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Jericho - Der Anschlag - Staffel 1 & 2 - Kritik

Kuehne

Von Kuehne in "Jericho - Der Anschlag" - Staffel 1 & 2 - Kritik

Jericho - Der Anschlag - Staffel 1 & 2 - Kritik Bildnachweis: © Koch Media

Inhalt

Jake Green kehrt nach fünf Jahren in seine Heimatstadt zurück. Seine Rückkehr wird zum Horrortrip: Im nahegelegenen Denver detoniert eine Atombombe. Jericho ist komplett von der Außenwelt abgeschottet: kein Strom, kein Wasser, keine Vorräte. Gerüchte kommen auf, dass auch auf andere Städte der USA Atomanschläge verübt worden seien und dass die amerikanische Regierung handlungsunfähig sei. Niemand weiß, wie schlimm das Ausmaß wirklich ist. Nur Expolizist Robert Hawkins hat auf mysteriöse Weise noch einen funktionsfähigen Computer und diverse technische Ausrüstung, mit denen er heimlich mit anderen außerhalb des Ortes kommuniziert. Was weiß er über die Explosionen? Ist er vielleicht Teil einer Verschwörung? Während jeder einzelne Bewohner von Jericho versucht, individuell mit der Katastrophe klarzukommen, entbrennt in den USA ein Machtkampf um die politische Führung des Landes.

Kritik (Staffel 1)

Als vor 10 Jahren die Serie Jericho – Der Anschlag erschien, war die Serienwelt noch deutlich anders als heutzutage. Heute nehmen Serien einen immer größeren Stellenwert ein und werden teilweise mit einem besseren Budget ausgestattet als so mancher Blockbuster. Früher waren Serien zwar keine Seltenheit, aber meist etwas Besonderes, zumal es nicht die Möglichkeit des Bing-Watching gab und die Zuschauer sich stets gedulden mussten um zu wissen wie es weitergeht. Und gerade bei einer Serie wie Jericho muss dies die Hölle gewesen sein.

Jericho zeigt die Postapokalypse im Mikrokosmos einer amerikanischen Kleinstadt. Die Grundidee von Jericho ist erschreckend aber auch aktuell zugleich. Was passiert, wenn die Großmächte der Welt sich für den Abwurf einer Atombombe entscheiden? Jericho zeigt die Ereignisse realitätsnah und stets nachvollziehbar. Ohne auch nur ansatzweise reißerisch zu wirken, präsentieren uns die Macher eine spannende Geschichte, die den Zuschauer von Anfang an in ihren Bann zieht. Der große Vorteil der Serie liegt darin, dass der Zuschauer niemals mehr weiß als die Protagonisten selbst. Wir erhalten die Informationen genauso spärlich und portioniert. Wir wissen nicht, was Lüge und was Wahrheit ist und wir wissen auch nicht, wer ein Verräter oder ein Verbündeter ist.

Langeweile Fehlanzeige. Obwohl die erste Staffel mit 22 Folgen ziemlich lang ist, kommen keine erzählerischen Längen auf. In einer Zeit wo man sich noch bemüht hat die Folgen auch mit Inhalt zu füllen, werden immer wieder interessante Ideen und neue Aspekte hinzugefügt. Es stellt sich hier die Frage, warum die Serie eigentlich schon während der ersten Staffel eingestellt werden sollte. Glücklicherweise wurde die erste Staffel noch komplett zu Ende erzählt und somit endet diese in einem bitter-bösen Cliffhanger.

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Kritik (Staffel 2)

Nachdem die Zuschauerzahlen von Jericho nicht wirklich berauschend waren, entschied man sich nun in der zweiten Staffel die ganzen offenen Fäden zusammen laufen zu lassen und die Serie nach sieben Folgen zu beenden. Besonders schade, da selbst die ziemlich kurze zweite Staffel mehr als nur sehenswert ist.

