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Erwähnungen
Hatchet III
Von Christoph in Hatchet III - Uncut - Kritik
am Montag, 23 Dezember 2013, 14:23 Uhr
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Bildnachweis: http://www.movieramblings.com/wp-content/uploads/2013/08/Hatchet-3-2013-Movie-Poster.jpg
Die Kino-Kritik zu "Hatchet III" vom Fantasy-Filmfest gibt es HIER
Kritik zur Uncut-Version:
Die Handlung von „Hatchet III“ setzt exakt an jener Stelle ein, an der der Vorgänger anno 2010 sein abruptes Ende gefunden hat. Marybeth (leider mit viel zu wenig Screen-Time: Danielle Harris aus „Halloween“ und „Stake Land“) exekutiert Victor Crowley (stoisch wie immer: Genrelegende Kane Hodder aus „Friday the 13th Part VII: The New Blood“) mit einer Schrottflinte, zersägt ihn zur Sicherheit mit einer gigantischen Kettensäge und spaziert mit seinem abgeschnittenen Kopf direkt in die nächstgelegene Polizeistation. Dort angekommen wird Marybeth verständlicherweise umgehend verhaftet, befragt und nach dem Fund der ersten Leichenteile, als Hauptverdächtige abgestempelt. Doch Victor Crowley wäre ebenso wenig ein Slasher der alten Schule wie „Hatchet III“ ein würdiger Abschluss einer völlig enthemmten Genre-Reihe, wenn der missgestaltete Killer hierbei nicht noch eine Wörtchen mitzureden hätte und ein SWAT-Team mitsamt dem kläglichen Rest der örtlichen Polizei, zu Kleinholz verarbeiten würde.
Mutter, der Mann mit der Axt ist da
Es gibt eine durchaus beachtliche Anzahl an Filmreihen, deren nachhaltiger Kultstatus zu einem Großteil auf die anhaltende Faszination der Zuschauer für ihren jeweiligen Bösewicht zurückzuführen ist. Die meisten dieser Mehrteiler sind hierbei wiederum mit Sicherheit im Genrebereich angesiedelt. „Hellraiser“, „Nightmare on Elm Street“, „Texas Chainsaw Massacre“, „Halloween“ und „Friday the 13th“ sind nur einige der bekanntesten Beispiele für Horrorstreifen, die Dank der Begeisterung für ihren heimlichen Hauptdarsteller, gigantische Franchises begründet haben, ohne ihre storytechnisch zumeist simple Grundformel jemals wirklich einschneidend zu verändern. Sequels, Prequels, Spin-Offs, T-Shirts, Bücher, Comics, Actionfiguren und (Video-)Spiele sind nur einige Bestandteile der gigantischen Marketingmaschinerien, die sich rund um diese Antihelden gebildet haben.
Auch Adam Green hat es mit seiner „Hatchet“-Reihe geschafft, aus einer simplen Idee und streng genommen einer einzigen Location, das Material für drei 90minüter herauszupressen und die Figur des Victor Crowley ins kollektive Gedächtnis der Horrorfangemeinde zu hieven. Den verstümmelten, Axt-schwingenden Wiedergänger sofort auf eine Ebene mit Jason und Freddy zu stellen, wäre an dieser Stelle natürlich viel zu hoch gegriffen. Hinter neueren (Serien-)Meuchlern wie dem ChromeSkull Killer aus „Laid to Rest“ oder dem ominösen Collector aus „The Collector“ muss sich Victor Crowley aber keineswegs verstecken. Das wiederum ist wohl hauptsächlich auf das überaus gelungene Make-up des Slashers, die gut durchdachte Origins-Story und die ultrabrutalen, ausgesprochen kreativen und weitgehend handgemachten Kills, zurückzuführen.
