Erwähnungen
Rückblick Bristleback
Von Stu in Moviebreak Monatsrückblick: September
am Donnerstag, 06 Oktober 2016, 19:00 Uhr
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1. Meine Highlights des Monats:
Die Sieben Samurai - Habe diesen Monat eine große Aufholjagd gestartet und versuche so viele alte Klassiker, die seit Ewigkeiten auf meinem Pile of Shame sitzen, nachzuholen, wie ich nur kann. Die 207 Minuten Laufzeit dieses japanischen Klassikers haben mich immer dazu verleitet "Die Sieben Samurai" aufzuschieben. Das war wohl ein Fehler, wie sich herausstellte. "Die Sieben Samurai" ist ein Pionier der (Action-)Filmgeschichte und es war fast schon gruselig, wie geschickt mich Kurosawa dazu zwang mich an alle Charaktere emotional zu binden. Viele Filme verlieren mit der Zeit ihren Glanz, von welchen dann behauptet wird, sie seien 'nicht gut gealtert'. "Die Sieben Samurai" hat mich über 3,5 Stunden hinweg stärker gefesselt als fast jeder Action/-Abenteuer-Film seit "Der Herr der Ringe" und das will was heißen.
Die 12 Geschworenen - Ebenfalls Teil der zuvor erwähnten Aufholjagd und ich weiß gar nicht, wieso ich "12 Angry Men" bisher nie gesehen hatte. Zu meiner Überraschung war ich nicht nur über die gesamte Laufzeit absolut gefesselt, sondern war von der sehr sozial-liberalen Message des Films erfreut, die ich in einem Film aus den 50ern nun wirklich nicht erwartet hatte. "12 Angry Men" ist auch fast 60 Jahre später immer noch relevant und lässt selbst die kleinsten Spuren der Altersschwäche vermissen. Wahrlich, ein Meisterwerk, das unüberraschend die Zeiten überdauerte.
Casablanca - "Casablanca" war der erste Titel, den ich von der Liste abhakte und ich kann sehen, wieso der Film von vielen so verehrt wird. Im Gegensatz zu "12 Angry Men", fällt "Casablanca" allerdings mit seiner sozialen Botschaft auf, die nicht mehr ganz ins Jahr 2016 und unser aktuelles, feministisches Weltbild passt. "I don't know what's right anymore. You have to think for the both of us." Ich bin nicht mal weiblich, aber sogar ich fühlte mich von diesem Zitat ein bisschen angegriffen. Ist sicherlich etwas unfair einen Film aus den frühen 40ern an unserem heutigen Standard zu messen (v.a. wenn man bedenkt was hier bei uns zu der Zeit abging), aber ich denke es ist dennoch wichtig, es zu erwähnen. Abgesehen davon, ist "Casablanca" eine sehr präzise erzählte Liebesgeschichte, die sogar ein "Liebesfilm"-Hater, wie ich genießen konnte.
The Nice Guys - Shane Black hat's einfach drauf. Nicht so gut, wie "Lethal Weapon" oder das geniale "Kiss, Kiss, Bang, Bang", aber dennoch ein extrem spaßiger Buddy-Cop-Streifen, der von der exzellenten Chemie zwischen Ryan Gosling und Russell Crowe lebt. Sogar die Kinder-Charaktere haben in dem Film nicht genervt. Daumen Hoch!
The Infiltrator - Zugegeben, "The Infiltrator" war nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Dennoch war er nicht schlecht genug, um als Flop durchzugehen. Bryan Cranston versinkt erneut in seiner Rolle. Das Drehbuch hatte seine recht eindeutigen Schwächen, aber alles in allem war es ein gelungener Undercover-Thriller.
2. Meine Flops des Monats:
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3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:
Blade Runner - Ich kann nicht stark genug betonen, wie wichtig dieser Film für mich gewesen ist. "Jurassic Park" war der erste Film, den ich je im Kino gesehen habe. "Pulp Fiction" war der erste Film, der mir die Magie eines gut geschriebenen Dialogs zeigte. "Der Herr der Ringe" war der Film, der meine Liebe zum Film entfachte. Und "Blade Runner" war der erste Film, der mich dazu trieb mich intensiv mit einem Film zu beschäftigen. Es war der erste Film, den ich versuchte auf einer thematischen und metaphorischen Ebene zu verstehen und ist deshalb ein enorm wichtiger Film in meinem Leben. Ganz zu schweigen von seiner Bedeutung für das (Sci-Fi-)Kino selbst.
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Das Boot - Den Film hatte ich vor Jahren mal gesehen und komplett vergessen. Habe dieses Mal die sechs-teilige Mini-Serie nachgeholt, die einen viel stärkeren Eindruck auf mich hinterließ als diese 140-minütige Verstümmelung. "Das Boot" ist und bleibt die wohl ehrlichste und brutalste Darstellung des Kriegs im Medium Film, die in der Klaustrophobie eines in Öl- und Schweißgestank getränkten U-Boots nur vervielfacht wird. Allen würde ich das Nachholen der Mini-Serie aus dem Jahr 1985 nur wärmstens empfehlen.
Westworld - Science-Fiction unterteile ich grob in zwei Kategorien: Subtile Sci-Fi und oberflächliche Sci-Fi. "Star Wars" würde in die letztere Schublade fallen, weil es seine Sci-Fi-Wurzeln ja schon auf seiner Stirn stehen hat. Subtiler Sci-Fi ist für mich "Blade Runner", "Ghost in the Shell", "Ex Machina"; Sci-Fi, die sein futuristisches Setting dazu nutzt um humane Themen jenseits unserer Wirklichkeit in der Theorie zu erforschen und sie gerne durch die Optik der Psychologie betrachtet. Nach nur einer Episode ist es noch etwas früh hier eine Meinung abzugeben, aber nach diesem Piloten scheint "Westworld" die Art von Science-Fiction zu sein, die ich besonders liebe: Subtile Sci-Fi. Hallelujah!
5. Was ich im Oktober gucken möchte:
Fargo Season 2, The Night Of, Drifters, ALLE WESTERN
6. Das hab ich zuletzt gedacht:
"Ich kann meine Stirn nicht sehen."
7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:
Ausflippen
8. Was mich demnächst beschäftigen wird:
Schule
9. Der Monat September in einem Wort:
September
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