Zwar entwickelt sich die Geschichte in eine gänzlich andere Richtung als noch die erste Staffel, was aber nicht weniger interessant ist. Es geht weniger um das Überleben nach dem Anschlag, sondern eher um das Miteinander leben nach einem solchen Anschlag. Was passiert mit einem Land und einer Regierung nach solchen Vorkommnissen? Und wie reagiert das Volk auf eine komplette Umstrukturierung?

Der große Vorteil ist, dass die Serie sinnvoll und trotz frühzeitiger Absetzung gut zu Ende gebracht wurde. Der Grundplot wird zu Ende erzählt und der offengelassene Schluss kommt zwar viel zu plötzlich, lässt aber im Nachhinein genug Interpretationsspielraum. Der Zuschauer kann selbst entscheiden, wie genau die Serie nun enden wird. Doch gibt es ein Manko, über welches man nicht hinweg sehen kann: Aufgrund der kurzen Staffellänge bleibt viel Interessantes auf der Strecke. Einige Figuren aus der ersten Staffel wurden komplett gestrichen und viele Geschichten werden nicht ausreichend weiter erzählt oder überhaupt weiter gesponnen. Viele Stränge der ersten Staffel werden einfach „vergessen“ um möglichst schnell und plausibel zum Ende zu kommen. Nachvollziehbarer Fanservice, aber trotzdem sehr schade.

Zwar kann die zweite Staffel nicht mehr mit der Intensität der ersten mithalten, weiß aber immer noch zu unterhalten. Wenn man Jericho mit anderen Serien von heute vergleicht, stellt sich zwangsläufig die Frage, warum die Zuschauer keinen Zugang dazu gefunden haben, denn Jericho ist spannend, interessant und kurzweilig zugleich.

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Technischer Part

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Koch Media hat sich bei der Veröffentlichung wirklich Mühe gegeben. Die Blu-ray (VÖ: 21.09.2017) liegt in einer remasterten Fassung vor. Das relativ schlechte DVD-Bild wurde deutlich aufgewertet, sodass sich alleine schon deswegen das Update lohnt. Zwar sieht man der Serie immer noch ihr Alter an, darüber ist aber hinweg zu sehen. Der englische Originalton liegt im überarbeitetem 5.1 Surround Sound vor. Leider ist die deutsche Spur nur in 2.0 verfügbar. Da die Serie allerdings etwas dialoglastiger ist, ist das resultierende Manko nicht ganz so groß. Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen. Viele geschnittene Szenen, ein ausführliches Making-Of und diverse kurze Features zur zweiten Staffel liegen vor. Highlight ist allerdings die Reportage über den Wahrheitsgehalt der Serie und wie man sich in der Realität ein solches Szenario vorstellen sollte / könnte. Alles in allem eine klare Kaufempfehlung.

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Wie schon bei der ersten Staffel hat sich Koch Media ordentlich ins Zeug gelegt um die Fans der Serie zu überzeugen. Bild und Ton sind identisch mit der ersten Staffel.  Somit wird hier die bereits erhältliche DVD ebenfalls in den Schatten gestellt. Die Extras bestehen wieder aus diversen Features über die Dreharbeiten sowie einen genaueren Blick auf Schlüsselszenen der Serie. Ebenfalls sind wieder reichlich geschnittene Szenen vorhanden. Besonderes Highlight ist das alternative Ende des Finales. Hier bekommen wir den eigentlich geplanten Cliffhanger geboten. Somit ist auch die zweite Staffel eine rundum gelungene Sache und ebenfalls eine klare Kaufempfehlung (VÖ: 12.10.2017).


Fazit

Aufgrund der Blu-ray Erscheinung von Jericho sollten Serienfans die Gelegenheit nutzen um einen Blick drauf zu werden. Auch heute ist die Serie noch positiv hervorzuheben was Intensität und Spannung angeht. Klar ist hier und da das minimale Budget spürbar, doch verzeiht man dies gerne, denn hat man einmal mit Jericho angefangen, möchte man gar nicht mehr aufhören weiter zu schauen.

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