Bildnachweis: © Splendid | Hereditary

Moviebreaks Monatsrückblick: April

von Thomas Repenning

1. Highlights aus den Kinosälen:

Hereditary - ... ist natürlich nicht der gruseligste Horrorfilm der letzten Dekade oder was auf den Okkult-Thriller noch so für unsinnige Lable drauf gestemplet wurden. Dafür bietet das amüsante Debüt zwei herausragende Hauptdarstellerinnen und einen weiteren Beitrag zum Revival der (cleveren) Horrorkomödie. 

2. Flops aus den Kinosälen:

7 Days in Entebbe - Jose Padhila, dem die radikale Brutalität seiner Inszenierung einst den Durchbruch brachte, kneift ängstlich vor der moralischen Ambivalenz des Terroranschlags und darauf folgenden Einsatzes. Die Welt hielt '76 den Atmen an - 30 Jahre später gähnt sie bloß. 

Nach einer wahren Geschichte - Wenn schon eine aberwitzige Pulp Story, dann gefälligst mit Spannung, Witz und Verve. Aber der altersschwache Thriller ist ebenso vorhersehbar wie dämlich und bestenfalls unfreiwillig komisch. 

I feel pretty - Amy Schumer zählt gegenwärtig zu den besten Comedians. Vom Regissseur & Autor des scheinheiligen Nachahmers von Schwer verliebt lässt sich das nicht sagen. Er interessiert sich mehr für dreistes Product Placement als die unerwartet herbe Problematik. 

3. Highlights im Heimkino:

Eine Chance hat sich eröffnet. 

4. Flops im Heimkino:

Der Gedanke, die Chance zu vermasseln, bereitet mit schlaflose Nächte und permanente Anspannung. 

5. Alles über Serien:

The Terror - Obacht, ich ward einer Serie ersichtig! Zumindets der ersten Folgen und das zählt, klar?! Leider lässt die Produktion arktisch kalt. Das CGI-Szenario wirkt extrem artifiziell, was die nachlässige Inszenierung noch verstärkt (trotz zu leichter Kleidung friert keiner, kontraindikativ geäußerter Verdacht auf Skorbut, wieso erfriert der Taucher nicht, obwohl wärmeisolierende Tauchkleidung sich erst nach 1850 etablierte? ). Besonders die übernatürlichen Elemente hindern die Spannung. Eine Dramatisierung der realen Ereignisse wäre wesentlich packender als der Lovecraft-Verschnitt. Dabei sind Darsteller und Sets durchaus passabel, nur - verdammt, ich wollte selbstverblendete Kolonialisten durchs Packeis schippern und einer nach dem anderen an Botulismus, Bleivergiftung und Tiefkühltruhen-Temperaturen verrecken sehen! Ist denn das zuviel verlangt?  

6. Für den Mai plane ich:

Mich damit Abfinden, dass ein geplanter Ausflug nicht stattfindet. Urlaub ist eine Illusion. 

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Milos Forman 

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Our fantastic 21. Century

9. Thema des Monats: Meine Gedanken zu Solo: A Star Wars Story

Ohne den Film bisher gesehen zu haben, bleibt nur das ewige Rätsel: Was finden Millionen Menschen an dem ganzen Universum so faszinierend? Ist ganz nett Unterhaltung, aber im Grunde eine narrative Endlosscheife. Dass Solo einer der langweiligsten Charaktere in diesem cineastischen Hamsterrad ist, steigert meine Neugier nicht. 

Lidanoir

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