Die lang erwartete Hochzeit von Barney (Neil Patrick Harris) und Robin (Cobie Smulders) steht kurz vor der Tür und natürlich wäre es nicht Barney, wenn das Ganze nicht legen, es kommt gleich, där werden würde. Während sich die Verlobten auf ihren großen Tag vorbereiten wächst jedoch auch die Ungewissheit in ihnen, vor allem da in Robin plötzlich wieder Gefühle für Protagonist Ted (Josh Radnor) aufkeimen. Dieser ist an ihren Gefühlen jedoch nicht ganz unschuldig, denn auch er fühlt sich immer noch zu seiner ehemals großen Liebe hingezogen, obwohl er seinen besten Freunden auch von Herzen alles Gute wünscht. Im Schatten dieses Liebesdreiecks hadert es auch in der Ehe von Lily (Alyson Hannigan) und Marshall (Jason Segel), denn obwohl die Beiden bereits ihre Koffer für eine 1 jährige Reise nach Italien gepackt hatten, nahm Marshall kurzerhand einen Posten als Richter in New York an, ohne dies mit seiner Frau abzusprechen. Während sich Marshall mit Sohnemann Marvin auf einer Odyssee quer durch die Staaten befindet um rechtzeitig die Hochzeit zu erreichen, verfällt Lily vor Ort immer mehr in Rage über das verletzte Vertrauen ihres Ehemannes.
Neben allerlei Gefühlschaos, dem Wiedersehen längst vergessener Figuren und einem zugegebenermaßen mehr als strittigem Ende, stellt sich in der Finalen Staffel von „How I met your Mother“ auch endlich die sagenumwobene Frau von Ted Mosby vor, gespielt von Cristin Milioti.

Ganze 9 Jahre hat es gedauert, bis Ted Mosby endlich die Frau fürs Leben gefunden hatte und eben so viele Jahre haben Millionen Zuschauer vor den Fernsehbildschirmen mit ihm und seinen Freunden gelacht, geweint, und mitgelitten. Zum großen Finale legten die Serienschöpfer Carter Bays und Craig Thomas noch einmal eine gehörige Schippe drauf und so darf man sich nicht nur auf allerlei Gastauftritte freuen, etwa William Zabka, Ben Vereen, Sherri Shepherd, Alan Thicke, oder Taran Killam, sondern auch auf den emotionalen Höhepunkt der gesamten Serie.
Während die Hochzeit von Lily und Marshall in Staffel 2 ja bereits mehrere Folgen in Anspruch nach, überspannt die Trauung von Barney und Robin die gesamte 9. Staffel, sodass beliebte Locations, wie etwa die Bar, oder das Apartment von Marshall und Ted, nur selten zu sehen sind.
Mann muss den Autoren jedoch ein großes Kompliment machen, denn obwohl ein Großteil der Staffel in dem Hotel spielt, welches die Hochzeitsgäste bewohnen, reizen sie jeden noch so erdenklichen Winkel des Ortes aus. Da die Geschichte zeitgleich auch immer wieder zwischen den Ereignissen im Hotel und der Reise von Marshall hin und her springt, sowie ab und zu von Flashbacks unterbrochen wird, sodass die Umgebung nie überstrapaziert wird.

Ein interessantes Stilmittel in der Erzählung ist indes die Einführung von Teds zukünftiger Frau Tracy, gespielt von der jungen New Yorkerin Cristin Milioti. Erneut muss man den Hut vor den Erfindern der Serie ziehen, denn die Besetzung von Milioti könnte besser nicht sein. Sie verfügt über die nötige Ausstrahlung, den Charme, den Witz, die Liebenswürdigkeit und auch über eine gewisse Spur von Sexappeal, sodass einem als Zuschauer sofort klar wird, warum sich Ted von all den Frauen in seinem Leben in eben diese eine unsterblich verlieben würde.
Tracy selbst tritt auf der Hochzeit mit ihrer Band auf um begegnet so auf dem Weg dorthin nicht nur Lily und Marshall, die Beide scheinbar sofort einen guten Draht zu der ihnen völlig Fremden haben, sondern auch Barney und Robin, denen sie hilft ihre Angst vor der Ehe zu überwinden.
Da Ted und Tracy am selben Ort heiraten werden springt der Erzählstrang auch immer wieder zeitlich nach vorne, um so etwa den Kontrast zum Ted aus der Gegenwart, der die Hoffnung auf die große Liebe schon längst aufgegeben hat und dem Ted aus der Zukunft, der Arm in Arm mit seiner Traumfrau in den Sonnenuntergang blickt, darzustellen.
Ein besonderes Highlight ist in diesem Zusammenhang vor allem die Folge „How your Mother met Me“, in der die Geschichte von Tracy erzählt wird. Angefangen bei ihrem 21. Geburtstag, bis hin zu dem Tag, als sie Ted zum ersten mal getroffen hat. Die Art und Weise wie die Autoren die Zeitstränge von Ted und ihr verknüpft haben und an Szenen anknüpfen die teilweise vor 6 bis 7 Jahren gedreht wurden ist wahrlich meisterhaft, sodass sich diese Folge ohne Zweifel zu den Besten der gesamten Serie zählen darf.

Leider muss es ja bekanntlich für jede gute Folge auch eine schlechte geben und von dieser Kategorie hat die 9. Staffel ebenfalls eine ganze Hand voll zu bieten. So etwa „Slapsgiving 3: Slappointment in Slapmarra“, in der Marshall im Stile von „Kill Bill“ die Hohe Kunst der Ohrfeige erlernt, oder auch „Bedtime Stories“, in der Marshall seinen Sohn zum einschlafen bringen muss und ihm deshalb 3 kurze Geschichten in Reimform erzählt, da dies scheinbar die beste Methode ist um den kleinen Malvin ins Bett zu bekommen. Die Qualität der Folgen ist allgemein sehr schwankend, dennoch ist die letzte Staffel qualitativ gesehen ein würdiger Abschluss für die Serie, auch wenn einige Story Stränge, wie etwa die Slap Bet, etwas gefühlvoller hätten beendet werden können.

Der größte Aufreger ist jedoch ganz klar das große Finale, über das von Fans auf der ganzen Welt hitzig diskutiert wurde. Nimmt man die Wertung von 5,8 auf IMDB als Stimmungsbarometer, so scheint der Allgemeine Eindruck eher negativer Natur zu sein, denn die Autoren haben sich für ein recht mutiges Ende entschieden, welches diverse Überraschungen bietet und einige Folgen der Staffel rückblickend betrachtend in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.
Ob man die letzten Folgen nun mag oder nicht, wer den Weg von Ted, Barney, Robin und Lily bis hierhin verfolgt hat, der kommt auch an der Finalen Staffel nicht vorbei.