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Kampf gegen die Unterdrückung: Kritik zur 3. Staffel „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“

terminator

Von terminator in Kampf gegen die Unterdrückung: Kritik zur 3. Staffel „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“

Kampf gegen die Unterdrückung: Kritik zur 3. Staffel „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“ Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "The Tribe - Eine Welt ohne Erwachsene" - Staffel 3

Inhalt

Die Chosen haben die Kontrolle über die Mall und die Stadt errungen und einen Großteil der Mall Rats gefangen genommen. Diese lassen sich nicht so leicht unterkriegen und es formiert sich Widerstand innerhalb und außerhalb der Mall ...

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Kritik

Der Überlebenskampf der Kinder und Jugendlichen geht in die dritte Runde. Mit weiteren spannenden 52 Folgen knüpft die 3. Staffel von The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene unmittelbar an die vorherige Staffel an. Die Chosen haben die Stadt übernommen und unterdrücken die Bevölkerung, in dem sie Angst und Schrecken verbreiten. Aus den Kindern und Jugendlichen werden langsam Erwachsene. Sie handeln oft viel überlegter und man merkt ihnen an, dass sie reifer geworden sind, obwohl der jugendliche Leichtsinn und der Hang dazu aus emotionalen Gründen zu handeln, natürlich noch vorhanden ist. Diese für Teenager nicht unübliche Sprunghaftigkeit ist besonders in den Beziehungen zu merken. Kaum ist der eine Angebetete weg, findet man jemand anderes, in den man verliebt ist. Die Serie bleibt sich mit diesen jugendtypischen Themen treu und so gibt es wieder jede Menge Liebe, Eifersucht, Trennungsschmerz und Intrigen. Jedoch stehen diese Themen nicht durchgängig so präsent im Vordergrund, wie in den ersten beiden Staffeln.

Die 3. Staffel der Teenie-Soap ist hingegen viel politischer. In der 1. Staffel stand noch der reine Überlebenskampf im Vordergrund, alles war recht unorganisiert und es herrschte Chaos. Die Jugendserie, die 1999 ihr Debüt feierte, zeigte eine Welt, in der die jungen Figuren plötzlich auf sich allein gestellt waren. Dabei ging es primär darum zu zeigen, wie wichtig und doch selbstverständlich vieles in der heutigen Gesellschaft ist. Dem jungen Publikum sollte hier vermittelt werden, dass es nicht selbstverständlich ist, dass immer Wasser aus der Leitung und Strom aus der Steckdose kommen und Nahrung zu jeder Zeit verfügbar ist. Und dann gab es noch den Virus als größten Feind der Menschheit. In Staffel 2 konnte man diesen besiegen und zeigen, dass Wissenschaft Fluch und Segen zugleich sein kann. Mit dem Gegenmittel kam auch die Macht für die Mall Rats, die nunmehr maßgeblich am Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung beteiligt waren. Auf eine für das Zielpublikum ausgerichtete Art zeigte man die Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie und einer freien Wirtschaftsordnung. Doch auch hier lauerten Gefahren, und zwar in Form der Chosen.

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Die anfangs eher sektenähnlich strukturierte Gruppe übernimmt die Macht in der Stadt und hier setzt die 3. Staffel an. Die Chosen unter der Führung des Guardian (Damon Andrews, Revelations) bilden eine Art autoritären „Staat“ dessen Maxime es ist „Power und Chaos“ zu verbreiten, ganz im Sinne ihrer religiösen Erlöserfigur Zoot (Daniel James, Die verwegenen Vier), der in der 1. Staffel noch Anführer einer der herrschenden Tribes war. Dabei bauten sie ein System auf, das auf Sklaverei, Einschüchterung, Angst und Unterdrückung basiert und so dafür sorgt, dass ihre Macht wachsen kann. Im Gegensatz zu 2. Staffel werden nun die Facetten einer Diktatur aufgezeigt und wie diese es schafft Anhänger zu gewinnen und Menschen zu manipulieren. Es gibt die Überläufer, die nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht sind, die Mitläufer, die es nicht besser wissen und aus Angst und Verzweiflung handeln, sich aber vereinnahmen lassen und den passiven und aktiven Widerstand und auch die Aufarbeitung einer solchen Diktatur spielt eine Rolle. Rache, Selbst- und Lynchjustiz, Begnadigung, Vergebung, Schuld und Versöhnung sind zentrale Themen. Manche Themenfelder werden zwar nur kurz angerissen, aber sie genügen um ein Grundverständnis zu vermitteln.

