Die körnigen, schier unendlichen Landschaftsgemälde dieses tristen Weltentwurfs allein machen diesen Film wahrscheinlich schon zu einem Meisterwerk. Aber wie hochsensibel sich Kelly Reichardt ihren vier Frauenfiguren annähert und in deren langen Sehnsuchtsblicken den Schmerz der Einsamkeit und dann doch wieder Hoffnung findet, sucht im gegenwärtigen Kino seinesgleichen. Der ergreifendste, aufrichtigste, sinnlichste und schmerzhafteste Film des Jahres, sage ich jetzt einfach schon mal.
Durchaus schön, wie aufrichtig die Freundschaft dieser zwei Jungs ist. Leider ist der Film um sie herum wenig interessant. Die im Trailer vorweggenommene Konfliktsituation lässt dem spröden Alltagsrealismus wegen viel dramatisches Potential liegen und übt sich lieber in schon tausendfach ausbuchstabierter Familienversöhnung. Immerhin wurde ich daran erinnert, dass Greg Kinnear einer von den Guten ist.
Immer wieder erstaunlich, wie quälend langsam sich dieser Film voranbewegt und jeden Handgriff seiner Figuren genauestens beobachtet. Das Ergebnis ist eine im Science-Fiction-Kino unerreicht dichte Atmosphäre und ein unerträglicher Grusel, der durch jeden dieser stillen Raumschiffkorridore kraucht. Jerry Goldsmith erledigt den Rest.
Massensterben zum Mitfiebern und krachende Tsunami-Action in sexy Hochglanzbildern. Die totale Elendspornographie, eine widerlich manipulative Hollywood-Schmonzette mit scheinheilig-humanistischem Anstrich und geschmacklosen Spannungstricks. Schauspielerisch leider herausragend.
Da können die Lindelof-Jünger noch so viel von den elementaren Fragen faseln, denen der Film anscheinend auf der Spur ist, das Drehbuch ist und bleibt grottenschlecht. Alle Prequel-Versprechen verpuffen zugunsten von philosophischen Kalendersprüchen und egaler Action. Antworten gibt es dann mit dem Kinokartenkauf zur Fortsetzung, versprochen!
5. Alles über Serien:
Ich bin fast soweit, dass ich mich erneut an der ersten Staffel Fargo versuche. Das ist schon mal ein Fortschritt.