1. Meine Highlights des Monats:
Citizenfour: Dazu sag ich nur folgendes: Guckt ihn euch an. Er lässt einen bestürzt und fassungslos zurück und macht dabei deutlich, warum Edward Snowden vielleicht einer der wenigen Helden ist, den diese Welt hat.
Mad Max: Fury Road ist nicht bloß ein Blockbuster, sondern war für mich fast schon ein Befreiunggsschlag. So kreativ, ekstatisch, berauscht und vor allem eigen war das Mainstream-Kino schon lange nicht mehr. Dieses Jahr werden sich die kommendne Blockbuster an "Fury Road" messen lassen müssen. Die Handlung des Films, die sich darum dreht, dass sich einige versklavte Frauen aufmachen, um der Tyrannei eines fatalistischen Wahnsinnigen zu entkommen, lässt sich darüber hinaus auch herrlich als Kommentar zum Stand der Frau in Hollywood lesen und der Film darüber hinaus äußerst feministisch daher kommt, ohne dass es zu aufgesetzt wirkt. Wer nach "Fury Road" immer noch Avengers oder Fast & Furious 7 als Actionspeerspitze sieht, der sollte nie wieder ins Kino gehe dürfen.
Was für ein schöner, herrlich stilsicherer Film. Dan Stevens als The Guest ist zum Fürchten charmant und Regisseur Adam Wingard vermischt so keck wie brillant verschiedenste Motive des 1980er Genrekinos. Macht Spaß, macht Laune, ist unheimlich unterhaltsam und voller schwarzem Witz.
2. Meine Flops des Monats:
Früher war es schick exotisch zu kochen. Mutti ist dann in den kleinen Chinaladen gegangen und hat Kokosmilch und Bananenblätter gekauft. Das tat sie, weil es ein hipper Koch so in einem hippen Kochbuch geschrieben hat. Heutzutage scheint BDSM das exotische Kochen ersetzt zu haben. Mutti geht jetzt zum Obi und kauft sich dort, zur späteren sexuellen Ertüchtigung mit Vati, Kabelbinder und Klebeband. Fifty Shades of Grey hat die Hausfrauenphantasien von „Lafer, Lichter, Lecker“ hin zu „Leder, Latex, Leiden“ verschoben. Seltsam missfällig, spröde und vor allem anti-frei wirkt beides irgendwie. Vielleicht sollte Vati und Mutti einfach mal zusammen eine Dose Erasco [Sponsor] aufwärmen und sich danach lieb haben. Damit würden sie unausstehlichen, hippen Köchen genauso in die Suppe spucken wie "Fifty Shades of Grey". Erasco [Sponsor], für weniger Kochbücher und bessere Filme!
Kind 44 versteht sich bloß rudimentär als Thriller. Wesentlich mehr im Fokus steht das Porträt der damaligen Sowjetunion, mit all ihren Machtgefällen und gesellschaftlichen Gefahren. Einhergehend damit wird auch die Beziehung zwischen dem treuen Staatsdiener Demidov und seiner Frau Raisa behandelt, die zwischenzeitlich sogar in eine waschechte Spionagegeschichte abdriftet. "Kind 44" spielt also auf diversen Hochzeiten und genau da liegt das Problem! Regisseur Espinosa bekommt ein kohärentes Gesamtbild hin. Der stilistisch absolut authentisch wirkende Film, verliert sich einfach in zu vielen Einzelfragmenten
Tusk: Smith, der sein Ego immer mit in seine Filme trug, liefert hier den handfesten Beweis ab, dass er als Filmemacher wirklich alles drehen kann, solange die Frage, ob das Ergebnis gelungen ist, keine allzu große Rolle spielt.
3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:
Da gab es so einige. Ich nenn aber mal Phantom-Kommando, da ich das Gefühl habe, Schwarzenegger wird seinen Legendenstatus, den er u.a. mit diesem Film aufbaute, mit "Terminator Genysis" wieder ein großes Stück mehr demolieren.
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Sopranos beendet. Grandiose Serie mit einer der besten Finalseasons, die ich kenne. Über die letzte Szene werde nicht nur ich noch lange nachdenken.
5. Was ich im Juni gucken möchte:
Noch einmal "Mad Max". Außerdem Miss Bodyguard, Entourage und "Men & Chicken". Wahrscheinlich auch "Jurassic World", dessen synthetischer CGI-Look mich eher abschreckt.
6. Das hab ich zuletzt gedacht:
Das hier liest doch letztlich eh nur movietapes, d.h. ich sollte ihn mal grüßen: Hallo, movietapes!
7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:
Moviebreak ueber alles!
8. Was mich demnächst beschäftigen wird:
Muttis Geburtstag, Finanzen, Filme und Freunde.
9. Der Monat Mai in einem Wort:
*Woooosh*
10. Wer außer movietapes ist außerdem total super?
Natürlich der bogi und der Jumik. Ohne sie wäre ich nicht komplett.