Wer ist aber von The Tribe nun ein Endzeit- oder Politikdrama erwartet, wird danach vergebens suchen. The Tribe ist und bleibt eine Teenieserie im Stile einer Soap, die trotz aller Probleme im Grundton immer recht locker und positiv bleibt und hier ist auch nicht immer alles logisch. Die Darsteller sind trotz Unterdrückung und Gefangenschaft durch die Chosen meistens gut gestylt, sind trotz Essensentzug nicht ansatzweise ausgezehrt und haben selbst nach dem Ende der Diktatur in einer eigentlich postapokalyptischen Welt, in der bei weitem noch vieles nicht wieder aufgebaut und funktionstüchtig ist, die Gelegenheit eine Zeitung mittels eines PCs und Druckers zu produzieren. Während die Stromversorgungsproblematik schon in der ersten Staffel gelöst wurde, stellt sich aber die Frage nach dem Nachschub für Papier und Druckertinte. Aber das alles stört insgesamt nicht, denn es geht hier um den Gesamteindruck und die Botschaft der Serie. Die Serie will dem jungen Zielpublikum aufzeigen, wie die Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaftsordnung funktionieren und verpackt dies zusammen mit den typischen Teenieproblemen in eine unterhaltsame Serie, die ebenso von ihren bunten, ausgefallenen Kostümen und Make-up lebt, die zum Markenzeichen der Serie wurden. Auch die dritte Staffel hat hier jede Menge zu bieten.

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Schauspielerisch steigern sich die jungen Darsteller weiter. Insbesondere in den Kampfszenen fällt dies auf. Diese sind besser durchchoreografiert und wirken viel realistischer, als in den vorherigen Staffeln. Für eine Jugendserie mit Darstellern ausschließlich im Kinder- und Teeniealter ist das wirklich gelungen. Im Cast gibt es in dieser Staffel eine recht große Fluktuation, die vor allem daher rührt, dass sich ein Teil der jungen Darsteller verstärkt auf die schulische Ausbildung konzentrieren wollte und andere noch weitere Rollenangebote ergattern konnten. Daher muss man im Laufe der Staffel von einigen Charakteren Abschied nehmen, dafür kommen aber andere wieder zurück und mit May (Laura Wilson, Atlantis High), Pride (Nick Miller, Shortland Street), Ned (Bevin Linkhorn, Futile Attraction), Andy (James Ordish, Der Herr der Ringe: Die zwei Türme) und Tally (Amelia Reynolds, Sweet Tooth) sowie Luke (Jacob Tomuri, Avatar - Aufbruch nach Pandora, Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere) stoßen viele neue Figuren hinzu, die den gesamten Cast bereichern und auch damit die Lücken schließen, die durch den Abschied einiger anderer Figuren entstanden sind. Außerdem scheint The Tribe zunehmend prophetischer zu werden. Nicht nur, dass in der Serie ein Virus die erwachsene Weltbevölkerung vernichtet hat, taucht nun mit den Chosen eine Gruppe auf, die andere unterdrücken und ausbeuten möchte und ihnen ihre Lebensweise aufdrängen will. Außerdem benutzen die Chosen auch noch ein „Z“ als Symbol für sich und die Rebellen verwenden, zwar unscheinbar, aber dennoch deutlich erkennbar, die Farben blau und gelb. Das ist alles zwar ein riesiger Zufall, aber aus heutiger Sicht im Jahre 2022 schon sehr interessant.

Technische Details

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Die Blu-ray der 3. Staffel von The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene wurde von Pidax am 05. August 2022 in hervorragender Bild- und Tonqualität in Deutsch und Englisch (jeweils in Dolby Digital 2.0) veröffentlicht. Die 52 Folgen der 3. Staffel mit einer Laufzeit von 17 Stunden und 20 Minuten sind vollständig auf einer Disc enthalten. Neben Episodenführer als Beilage gibt es als weiteren Bonus das Script als PDF und einen Audiokommentar von Serienschöpfer Raymond Thompson zu Episode 105 „Hunger nach Freiheit“.


Fazit

Die 3. Staffel der Science-Fiction-Teenie Soap „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“ knüpft unmittelbar an die vorgehende Staffel an und bleibt genauso spannend. Diesmal stehen die jugendtypischen Themen um die erste Liebe, Eifersucht und Freundschaft nicht durchgängig präsent im Vordergrund, sondern die Handlung fokussiert sich über weite Strecken auf das diktatorische System der Chosen und deren Schreckensherrschaft. Obwohl man die Staffel als politischer beschreiben könnte, ist sie immer noch kinder- und jugendfreundlich und verzichtet auf Gewaltexzesse. Die Serie bleibt sich auch optisch treu und man darf wieder jede Menge ausgefallene Kostüme und Make-up bewundern. Alle, die bereits die beiden vorherigen Staffel mochten, werden auch mit der 3. Staffel gut unterhalten.

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