Gerahmt in die arrivierte Ästhetik des gediegenen Geschichtsdramas zeichnet Gianni Amelios ein psycho-pathologisches Panorama der letzten Kriegsjahre, als militaristische Menschenverachtung direkt in pandemische Paranoia überging. Die künstlichen Kulissen, pflichtschuldige Verweise auf die menschenverachtende Kriegsmaschinerie und die formelhafte Figuren-Konstellation geben der Mischung aus Kriegsdrama und Krankenhaus-Soap den Anschein einer gestauchten Mini-Serie. Deren solide Schauwerte und patentes Ensemble genügen für konformes Kostümkino, das seine motivischen Möglichkeiten genauso ignoriert wie die soziologischen und politischen Parallelen zur jüngsten Vergangenheit.