An dieser Stelle sei dem Autor dieser Zeilen ein Exkurs über das Zensurverhalten in Deutschland im Allgemeinen und die Verstümmelung der Sunfilm Entertainment Blu-ray von „Hatchet III“ im Speziellen gestattet. Wie so oft, ist die reguläre Fassung eines ausschließlich von seinen blutigen Szenen zusammengehaltenen Streifens um alle Gewaltspitzen beraubt worden, um eine FSK 18 Freigabe zu erhalten. Um in den ungekürzten (knapp zwei Minuten längeren) Genuss von Adam Greens Produktion zu kommen, muss man als Horrorpurist auf eine teure, limitierte, österreichische Blu-ray zurückgreifen. Ähnlich wie bei Ryûhei Kitamuras „Midnight Meat Train“, den man für die aktuelle Blu-ray von Sunfilm Entertainment sogar um ganze sieben Minuten beschneiden musste, ist die gekürzte Fassung mit einem Schlag ins Gesicht des Konsumenten gleichzusetzen und folglich als absolut entbehrlich einzustufen. Diese Kritik bezieht sich demzufolge ausschließlich auf die ungekürzte „Hatchet III“ Version von Illusions Unltd. films.
Der Wunsch nach einem ungekürzten Filmgenuss wiegt umso schwerer, da im Slasher-Genre, die Qualität respektive die Unterhaltsamkeit eines Films in direktem Zusammenhang mit den möglichst kreativ dargebotenen Mordszenen steht. Diese brutalen Sequenzen können in „Hatchet III“, wie bereits bei den beiden Vorgängern, auf der ganzen Linie überzeugen. Eingeschlagene Gesichter, zersägte Körper, explodierende Köpfe und abgeschnittene Hoden werden in rauen Mengen und mit einem erkennbaren Hang zu äußerst perverser Kreativität auf die Mattscheibe gezaubert. Hierbei kommen von der Axt, über den Defibrillator bis hin zum Raketenwerfer so ziemlich alle möglichen und unmöglichen Mordinstrumente zum Einsatz.
Nichts desto trotz wirkt das Gesamtprodukt, in der nunmehr dritten (Film-)Runde, nicht mehr ganz so frisch wie noch beim Erstling und nutzt sich im knapp 80minütigen Filmverlauf auch zusehends weiter ab. Dabei hat es ausgesprochen wenig geholfen, dass Adam Green das Regiezepter an BJ McDonnell (Camera Operator in „Hatchet II“) übergeben hat. Ohne ein Fünkchen Abwechslung in die Handlung zu integrieren oder die (schlecht gescripteten) Dialoge zumindest auf Nachmittagsfernsehniveau zu heben, lockt man anno 2013 keinen Horror-Hound mehr hinter dem Ofen hervor. Erschwerend hinzu kommt, dass die gehen-wir-mal-eben-in-den-Sumpf-und-sterben Thematik bereits im Erstling ziemlich abgedroschen gewirkt hat und mit Sicherheit nicht auf zwei Fortsetzungen ausgelegt war. Auch die schauspielerischen Leistungen haben sich seit Teil Eins eher rückwärts weiterentwickelt, was vor allem daran liegt, dass man Danielle Harris viel zu wenig Raum gibt, um ihre Scream-Queen Qualitäten auszuspielen. Somit beschränken sich die filmischen Höhepunkte von „Hatchet III“ auf einen ungemein starken Start, ein überraschend konsequentes Ende und einige wirklich gorige Szenen dazwischen.
Fazit
„Hatchet III“ ist ein durchschnittlicher Slasher, der seine Existenzberechtigung, wie in diesem Genre üblich, ausschließlich aus der Aneinanderreihung von äußerst kreativ dargebotenen Morden eines eindrucksvollen Killers zieht. Während die handgemachten Gore-Szenen und einige tolle Auftritte von Danielle Harris zu begeistern wissen, enttäuschen die banale Story, das zum dritten Mal nahezu idente Setting, die Leistungen der restlichen Darsteller-Crew und die unglaublich unnötigen Dialoge. In der Uncut-Fassung somit ein Film für Komplettisten...in der gekürzten FSK 18 Fassung ein klarer Fall für die Tonne.
Wertung: 5,5
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