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Moviebreak Monatsrückblick: April

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats: 

The Witch - Bis jetzt der beste Horrorfilm des Jahres. Ein wunderbar furchteinflößendes Werk, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und aufgrund der okkulten Symbolik, dem mehrdeutigen Interpretationsspielraum und der formstrengen, unglaublich perfektionistischen Inszenierung wie eine unwiderstehliche Mischung aus Shining und Antichrist wirkt. 

The Invitation - Einer dieser Genre-Geheimtipps, über die man im Vorfeld so wenig wie möglich wissen sollte, damit sich eine maximale Wucht entfalten kann. Ein Thriller, so pur, so aufregend und so mitreißend, als wäre es das erste Mal.Wäre Hitchcock noch am Leben, würde er diesen Film mit einem genüsslichen Lächeln schauen. 

Cobain: Montage of Heck - Die Musiker-Dokumentation, an der sich künftig sämtliche Musiker-Dokumentationen messen lassen müssen. Hier wird nicht einfach nur auf banale Weise ein Leben chronologisch nachgezeichnet, sondern mithilfe kreativster Stilmittel und wilder Inszenierungstechniken ein Einblick in das chaotische, spezielle Wesen eines ebenso kaputten wie genialen Künstlers gewährt. 

2. Meine Flops des Monats: 

Das dunkle Gen - Eine misslungene Dokumentation, der die Verbindung eines persönlichen, schweren Schicksalsschlags eines einzelnen Menschen und der sachlich-journalistischen Recherche-Reise durch Bereiche wie Medizin, Forschung und Kultur kaum gelingt. Erinnert in den schlechtesten Momenten an ein banales Lehrvideo aus dem Schulunterricht, das auch dem allerletzten Störenfried aus der hintersten Reihe des Klassenzimmers veranschaulichen soll, wie wissenschaftliche Vorgänge funktionieren. 

The Dressmaker -  Kombiniert kreuz und quer Elemente, die nicht zusammenpassen wollen und mischt emotionales Charakterdrama mit grotesker Satire, kitschige Romanze mit tragischen Schicksalsschlägen, die so plötzlich kommen, dass sie direkt wieder wirkungslos verpuffen, und lenkt das Geschehen zwischen Drama und Romanze in ein absurdes Finale, in welchem der Film schließlich auch noch Züge eines erzürnten Rache-Thrillers annimmt. Nicht einmal eine durchwegs bemühte Kate Winslet kann hier noch viel retten.

The First Avenger: Civil WarAuf jeden ernsthaften Faustschlag muss ein flotter Spruch folgen, was dazu führt, dass der im Titel groß angekündigte "Civil War" nicht viel mehr ist als ein grelles Comic-Spektakel, das sich mit wohlwollendem Gemüt maximal als spaßiges Gelage denn wirklich dramatische Eskalation begreifen lässt. Erst im richtigen Finale, in dem endlich so etwas wie drastische Entwicklungen enthüllt werden, gelingt dem Film der Sprung hin zu einem emotional mitreißenden Punkt, an dem sich die persönlichen Motive der entscheidenden Beteiligten zuspitzen und in einer bewegenden Klimax aufeinanderprallen. Bis dahin entpuppen sich die üppigen 2,5 Stunden Laufzeit allerdings unentwegt als unausgegorenes, zerfasertes Stückwerk. Eine herbe Enttäuschung. 

3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen: 

Trainspotting -  Ein schmutzig schimmerndes Pop-Manifest, unverschämt stylisch und abstoßend realistisch zugleich. Kaum eine Szene kommt ohne den dazu passenden Song aus, die Kamera ist stets auf der Suche nach kreativen sowie unvorhersehbaren Einstellungen und Positionen, während sich schwarzer Humor und mahnender Ernst durch die teils erschütternden, teils banalen, teils urkomischen Szenen ziehen. Toll. 

4. Meine aktuelle Lieblingsserie: 

-

5. Was ich im Mai gucken möchte: 

Kinotechnisch ist da nicht viel los. Vielleicht Money Monster

6. Das habe ich zuletzt gedacht: 

Wo geht die Zeit nur hin?

7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache: 

Studium, Filme schauen.

8. Was mich demnächst beschäftigen wird: 

Stress im Studium.

9. Der Monat April in einem Wort: 

Wetterchaos

MrDepad

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