jahre.
8. Die Erkenntnis des Monats:
Was Kong: Skull Island angeht, muss so ziemlich jeder einen anderen Film als ich gesehen haben.