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Monatsrückblick Februar - Souli

Smooli

Von Smooli in Moviebreak Monatsrückblick: Februar

Monatsrückblick Februar - Souli

1. Highlights aus den Kinosälen:

Manchesterby the Sea – Ein Meisterwerk. Hochkonzentriertes Charakterdrama, welches nichtnur den tiefen Schmerz der von Casey Affleck brillant gespielten Hauptfigur zumAusdruck bringt, sondern neben seiner existentiellen Schwere auch Trostspendet. Trost spenden kann. Eindringlich, aufmerksam, behutsam, menschlich. Sosieht kraftvolles Erwachsenenkino aus. In der Ruhe liegt die Kraft.

MeinLeben als Zucchini - Einen besonderen Platz im Herzen seiner Zuschauer wird MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI über seine 66-minütige Laufzeit mit Sicherheit einnehmen.Aufgeklärt, feingeistig und einfühlsam nimmt sich Claude Barras den Seelenlebenseiner heranwachsenden Protagonisten an und formuliert eine Geschichte, diesich nicht vor den inneren Krisen seiner Figuren scheut und gleichwohl dieSchönheit des Zusammenhalts aufzeigt. Ein toller Film!

Moonlight- Ein eindringliches Erlebnis, ohne jemals aufdringlich zu sein. MOONLIGHT isteine intime, größtenteils subtile und zuweilen gar poetische Indie-Perle, diesich nicht nur, aus afroamerikanischer Sicht, mit den gesellschaftlichenErwartungen Amerikas auseinandersetzt. Vor allem als zurückgenommenes, leises,sinnliches Charakterporträt um einen schwulen Schwarzen, der nicht länger vorsich selbst davon laufen kann, bleibt MOONLIGHT in Erinnerung und Herzen.

2. Flops aus den Kinosälen: 

Live by Night - Formal erstklassig, narrativ mangelhaft. LIVE BY NIGHT erzählt nichts Neues. Das muss er im Prinzip auch nicht, wenn er das Altbekannte wenigstens mit vitalen Impulsen durchströmen würde. Das gelingt Ben Affleck, der sich in der Hauptrolle solide zwischen Dandy und Melancholiker anlegt, in seiner vierten Regiearbeit aber nicht. LIVE BY NIGHT ist eine durch und durch generische Gangster-Ballade, das phlegmatische Narrativ weist das absolut stimmungsvolle Zeitkolorit gnadenlos in die Schranken. Die stoffliche Dichte der Vorlage von Dennis Lehane ist höchstens zu erahnen. Nä.

Sleepless - Formelhafter Abzählreim. Das Hollywooddebüt vom WHO AM I KEIN SYSTEM IST SICHER‍-Regisseur ist handwerklich tadellos, aber ohne jede Handschrift. Ein namhafter besetzter Malen-nach-Zahlen-Genre-Brei. 90 Minuten können manchmal verdammt lang sein. Immerhin gibt es mal wieder eine starke Frauenfigur im Action-Mainstream.

3. Highlights im Heimkino:

Titanic - Ob sich James Cameron mit TITANIC auf der Höhe seines Schaffens befindet, istaufgrund seines hochwertigen Outputs kaum zu verifizieren, in jedem Fall aberist sein dreistündiges Epos ein Meilenstein des Kinos. Erzählerischausgeklügelt, dramaturgisch hochgradig effizient und audiovisuell absolutbeeindruckend überzeugt TITANIC vollkommen.

Der mit dem Wolf tanzt - DER MIT DEM WOLF TANZT ist ein Breitwandepos der erhabensten Sorte. Nicht nur räumt Kevin Costner mit dem obligatorischen Klischee-Indianer auf und entwirft ein nuanciertes Bild der amerikanischen Ureinwohner, sein bedächtig erzählter Western ist auch eines der schönsten und feingeistigsten Werke, die die Leinwand jemals beglücken durften. Ein wahres Meisterwerk.

Amadeus - Ein Film, so virtuos wie das Wesen des titelgebenden Wunderknaben. Tatsächlich ist AMADEUS ein wahrer Rausch, der trotz seiner fast dreistündigen Laufzeit mit einer Kurzweil begeistert, wie sie so nur ein wahrer Meister seines Fachs aufrecht erhalten kann. Der begnadete Milos Forman zeigt einmal mehr, warum er zu den größten Filmemachern zählt

4. Flops im Heimkino:

Assassin’s Creed – Nominell hätte ASSASSIN'S CREED einer der größten Blockbuster des neuenJahrtausends sein können, aber dafür braucht es nun mal einen Regisseur, dersich für die Materie interessiert. Das tut Kurzel offensichtlich nicht. Derwirft ab und zu mal Schlagworte wie 'freier Wille' und 'Gewalt ist genetischveranlagt' in den Raum, um so etwas wie ein philosophisches Skelett im Innerender Handlung zu suggerieren, bemerkt aber nicht mal, dass NICHTS in seinem Filmirgendeine Bedeutung hat.

Fantastic Four – Uninspiriert klappert Tim Story die Basiskoordinaten der Origin-Story abund muss sich dabei mit Schauspielern zufrieden geben, die nicht den Funken anCharisma aufweisen. Stattdessen verballhornen die sich, besonders Chris Evans,auch noch selbst nach Strich und Faden. Mäßiger Rückblick auf eine Zeit, in dervom Marvel Cinematic Universe noch niemand gesprochen hat

Wild Wild West - wenn die Story natürlich nicht wasserdicht ist, juckt dasschlussendlich herzlich wenig, wenn die Leidenschaft da ist. Ist sie abernicht. Diese großangelegte Abenteuerparade hat keine Seele, sie wäre gernesympathisch (auf eine fast schon anbiedernde Art), verkommt aber in ihrerforcierten Kreativität zu zumeist hilflos-turbulentem Klamauk. Die Effekte allerdings sind erstaunlich gut gealtert.

5. Alles über Serien:

Habe im Februar keine Serie wirklich regelmäßig geguckt, auch wenn Roseanne beinahe schon so etwas wie einen roten Faden bildet. Ansonsten gab es etwas The Walking Dead, eine Prise Shameless und neben bei noch einen Funken Malcolm Mittendrin.

6. Was ich im März gucken möchte:

Der Oscar-Monat hat mir Lust auf mehr gemacht: Diesen Monat will ich Die Farbe Lila, Kundun, Amistad und Gandhi schauen.

7. Filmschaffender des Monats:

Etwas Aufmerksamkeit an dieser Stelle für den oftmals übergangenen Milos Forman: Einer flog über das Kuckucksnest, Amadeus und Der Mondmann. Was für eine Karriere!

8. Der Monat in einem Wort: 

Oscars.

Souli

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