Story
Gerade ist der erfolgreiche und gut aussehende Satoru Mikami noch mit seinen Firmenkollegen unterwegs – da wird er von einem Verrückten mit Messer auf offener Straße erstochen. Während der Unglückliche langsam das Bewusstsein verliert, vernimmt er eine Stimme, die wirres Zeug daherredet, und ehe er sich’s versieht, scheint er wiedergeboren worden zu sein: nur leider als Schleim, dem niedersten und schwächsten Monster einer typischen Fantasiewelt. Ohne sehen zu können, wabbelt er tagelang durch eine Höhle, bis er auf den dort versiegelten Sturmdrachen Veldora trifft. Die beiden freunden sich an und der Schleim erhält einen Namen: Rimuru Tempest. Zudem hat sich die seltsame Stimme unterdessen als „Großer Weiser“ herausgestellt – ein Unique-Skill, der Rimuru über die Welt und seine Fähigkeiten aufklärt. Denn in ihm schlummert eine unglaubliche Macht …
Kritik
In den letzten Folgen der ersten Staffel (19 - 24) ändert "Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt" das bewährte Konzept nicht und stellt Gegenspieler vor, die dann innerhalb kürzester Zeit durch einen starken Verbündeten oder Rimuru selbst besiegt werden. Interessant wird es, als Rimuru in das Königreich der Menschen vordringt und seine gegründete Republik Yura Tempest kurzzeitig verlässt. Einem alten Versprechen folgend, übernimmt er die Ausbildung vierer Kinder, die in die Welt beschworen wurden und denen der Tod durch ihre enorme Kraft droht. Diese zu kanalisieren und zu beherrschen ist das, was Rimuru ihnen beibringen möchte.
Dieser kurze Story-Arc ist durchaus interessant, wobei er die eigentliche Handlung nicht wirklich vorantreibt und auch der angekündigte Gegenspieler Clayman keine nennenswerte Screentime mehr erhält. Die erste Staffel des Anime fühlt sich wie ein langsamer Auftakt an; wenn man sich dabei die Anzahl an Manga (16) und Light Novel (18) Bänden anschaut, ist dies auch nachvollziehbar. Die zweite Staffel startete 2021 in Japan und wird sicherlich auch bald in Deutschland durch Kazé Anime lizensiert werden.
Isekai Anime gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und jede neue Anime Season reihen sich weitere Titel ein. Der Grundgedanke ist dabei, den ZuschauerInnen Welten zu liefern, die sie bisher nur aus Büchern oder Videospielen kennen und Identifikationsfiguren (aktuell hauptsächlich männliche) in Situationen zu werfen, in denen sie als auserwählte Helden in mystischen Welten auftreten. Nachdem es Anfang der 2000er einen Einbruch des Isekai-Genres gab, ist heutzutage sogar oftmals das Einreichen von Isekai-Werken bei Wettbewerben verboten, da der Markt mehr als übersättigt ist. Dabei leidet oft die Qualität der Geschichten, in denen Logiklöcher ignoriert, Welten halbherzig aufgebaut und Hypes ausgenutzt werden, um ein besonders breit gefächertes Publikum zu erreichen. Fanservice (umgangssprachlich für Elemente in der Pop-Kultur, die nichts zur Handlung beitragen und nur dafür da sind, um ZuschauerInnen zu befriedigen) und auch Ecchi und Harem-Elemente kommen dabei nicht zu kurz. Der Trend geht also auch in Richtung der Verarbeitung sexueller Triebe. Bei Rimuru kann man dies gut daran sehen, dass er eine Fixierung auf große weibliche Brüste hat und schon in der realen Welt als erwachsener Mann einen Faible für weibliche Fantasy-Wesen hatte. Dass er nun also in eben so einer Welt wiedergeboren wird, kommt ihm da nur zu Gute.
Wer sich an solchen Details aber nicht stört und sich auch auf den als sehr übermächtig gezeichneten Rimuru einlassen kann, wird mit "Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt" sicherlich mehr als glücklich werden und wenigstens in einigen Aspekten ein deutliches Herausstechen aus der sonst so eintönigen Masse von Isekai-Anime erkennen.
Zur Kritik von Volume 1
Zur Kritik von Volume 2
Zur Kritik von Volume 3
Technischer Part
Die Blu-Ray zur vierten Volume aus dem Hause Kazé Anime (VÖ: 21. Oktober 2021) reiht sich in die vorangegangenen drei Volumes im Schuber-Look perfekt ein und schließt die erste Staffel optisch passend ab. Es gibt wieder beigelegte physische Extras. Neben Booklet, Art-Cards, einer Bonusepisode und zusätzlich einer Leseprobe. Das Menü der Disc hält sich weiter an den seit Volume 1 vorherrschenden Stil und bietet Zugriff auf eine deutsche und japanische Tonspur, wobei letztere nur in Dolby Digital 2.0 vorliegt. Untertitel können in Deutsch angeschaltet werden. Als Bonusmaterial können sich die verschiedenen Opening und Endings angehört, sowie der Trailer noch einmal abgespielt werden, neben der Bonusepisode.
Fazit
"Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt" endete genau so unaufgeregt in der ersten Staffel, wie er angefangen hat. Das Ende fühlt sich zudem auch wie der Auftakt für den nächsten großen Widersacher an und wenn man sich die Fülle an Manga und Light Novels ansieht, ist auch kein wirkliches Ende in Sicht. Ein Isekai Anime der besonderen Art, der einige Dinge anders, aber viele einfach nach demselben Schema abhandelt.