Wenn Agnieszka Holland aus einem Drehbuch nicht mehr rausholt als stimmungsvolle Bilder, muss es verdammt mies sein. Das ist Marek Epsteins verworrene Heiler-Historie, zerfressen von Esoterik, Idolatrie und christlichem Mystizismus. In das dissonante Gebräu mischen sich Justizkrimi, Diktaturdrama und eine verbotene schwule Affäre, die kein (Negativ)Klischee auslässt. Motive, Gefühle und Ethik des umstrittenen Protagonisten bleiben hinter Ivan Trojans eiserner Miene verborgen. Während Charakterisierung und Plot sich dahin quälen, sind Glaubwürdigkeit und Spannung verreckt.